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Tête-à-Tête | Bewegungs-/Aktions-/Interventionsradius Praterstern

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Bildende Kunst
Ortsbeschreibung
Ausgang Prater, Praterstern 5, 1020 Wien (U1 und U2 Station Praterstern)

Tête-à-Tête ist ein Kooperationsprojekt der Akademie der bildenden Künste Wien, Fachbereich Kunst mit erweiterter malerischer Raum Aktion/Skulptur/Installation im öffentlichen Raum unter Leitung von Judith Huemer und Ursula Maria Probst und KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien.

Teilnehmer_innen:
Josephine Baltzersen, Florian Botka, Elli Brandauer, Wanja Castronovo, Evi Jägle, Ömer Kaplan, Jakob Kolb, Lina Pääsuke, Daniel Rajcsanyi, J.J. Ramsauer, Cosima Roth, Daphne Schrader, Olag Steiner, Yuki Takahashi, Patrick Winkler, Corinna Wrana, Walter Zimmermann

Am Donnerstag, den 26. April, ab 16 Uhr sind Passant_innen und Besucher_innen des Pratersterns dazu eingeladen, den Bewegungsradius Praterstern als Tête-à-Tête neu zu erforschen.

Nachdem am 27. Jänner eine rituelle Umbesetzung des Pratersterns zu einem Glitzerstern vorgenommen wurde, folgt am 26. April die Fortsetzung. Das künstlerische Projekt PROZESS/ON der Studentinnen Evi Jägle, Cosima Roth und Daphne von Schrader wird in einzelnen Kapiteln erzählt, verschränkt und überlagert, sodass der Praterstern erneut im funkelnden Licht erstrahlen wird. Subtil, teils unmerklich werden sich neue Momente und Elemente in das Begegnungsfeld Praterstern einnisten.

Während der Konzipierung stand die Frage im Raum, welche Themen die Generation der „Millennials“ heute beschäftigen: Schnelllebigkeit, Unsicherheit, Oberflächlichkeit, Austauschbarkeit, Automatisierung, Einsamkeit, Machtlosigkeit, Bewegung, Angst, Ungewissheit, Distanz, Vergänglichkeit und der Homogenisierung der Gesellschaft. Dem wollen wir neue Impulse eines Miteinanders entgegensetzen.

Teilnehmende Studierende der Akademie der bildenden Künste Wien:
Josephine Baltzersen, Florian Botka, Elli Brandauer, Wanja Castronovo, Evi Jägle, Ömer Kaplan, Jakob Kolb, Lina Pääsuke, Daniel Rajcsanyi, J.J. Ramsauer, Cosima Roth, Daphne Schrader, Olga Steiner, Patrick Winkler, Corinna Wrana, Walter Zimmermann

Erforschung des Bewegungsradius am Praterstern:
Donnerstag, 26. April, ab 16 Uhr

16-19 Uhr: Live Performance: MAKE YOUR MOMMY PROUD, Lina Pääsuke
17-18 Uhr: Live-Performance: NOTHING LAST’S FOREVER, Part 2  Elli Brandauer.
18 Uhr: Screening PROZESS/ON, Evi Jägle, Cosima Roth und Daphne von Schrader

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Process/on , Foto: Stella Roth

Wortwörtlich übersetzt bedeutet der Titel des Projektes Tête-à-Tête „Kopf an Kopf“ und bezieht sich auf ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen. Im deutschen Gebrauch dieser französischen Begriffsbildung schwingt der romantische Unterton eines Rendevouz mit. Ein wichtiger Aspekt des Projektes ist dem Areal, den Gruppierungen vor Ort nicht eine Meinung oder künstlerische Äußerung überzustülpen, sondern subtil und selbstverständlich Teil des „Ganzen“ zu werden. „Parallelwelten“ können so die Option zum „Verschmelzen“ bekommen.

Eine mobile Basis bildet den Ausgangspunkt, die temporär in regelmäßigen Intervallen am Areal Praterstern und Umgebung zum Einsatz gelangt. Nach der im Januar 2018 erfolgten rituellen Umbesetzung des Pratersterns zu einem Glitzerstern durch das Projekt Process/on der Studierenden Cosima Roth, Evi Jängle und Daphne von Schrader sind am 26. April alle Passant_innen und Besucher_innen des Pratersterns dazu eingeladen, den Bewegungsradius Praterstern als Tête-à-Tête neu zu erforschen. Dafür werden ausgehend von den alltäglichen Abläufen spezielle performative Choreografien entwickelt und im Vorfeld der Aktion Sticker und Texte verteilt.

