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Buchpräsentation | Das Erziehungsbild. Zur visuellen Kultur des Pädagogischen

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Akademie
Ortsbeschreibung
M13
Ort, Treffpunkt (1)
Hauptgebäude
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien

Hg. von Tom Holert und Marion von Osten, Wien: Schlebrügge.Editor (Schriften der Akademie der bildenden Künste Wien Band 11), 2010
Mit einem Screening von „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ (R: Rosa von Praunheim, 1970, 67 Minuten)

Mit Beiträgen von Madeleine Bernstorff, Centre for Urban Pedagogy, Harun Farocki, Jesko Fezer/Axel John Wieder, Henry A. Giroux, Brian Goldfarb, Tom Holert, Serhat Karakayali, Christian Kravagna, Paul O'Neill/Mick Wilson, Marion von Osten, Katja Reichard, Cecilia Wendt, Barbara Wurm, Ricardo Valentim

Erziehung und Bildung sind Themen und Motive der visuellen Kultur. Umgekehrt kommen visuelle Vermittlungsformen auf dem Feld des Pädagogischen zum Einsatz. In historischen und aktuellen Fallstudien untersucht Das Erziehungsbild. Zur visuellen Kultur des Pädagogischen , wie Bilder und Bildmedien in die Prozesse des Lehrens und Lernens integriert werden, während die Institutionen der Erziehung wirkmächtige Bilder von sich selbst produzieren.

Im Rahmen der Präsentation des Buches wird Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt von Rosa von Praunheim gezeigt.

„Ein militant marxistischer Aufruf für ein Ende der Schwulenunterdrückung“, schrieb Vincent Canby in der New York Times vom 5. April 1975 über Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt . Rosa von Praunheims Film aus dem Jahr 1970 wurde vom Westdeutschen Rundfunk in Auftrag gegeben. Er löste gleich bei seiner Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen einen Skandal aus. Der  Film führt unterschiedliche queere Klischees vor, die Praunheim zufolge aus der Diskriminierung der Homosexualität resultieren. Dazu wendet Rosa von Praunheim die Methode des détournement, der Entwendung oder Zweckentfremdung, an, indem er im Film nicht nur campe Elemente aufgreift, sondern auch die Sprache des Aufklärungs- und Lehrfilms. Mit nachträglich synchronisierten Dialogen und einer Off-Stimme, die die Szenen im Stil von Schulfilmen analysiert, werden die Grenzen des bürgerlich-objektivierenden Blicks ebenso deutlich gemacht wie die damit verbundenen limitierten Lebensentwürfe von Homosexuellen um 1970.