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Soundlabor

Arbeiten mit Sound im Kontext der bildenden Kunst wird zu einer immer wichtigeren Strömung innerhalb der zeitgenössischen Kunst. Sonische Kunst gewann durch spezialisierte Veranstaltungen in den letzten zwei Jahrzehnten enorm an Bedeutung und ist mittlerweile selbstverständlicher Bestandteil der renommierten internationalen Festivalszene. Seit nunmehr über einer Dekade hat sich Sound international und im europäischen Raum vermehrt als eigenständiges künstlerisches Kernmedium und transdisziplinäre Forschungsrichtung etabliert und nimmt vermehrt eine entscheidende Position im komplementären Medienterrain ein. Direkte Vorläufer, heutiger auditiver Kunst lassen sich seit Beginn des 20. Jhds. verfolgen. In den 1950iger Jahren bildete sich die Klangskulptur und in den 1960iger Jahren prägten sich erste essentielle Konzepte der Klanginstallation aus.

2000 wurde die wissenschaftlich-gestalterische Disziplin Sound an der Akademie der bildenden Künste Wienin den Lehrbetrieb aufgenommen. Mit der Errichtung des Soundlabors zwischen 2006 und 2008 wurde eine zentrale örtliche Identität für diesen spezialisierten Bereich geschaffen und zu einer modernen offenen Plattform für Disziplin sprengende und zwischenmediale künstlerische Forschung und der damit eng verbundenen Wissensvermittlung ausgebaut. Die Ausstattung ermöglicht experimentelles und professionelles Arbeiten im analogen wie auch im digitalen Bereich. Die räumlich-technische Infrastruktur des Soundlabors besteht aus mehreren multifunktionellen Einheiten und Facilities: Workstation - Lounge - Proberaum - Soundlabor.

Mit künstlerischen wie wissenschaftlichen Methoden soll die Erkundung und Untersuchung sowie - unter der Berücksichtigung der hervorbringenden, praktizierenden, verbreitenden und rezipierenden Kulturen - die Dimension Sound in einem möglichst breiten Spektrum vermittelt werden.

Der Horizont der hier adressiert wird, beinhaltet den alltagskulturellen Bereich genauso wie kulturell differente Hörgewohnheiten, Fragen nach dem Hörraum, der Kontingenz von Soundgestaltungen, der akustischen Qualität der Architektur, dem öffentlichen Raum, dem Zusammenwirken von Ton und Bild, dem sonischen Körper, der akustischen Umwelt, der manipulativen Beschallung, bis hin zur Identitätspolitik, den Möglichkeiten und Grenzzonen des akustisch Wahrnehmbaren, oder dem Umgang mit Nichtton.

Das laufende Lehrprogramm Sound , richtet in einer Reihe von themenspezifischen Vorlesungen, Gastvorträgen und Workshops den Fokus auf ein breitgefächertes Feld von Aspekten und Desideraten der zeitgenössischen Sound -Kunst. Zum mannigfaltigen Panorama gehören künstlerische Arbeiten und Ausdrucksformen: Sound-Installation, Sound Skulptur, Sonic Art, DIY-Engineering, Sound Performanz, Elektronische Musik, Pop- und Clubkultur, Field recording, Soundssystem-Kultur; Künstlerische und gestalterische Ansätze: Klanggestaltung, Auditive Mediengestaltung, Akustische Kommunikation, Sound processing, Tonarchitektur, Sonifikation, Transmitting Kulturen; wie auch kultur-, musik-, natur-, sozial-, medienwissenschaftliche, kommunikations- und architekturtheoretische, ökologische, ethnographische, historisch-anthropologische Ansätze; kuratorische Praktiken, technologische und künstlerische Forschungen.

Die Intention dabei ist, eine kritische und uneingeschränkte künstlerische Arbeit und individuelle Handschrift der Studierenden zu forcieren. Letztendlich sind auch die entstehenden Synergien zwischen Studierenden und Lehrenden sowie den jeweiligen Szenen, die mit der Akademie auf vielfältige Weise in Verbindung stehen, von großer Bedeutung.

Zu den aktuellen Forschungsschwerpunkten der Lehrenden zählen, die Gestaltung akustischer Räume und Medien im digitalen Zeitalter: 3-D-Audioarchitektur, Sound Spatialisation, Interactive ; Entwicklung und Implementierung von Prototyp-Soundtechnologien in Installations- und Performanzkontexten; Sound Studies zu Soundkulturen in post-sowjetischen Ländern. In der externen Lehre werden technische Grundlagen von Sound unterrichtet.

Das Soundlabor steht seit Anbeginn in einem permanenten Dialog, in Kooperation und Wissensaustausch mit den zentralen und einflussreichsten Vertreter_innen, Fachexpert_innen, Studierenden und Institutionen im Feld soundbasierter Kunst, Theorie und Forschung weltweit. Dadurch konnten große Reputation auf internationalem Level und essentielle Ressourcen für die Lehr- und Forschungsarbeit gewonnen werden. Forschungsergebnisse und -prozesse werden laufend in diversen Formaten und Formen präsentiert: Symposien, kuratierte Veranstaltungen, künstlerische Arbeiten und Präsentationen, Radio Features, Artikel in Sound-, Kunst-, Musik- oder akademisch relevanten Magazinen. Dieses Netzwerk trägt maßgeblich dazu bei Sound weiter als eigenes Kernmedium der Kunst zu etablieren und in den internationalen Diskurs einzuführen.

Name
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Julia Stakhorska
Weitere Information
Studentische_r Mitarbeiter_in
E-Mail
j.stakhorska@akbild.ac.at
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Atelierhaus
Lehárgasse 8
1060 Wien
soundlabor@akbild.ac.at

http://colabs.akbild.ac.at