Skip to main content

Traudel Pichler (1941 – 2002) - Einzelgängerin zwischen Figuration und Abstraktion

Datum
Termin Label
Ausstellungsdauer
Organisationseinheiten
Akademie

Öffnungszeiten: Di–Sa, 10.00–18.00 h, Eintritt frei

Begrüßung: Eva Blimlinger , Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien

Zum Werk: Florian Steininger , Direktor der Kunsthalle Krems

Hommage: Bernhard Hainz , Rechtsanwalt, Sammler und Mitherausgeber der Monografie Traudel Pichler – Mit der Farbe philosophieren

Die Ausstellung präsentiert erstmals einer breiteren Öffentlichkeit eine Werkauswahl von Arbeiten einer zu Lebzeiten stets im Hintergrund agierenden und zu wenig beachteten Künstlerin und würdigt damit die Persönlichkeit Traudel Pichlers als Malerin, Farbphilosophin und langjährige, engagierte Lehrende an der Akademie der bildenden Künste Wien. In ihrem dortigen Wirkungsfeld nahmen zahlreiche Studierende und heute erfolgreiche Künstler und Künstlerinnen, wie u.a. Siegfried Anzinger, Esther Stocker oder Gunter Damisch, den Anfang ihrer künstlerischen Karriere.

Traudel Pichlers Oeuvre setzt Mitte der 1960er Jahre ein und reicht bis zu ihrem überraschenden Tod im Jahr 2002. Das malerische Werk von Traudel Pichler wirkt hermetisch, in sich ruhend, die zeitgleichen künstlerischen Revolutionen außer Acht lassend, rein auf Fragen des Malvorgangs, des Kolorits, der Komposition und weiteren innermalerischen Parametern konzentriert. Oft liegen ihren abstrakt anmutenden Bildern noch Figur, Stillleben oder Landschaft zugrunde. Ihre Bilder sind regelrechte Farbexplosionen, koloristische Feuerwerke und bewegen sich zwischen Figuration und Abstraktion. Die Pastosität und Intensität der Gemälde zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Material, der Farbe und des Sujets. Pichler ging es stets um die Malkultur und nicht bloß um Provokation und um das Neue. "Einfach gute Malerei" also, wie sie es verstand.

Pichler_221
Traudel Pichler, Ohne Titel , 2002
Öl auf Leinwand, 110 x 120 cm, WVZ 377, Sammlung Hainz

An der Akademie war sie zunächst Schülerin bei Maximilian Melcher, anschließend ab 1969 seine Assistentin. 33 Jahre, bis zu ihrem Tod 2002 blieb sie dem Haus als Lehrende erhalten – zuletzt als Assistentin von Gunter Damisch damals noch an der Meisterschulde für Grafik.
Traudel Pichler lebte ab der Mitte der 80er Jahre sehr zurückgezogen und stellte ihre Arbeit nur mehr sehr selten aus. Daher ist ihr Werk weithin unbekannt. Gunter Damisch, der ehemals ihr Schüler war und später mit ihr zusammen arbeitete, war es bis zu seinem frühem Tod im Juni stets ein Anliegen ihr Werk entsprechend gewürdigt zu wissen, und es ist ihm zu verdanken, dass diese Ausstellung – Idee und Konzept stammen noch von ihm - nun an der Akademie realisiert wird.

Pichler_209
Traudel Pichler, Ohne Titel, 1982 –1985, WVZ 209, Öl auf Leinwand, 80 x 110 cm, Courtesy Galerie bei der Albertina • Zetter, Wien

Der Nachlass Traudel Pichlers wird von ihrem Neffen Niclas Pichler verwaltet und gemeinsam mit dem Sammler und Rechtsanwalt Bernhard Hainz laufend bearbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In Zusammenarbeit mit Gunter Damisch entstand 2009 im Verlag der Provinz die Monografie: Traudel Pichler Mit der Farbe philosophieren .

Liste der Einträge