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Kollektive Utopien der Nachkriegsmoderne: Adriatische Küste als Urlaubs- und Verteidigungsparadies

Projektleitung Akademie:
Anamarija Batista (IKW)

Gesamtprojektleitung:
Antonia Dika (Kunstuniversität Linz)

Projektdauer:
3 Jahre
verlängert bis 30.4.2024

Gefördert von:
FWF – Fonds zur förderung der wissenschaftlichen Forschung | PEEK (AR439)

Weblink:
https://leisureanddefence.org/en

FWF | PEEK-Projekt
geleitet von Anamarija Batista, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften
Projektlaufzeit: 1.5.2018 – 30.4.2024

Die adriatische Küste der Sozialistisch Föderativen Republik Jugoslawiens wurde in der Zeit der Nachkriegsmoderne stark urbanisiert. Besonders prägend war dabei die Entwicklung des (Massen-)Tourismus, der das Gebiet bis heute stark prägt. Viel unbekannter ist, dass zur gleichen Zeit die Küste als wichtige Verteidigungslinie des Landes aufgerüstet wurde. Im Zuge des Kalten Kriegs wurden entlang der Küste und der Inseln etliche militärische Verteidigungsanlagen gebaut, die das blockfreie Land gegen einen potenziellen Angriff der NATO schützen sollten.

Das Forschungsprojekt „Kollektive Utopien der Nachkriegsmoderne: Adriatische Küste als Urlaubs- und Verteidigungsparadies“ untersucht die beiden Phänomene Tourismus und Militär, sowie ihre Auswirkung auf die adriatische Küste und das Leben der Bewohner_innen. Mithilfe von im Laufe der Recherche immer wieder neu gezeichneten Mappings versucht das Projekt Vergangenheit und Gegenwart sowie offizielle Informationen und individuelle Geschichten zusammenzuführen. Anhand von exemplarischen Fallstudien wird eine methodische Abfolge erprobt, die verschiedene Ebenen der Interaktion zwischen Tourismus und Militär erkundet und die Möglichkeit eröffnet, sie miteinander in Verbindung zu setzen. Diese Beziehungen werden vertiefend in Bezug auf die Begriffe Funktion und Fiktion diskutiert.

Dabei ist es unser Ziel, unterschiedliche Qualitäten und Erscheinungsformen dieser Relationen zu erläutern und zu visualisieren. Zwischenzeitliche Forschungsergebnisse werden einerseits durch Site-Specific -Interventionen und Ausstellungen “ins Feld” zurückgespielt, andererseits durch Beiträge auf Konferenzen, Blogs und Social Medias einem breiten Fachpublikum präsentiert. So wird die Brücke zwischen niederschwellig-emotionalen und akademisch-wissenschaftlichen Zugangsweisen geschlagen. Die Arbeit thematisiert in ihrer Vielstimmigkeit das Fehlen “offizieller Wahrheiten”, um in Folge der kollektiven Aufarbeitung diesen besonderen baulichen Erbes zu dienen.