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Birgit-Jürgenssen-Preisträgerin 2018: Viltė Bražiūnaitė

Datum
Termin Label
Präsentation der Arbeiten der Birgit-Jürgenssen-Preisträgerin 2018
Organisationseinheiten
Akademie
Ort, Treffpunkt (1)
Atelierhaus
Ort, Adresse (1)
Lehárgasse 8
Ort, Adresszusatz (1)
2. OG
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1060 Wien
Ort, Raum (1)
Mehrzwecksaal

Öffnungszeiten: täglich 12.00–18.00 h, Eintritt frei

Preisverleihung: 02.05.2018, 18.00 h

Begrüßung: Eva Blimlinger, Rektorin

Laudatio: Vanessa Joan Müller , Dramaturgin Kunsthalle Wien, gemeinsam mit Constanze Ruhm , Professorin für Kunst und digitale Medien

Verleihung der Auszeichnung: Gudrun Schreiber , Bundeskanzleramt, Sektion Kunst und Kultur

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Viltė Bražiūnaitė und Tomas Sinkevičius, Paint Job, 3D Bewegbild, HD, stumm, 2018

Jury: Mona Hahn , Künstlerin und Professorin für Kunst im öffentlichen Raum; Vanessa Joan Müller, Dramaturgin Kunsthalle Wien; Peter Noever, Designer und Ausstellungsmacher; Constanze Ruhm , Künstlerin und Professorin für Kunst und digitale Medien; Gabriele Schor , Direktorin Sammlung Verbund

Juryvorsitz: Andrea B. Braidt , Vizerektorin Kunst und Forschung

Künstlerin-Führung: 04.05.2018, 15.00 h

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von li nach re Künstlerduo: Tomas Sinkevičius und Viltė Bražiūnaitė
Foto: Viltė Bražiūnaitė

Der mit 5.000 Euro dotierte Birgit-Jürgenssen-Preis wird heuer zum fünfzehnten Mal im Gedenken an die ehemals an der Akademie lehrende Künstlerin Birgit Jürgenssen verliehen. Seit 2004 wird die Auszeichnung jährlich in einer Kooperation von Bundeskanzleramt, der Akademie der bildenden Künste Wien und Hubert Winter an eine Studentin oder einen Studenten der Kunstuniversität für Arbeiten im medialen Bereich, insbesondere unter Bedachtnahme auf Werke der künstlerischen Fotografie sowie der Video- oder (digitalen) Medienkunst vergeben.

Als Lehrende und als Mitglied diverser akademischer Gremien war Birgit Jürgenssen (1949–2003) der Akademie der bildenden Künste Wien in besonderer Weise verbunden und bestimmte die Entwicklung des Hauses über Jahrzehnte entscheidend mit. Seit den frühen 80er Jahren war sie am Aufbau einer spartenübergreifenden Arbeitsplattform (Zwischenbereich Malerei/ Fotografie) im Rahmen der Meisterschule Arnulf Rainer und später der Klasse Peter Kogler beteiligt, wobei ihr bis zu ihrem frühen Tod der Umgang und der Kontakt mit den Studierenden im Rahmen ihrer Lehre ein zentrales Anliegen blieb.

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Viltė Bražiūnaitė und Tomas Sinkevičius, Paint Job , Einblick in die Ausstellung, Galerie Klubovna
Foto: Courtesy of the artists

Die Jury, bestehend aus Mona Hahn, Künstlerin und Professorin für Kunst im Öffentlichen Raum, Vanessa Joan Müller, Dramaturgin Kunsthalle Wien, Peter Noever, Designer und Ausstellungsmacher, Constanze Ruhm, Künstlerin und Professorin für Kunst und digitale Medien, Gabriele Schor, Direktorin Sammlung Verbund, hat den Birgit-Jürgenssen-Preis 2018 einstimmig Viltė Bražiūnaitė zuerkannt:

Das Werk von Viltė Bražiūnaitė zeichnet sich durch einen überaus reflektierten Umgang mit zeitgenössischen Formen der Bildproduktion aus. Insbesondere in ihren Videoessays überlagern sich reale und virtuelle Ebenen scheinbar übergangslos und nivellieren unser Distinktionsvermögen.

Die auf eine übersteigerte Oberflächenästhetik setzenden Filmarbeiten und Skulpturen der Künstlerin wirken artifiziell und hyperreal zugleich, schaffen aber gerade in ihrer Ambivalenz einen irritierenden Einblick in die Bildlogiken der Gegenwart, ihre ökonomischen Verwertungsstrategien und manipulativen Mechanismen. Natur erscheint nur noch in kommodifizierter Form, Dokumentarfotos und Stock Images sind austauschbar, Nahrungsmittel werden mit Farbstoffen angereichert, um attraktivere Konsumangebote darzustellen.

Bražiūnaitės Arbeiten verhalten sich gegenüber solchen Übersteigerungen und Optimierungen vermeintlich affirmativ, um auf einer Kommentarebene die herausgehobene Rolle zu betonen, die sensorische Stimulationen auch in ökonomischer und politischer Hinsicht spielen – als Agenten multipler Entscheidungsprozesse, die von der rationalen auf eine scheinbar intuitive, letztlich aber gezielt gelenkte Ebene verschoben werden.

(Jurybegründung: Vanessa Joan Müller)

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Viltė Bražiūnaitė und Tomas Sinkevičius, Paint Job , Einblick in die Ausstellung, Galerie Klubovna
Foto: Courtesy of the artists

Viltė Bražiūnaitė , geboren 1991 in Vilnius, Litauen, studiert seit 2015 an der Akademie der bildenden Künste Wien im Fachbereich Kunst und digitale Medien bei Constanze Ruhm. Davor machte sie ihren Bachelor in Fotografie und Medienkunst an der Vilnius Academy of Art. Seit 2014 ist sie künstlerisch im Duo gemeinsam mit Tomas Sinkevičius , geboren 1991 in Birštonas, Litauen, tätig. Eines ihrer Werke A Romance of Many Dimensions war zuletzt 2017 im Rahmen der Ausstellung Posthuman Complicities im xhibit der Akademie der bildenden Künste Wien zu sehen.

Birgit-Jürgenssen-Preisträger_innen 2004-2017:

2004:   Pirmin Blum
2005:   Marlene Haring
2006:   Andreas Duscha
2007:   Björn Kämmerer
2008:   Ulrike Köppinger
2009:   Susanne Miggitsch
2010:   Nathalie Koger
2011:   Toni Schmale
2012:   Bernadette Anzengruber
2013:   Antoinette Zwirchmayr
2014:   Jennifer Mattes
2015:   Daniela Grabosch
2016:   Cana Bilir-Meier
2017:   Johannes Gierlinger

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