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Eröffnung: Life on its own

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Eröffnung und Sommerfest
Organisationseinheiten
Bildende Kunst
Ortsbeschreibung
Kunstraum Schwaz
Palais Enzenberg
Franz-Josef-Straße 27
A-6130 Schwaz

Eine Ausstellung des Fachbereichs Objekt-Bildhauerei, Julian Göthe, Gabriele Edlbauer und Michael Part.
Eröffnung: Ingeborg Erhart / Vizerektorin für Kunst und Lehre an der Akademie der bildenden Künste Wien

Teilnehmer*innen: Albin Bergström, Aline Sofie Rainer, Colin Park, Connor Crawford, Elisa Bergmann, Ferdinand Halter, Franciis Frings, Gloria Bergner, Hamada Yasuaki, Harry Walker, Igor Blomberg Tranæus, Inga Charlotte Thiele, Iris Böhnlein, Janis Zeckai, Janne Schipper, Javier Carro Temboury, Jin Shuai, Johanna Fink, Jonida Laçi, Julia Belova, Julian Ernst, Katrina Schneider, Laurence Sturla, Lena Goldsteiner, Leonard Anders, Matthias Julian, Minna Liebhart, Miruh Frutiger, Natalia Gurova, Rebecca Rothenborg, Red Huemer, René Stiegler, Robert Bergmann, Rosa De Coster, Tarik Kentouche, Yann Delon-Jacquin, Yein Lee

Es geschah, als ich am Empfangstresen vorbeiging, dessen Fenster einen rechteckigen Blick auf den mittleren Teil einer sitzenden Sprechstundenhilfe bot: Von den Händen bis zum Hals. Die Holzkonstruktion verbarg den Kopf. Die Hände waren damit beschäftigt, Papiere zu sortieren, Dinge zu notieren und sie von einem ordentlichen Stapel zum anderen zu bringen. Ich blieb stehen und beobachtete, wie die Papiere und Hände zu einer Choreographie professioneller Gesten wurden.
Ich fragte mich nicht, was auf den Seiten geschrieben stand, oder nach welchen Kriterien die verschiedenen Stapel gebildet wurden.

Stattdessen sah ich, wie sich der Tresen verwandelte: Zuerst in eine Bühne, auf der die Hände tanzten. Dann, in ein Instrument, auf das die Hände (wiederum Hände) spielten. In diesem Moment vergaß ich, wo ich war.

Life on Its Own ist eine Gruppenausstellung von Studierenden des Fachbereichs für Objekt-Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Obwohl die Studierenden eine Vielzahl von Praktiken und künstlerischen Methoden repräsentieren, ist das verbindende Element der Gruppe das Interesse an der bildhauerischen Praxis. So drehen sich die Diskussionen tendenziell um Fragen der Herstellung von Objekten.

Was bedeutet es, in einer Ökonomie, die von einer abstrakten Wert- und Warenorientierung bestimmt wird, Gegenstände herzustellen? Welche Beziehung besteht zwischen den Objekten, die wir herstellen, und unseren Körpern? Wie können Objekte in fiktionalen Erzählungen als narratives Mittel eingesetzt werden? Welche Rolle spielen Objekte in unserem privaten Umfeld im Gegensatz zum öffentlichen Raum? Welchen Einfluss haben Objekte auf unser Begehren und was bedeutet es ein Objekt zu lieben?

Objekte faszinieren uns manchmal so sehr, dass man sagen könnte, dass die Dinge, mit denen wir uns umgeben, ein Eigenleben entwickeln. Was dies für unsere Beziehung zu unserer Umwelt bedeutet - insbesondere, für die künstlerische Praxis - ist eine umfassende Frage, die dieser Ausstellung zugrunde liegt.

Text © Rosa De Coster und Igor Blomberg Tranæus