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Omer Krieger - Public Actions

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Vortrag
Organisationseinheiten
Bildende Kunst
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien
Ort, Raum (1)
Sitzungssaal

Vortrag von Omer Krieger im Rahmen der IBK-Ringvorlesung, organisiert von Eduard Freudmann.

Omer Krieger lebt und arbeitet als Künstler in Berlin. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf performativen Aktionen im öffentlichen Raum, sozialen Situationen, Formen von öffentlichen Versammlungen und Choreografien. Er ist Mitbegründer von Public Movement, einer Tel Aviver Performance-Gruppe, die eine Vielzahl performativer Arbeiten im öffentlichen Raum realisiert hat, etwa Veranstaltungen, Rituale, Zeremonien und politische Aktionen. Viele ihrer Werke entstehen in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler_innen und Expert_innen aus anderen Bereichen als den Künsten.

Krieger war der künstlerische Leiter des Festivals Under the Mountain in Jerusalem. Dabei wurden Performances und architektonische Interventionen von Künstler_innen in Zusammenarbeit mit Stadtbewohner_innen und behördlichen Vertreter_innen im öffentlichen Raum, in öffentlichen Einrichtungen und an Orten von nationaler, zivilgesellschaftlicher und religiöser Bedeutung präsentiert.

Zwischen 2018 und 2020 war Krieger künstlerischer Leiter des 1:1 Centers, das in einem dreistöckigen Gebäude im Viertel Neve Shaanan im Süden Tel Avivs untergebracht war. Entlang der Verbindung von Kunst und Politik veranstaltete das Zentrum eine Reihe von Ausstellungen, ein transdisziplinäres Veranstaltungsprogramm, Vorträge, Vorführungen, Kurse, Workshops und Aktionen im öffentlichen Raum. Es beherbergte unter anderem das ARDC (African Refugee Development Center), das israelisch-afrikanische Theater, eine NGO zur Unterstützung von Sexarbeiter_innen und Drogenkonsument_inneen sowie das Neve Shaanan Archive.

Im Mai 2023 zeigte Krieger seine Performance Eviction am Maxim Gorki Theater in Berlin, in der er jenen kritischen Moment betrachtet, in dem sich eine Gruppe von Menschen weigert, ein Gebäude, das geräumt werden soll, zu verlassen, und Ordnungskräfte geschickt werden, um die Räumung vorzunehmen. Durch ein Arrangement aus Bewegung, Architektur, Video, Musik und dokumentarischen Soundaufnahmen entfalten sich die Momente der Räumung in Echtgröße und ermöglichen es dem Publikum so, die Choreografie der Räumung hautnah mitzuerleben - sowohl aus Perspektive der sich verbarrikadierenden Gruppe als auch aus der Perspektve der Ordnungskräfte.

Nach den terroristischen Anschlägen der Hamas in Israel im Oktober 2023 zeigt das Jüdische Museum Berlin derzeit die Videoarbeit Rehearsing the Spectacle of Spectres, eine Produktion von Omer Krieger und Nir Evron aus dem Jahr 2014. Die Arbeit befasst sich mit dem Kibbutz Be'eri - einer der israelischen Communities, die am stärksten von den Angriffen am 7. Oktober an der Grenze zum Gazastreifen betroffen waren.