Parallel dazu findet ein Screening der Aktion Process/on und Part 2 der Live-Performance Nothing Lasts Forever von Elli Brandauer statt.

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Process/on, Foto: Stella Roth

Kunst ist essentiell für unsere Gesellschaft. Durch die künstlerischen Projekte von Tête-à-Tête wird am Praterstern ein neuer gesellschafts- und sozial relevanter Impuls gesetzt. Exemplarisch soll das Projekt dazu dienen, aufzuzeigen, dass an Transitzonen auch Orte der Kunst und Kreativität nötig sind, um gegenüber dem kommerziellen (austauschbaren) Geschehen in Bahnhof-Einkaufszentren die Seele der Stadt präsent werden zu lassen. Wir realisieren Kunst nicht im Sinne von Funktion übernehmen - hier gilt es von der Stadt-Regierung adäquat aktiv zu werden - vielmehr wollen wir eine „Parallelwelt“ initiieren, die irritiert, verwundert, interessiert, mit der Intention, dass es so zu einem Miteinander kommen könnte. Wichtig ist dabei, die ortsspezifische, historische und soziale Entwicklung wahrzunehmen, sich darauf einzulassen.

Als Start des einjährigen Projektes Tête-à-Tête wurde im  Rahmen des Akademie-Rundganges 2018 eine rituelle Umbesetzung des Pratersterns zu einem Glitzerstern durch die performative Installation Process/on von Cosima Roth, Evi Jängle und Daphne von Schrader vorgenommen. In Form einer Prozession, die von den Bildhauerateliers in der Kurzbauergasse 9, 1020 Wien, zum Praterstern verlief, wurden via Megaphon manifestartig Texte verlesen. Eigens von den Studierenden produzierte Outfits wurden auch Passant_innen angeboten und diese zum Mitmachen aufgefordert. Die feierliche Einladung zu einer zeremoniellen Prozession mündete auf dem Praterstern, wo unter Beteiligung aller der Festzug eine glitzer-ritualisierte Neugeburt des Pratersterns zelebrierte.

„Der prozesszierlichen Prozess/on zum Praterstern war ein figürliches Treiben gewidmet worden, dessen Kombattanten in ritualisierter, nach entsprechenden Regeln verlaufender Bahn einem feierlichen Umzug entsprach, um den Spass zu heiligen jenseits von konzeptueller Überbedeutung. Die Parade enthielt eine theophorische Reliquie, deren Herkunft unbestimmt schien, die aber den Teilnehmern eine Bescherung besonderer Art schenkte. Die Heiligkeit der Prozess/on sollte sich auf die sakramentische Auslegung prozessieren, sodass die Interpretation jedem selbst obliegt und nur in Träumen prophezeit werden kann.“ (Evi Jängle)

Nothing_Tete
Elli Brandauer, Nothing Lasts Forever , Foto: Patrick Winkler

Die Musik und Choreographie der Live-Performance Nothing Lasts Forever von Elli Brandauer befasste sich mit gesellschaftlichen Befindlichkeitsstudien. Dabei erfuhren die Zuschauer_innen durch Sound- und Körperformances eine Dynamik von hypnotischer Wirkung.

„Im Zuge der Projektplanung für Tête-à-Tête entstand die Idee, den Praterstern im Rahmen des Akademierundganges 2018 als Platz für eine Performance zu nutzen. Dieser Ort ist tagtäglich hoch frequentiert, Menschen überqueren ihn, Menschen arbeiten hier, Menschen kommen und gehen. Umso interessanter, sich direkt in die Mitte zu platzieren, und die Reaktionen abzuwarten. Während der Konzipierung der Performance, stand die Frage im Raum, welche Themen die Generation der „Millennials“ heute beschäftigen: Schnelllebigkeit, Unsicherheit, Oberflächlichkeit, Austauschbarkeit, Automatisierung, Einsamkeit, Machtlosigkeit, Bewegung, Angst, Ungewissheit, Distanz, Vergänglichkeit und der Homogenisierung der Gesellschaft. Die Performance sollte keinen Lösungsvorschlag anbieten, sondern Distanz zwischen Publikum und Darsteller_Innen nehmen. Sie sollte zeigen, wie sich die junge Generation, die Subkultur von heute oftmals fühlt. Mit welchen Problemen und Gedanken sie konfrontiert sind. Der menschliche Körper und die Aktionen, die während der Performance ausgeführt werden, stellen die Verbindung zu den oben genannten Themen her.“ (Elli Brandauer)