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Die Akademie trauert um Anton Lehmden

Der Maler Lehmden, Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus und von 1971 bis 1997 ordentlicher Professor für Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien ist am 7. August 2018 im Alter von 89 Jahren verstorben.

Lehmden wurde am 2. Jänner 1929 in Nitra in der Slowakei geboren und kam 1945 nach Wien, wo er an der Akademie der bildenden Künste bei Albert Paris Gütersloh Malerei studierte. Ab 1948 beteiligte sich der junge Künstler an Ausstellungen des "Art Clubs" und begründete gemeinsam mit Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner und Wolfgang Hutter die Wiener Schule des Phantastischen Realismus.

Im Gegensatz zu seinen damaligen Mitstreitern interessierte sich Lehmden jedoch nie für verschlüsselte, üppige Mythologien oder erotische Sujets. Charakteristisch für sein Werk sind großräumige, hügelige, vom Surrealismus und den alten Meistern beeinflusste Weltlandschaften. Als immer wiederkehrende Themen in seinen Ölbildern und Radierzyklen finden sich Kriegsereignisse und Naturkatastrophen. 1991 zeichnete er für die künstlerische Gestaltung der U3-Station Volkstheater in Wien verantwortlich.

Begräbnis

Am 21. August 2018, um 14.00 h, findet in der Luegerkirche am Wiener Zentralfriedhof die feierliche Einsegnung statt, mit anschließender Begleitung zu seinem Ehrengrab.

Am 22. August 2018 findet in der Lehmden-Kirche in Deutschkreutz um 18.00 h eine Gedenkmesse statt.

Kondolenzschreiben

Auch wenn ich nur ein Jahr in seiner Meisterklasse sein durfte, so war Prof. Lehmen noch Jahre danach einer der wichtigsten Mentoren in meinem künstlerischen Werdegang.
Ich bin ihm sehr dankbar dafür und denke gerne an unsere späteren Begegnungen in Deutschkreuz oder in Goldegg zurück. R.I.P.!
Mag.art. Roland Haas

Liebe Familie Lehmden!
Im Andenken an ihren lieben Verstorbenen darf ich Ihnen auch auf diesem Wege meine herzliche Anteilnahme aussprechen. Ich verliere mit Ihnen einen Menschen der mein Leben und meine Arbeit von Beginn an geprägt hat. Als einer seiner frühen Studierenden und später als einer seiner Mitarbeiter in seiner Meisterschule für Malerei, bin ich in zahllosen Erinnerungen mit ihm verbunden. Anton Lehmden war als Lehrer nie vereinnahmend und er verfügte über die Fähigkeit in seiner Meisterschule verschiedenartigsten jungen KünstlerInnen Raum zur Entfaltung zu geben. Ich bin dankbar dafür, dass es im Herbst 2017 noch zur gemeinsamen Ausstellung im Infeld Haus der Kultur im Burgenland gekommen ist.
In Verbundenheit, Michael Hedwig

Für mich war und ist Prof. Anton Lehmden ein Meister, in seiner Art einzigartig, in seinen Worten ein fernöstlicher Philosoph, in Worten oft nicht wirklich verständlich, aber gefühlsmäßig schon...
Ich war seine Schülerin - von 1980 bis zum Diplom 1985 - der Herr Professor war für mich ein unantastbarer Meister, ich befand mich in seiner Meisterklasse wie in einem eigenen Paradies... Ich werde diese Zeit des Glückes und der Bereicherung niemals, niemals vergessen - danke, Herr Professor - Sie haben mein Leben wesentlich und nachhaltig ganz grandios bereichert!
Gerade eben war ein wichtiges Wiedertreffen mit viel Energie meinerseits geplant - ich trauere um die nun nicht mehr gegebene Zeit...!
Danke, sehr geehrter Herr Professor, dass es Sie in meinem Leben gegeben hat!  Ich wollte Ihnen dies noch unbedingt persönlich sagen...
Prof. Mag. Andrea Taborsky

Sehr geehrter Herr Prof. Lehmden,
danke, daß Sie und Ihre Assistenten mich damals in Ihre Meisterklasse aufgenommen und mich mit dem Schutzmantel der Akademie bestärkt haben.
Danke, daß Sie meine Aktzeichnungen damals geadelt haben indem Sie hineingezeichnet haben.
Danke, daß Sie mir das Frisbee im Hof Ihres Schlosses zurückgeworfen haben.
Ich werde das nie vergessen.
Christian Höfinger

In lieber Erinnerung an ein grosses künstlerisches Vorbild!
Günter Bucher
6840 Götzis

Schuschnig
Abb.: Ulrike Schuschnig

Sehr geehrte Familie Lehmden!
Jung, sehr jung, durfte ich Ihren Gatten, Vater und Großvater in meinen Elternhaus kennen lernen. Damals flogen meine Ideen und Vorstellungen vom Leben hoch hinaus über alle Grenzen und Ziele.
Herr Prof. Lehmden begleitete mich seit diesem Zeitpunkt mit seinem künstlerischen Wirken durch mein Leben, angefangen bei meinem Matura-Thema `Phantastischer Realismus der Wiener Schule´ über mein Studium bis zu meinem Schaffen. Jedoch sein Rat stand immer Pate: `Kunst schaffen ist etwas Großes und hoher Einsatz, Fleiß, ständiges weiter Entwickeln und Offenheit für diese Welt sollen ein immerwährender Begleiter sein. Und - ein Kunstwerk erkennt man selbst auf einer Müllhalde, und selbst dann, wenn nur ein kleines Eck des zerknüllten Papieres auf dem gezeichnet wurde, aus all dem Unrat hervorschaut.´
Ich bin dankbar, dass ich diesen großartigen Menschen kennen lernen durfte!
Mein inniges Beileid spreche ich Ihnen, sehr geehrte Frau Lehmden, Ihren Kindern und Enkelkindern aus. Möge sich der Schmerz des Verlustes mit der Zeit in eine warmherzige und lebendige Erinnerung wandeln.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Schuschnig, geb. Leisser