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Jens Kastner: Klassifikation und Kampf

Zur Aktualität der Kultursoziologie Pierre Bourdieus. Mit einem Vorwort Franz Schultheis. Verlag Turia + Kant. Wien/ Berlin 2024.

Pierre Bourdieu (1930–2002) gehört zu den meistzitierten Sozial- und Kultur­wissenschaft­ler*innen des 20. Jahrhunderts. Seine theoretischen Konzepte und empirischen Studien haben die Kultur- und Sozial­wissenschaften der letzten Jahrzehnte maßgeblich beeinflusst.

Das Buch versammelt Artikel und Aufsätze, in denen Jens Kastner verschiedene Aspekte der Bourdieu’schen Kulturtheorie entlang zentraler Begriffe und Konzepte aus Bourdieus Theorie sowie der Debatten um sie diskutiert. Im Fokus stehen dabei sowohl die Analysen des Kunstfeldes, des künstlerischen Habitus und der kulturellen Herrschaft, als auch Fragen nach der Rolle des Staates bei der Reproduktion des Sozialen und der Bedeutung der »kolo­nialen Erfahrung« für die Genese der Kulturtheorie Bourdieus.

Die Grenzen und Potenziale der Kritik werden ausgelotet und die Gemeinsam­keiten mit und Unterschiede zu den Ansätzen anderer Theoretiker*innen, insbesondere jener Antonio Gramscis, Néstor García Canclinis und Jacques Rancìeres, herausgearbeitet.

In den einführenden Essays, kurzen Besprechungen und ausführlichen Aufsätzen treten grundlegende Positionen einer kritischen Kultur­soziologie zu Tage, für die sich die Schriften Bourdieus als nach wie vor instruktiv und aktuell erweisen.

Biographisches:
Jens Kastner ist Soziologe und Kunsthistoriker und lehrt an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Bei Turia + Kant erschienen Unter­suchungen zu Pierre Bourdieu (Die ästhetische Disposition) und das Verhältnis von Bourdieu und Rancière (Streit um den ästhetischen Blick) sowie der Sammelband Bourdieu und Rancière.