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Sean Snyder | Ungehorsam in Weißrussland

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Akademie
Ortsbeschreibung
M20
Ort, Treffpunkt (1)
Hauptgebäude
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien

Vortrag (in Englisch) präsentiert vom Center for Art/Knowledge Research (CAK)/Epistemologie und Methodologie künstlerischer Produktion (EMP) an der Akademie der bildenden Künste Wien.

„Ich habe mich immer wieder in prekäre Situationen begeben, um an Informationen und Bilder für meine Arbeit zu kommen. Ich bin verhaftet und herausgeworfen worden, ich habe gefälschte Presseausweise benutzt und Schmiergelder gezahlt, Kameras wurden konfisziert und so weiter. Ein Zwang? Eine ‘forschungsbasierte künstlerische Praxis’? Nun, mehr das erstere, unterstützt durch einen Begriff des letzteren.” Der US-amerikanische Künstler Sean Snyder (* 1972) untersucht in seiner Arbeit die technologischen und institutionellen Bedingungen visueller Kulturen der Moderne und der Gegenwart: wie Bilder entstehen, in den Verkehr gebracht und diesem wieder entzogen werden, wie die Produktion von visuellen Dokumenten diskursiv und politisch strukturiert, stimuliert und unterdrückt wird, wie Bildpropaganda organisiert ist. Anfang 2009 stellte Snyder im Institute of Contemporary Art in London vier Installationen aus, die sich mit einem Kulturfilm aus sowjetisch-ukrainischen Archiven, mit Filmmaterial zur sowjetischen Besetzung Afghanistans, mit den aktuellen Grenzverwischungen zwischen professionellem und nichtprofessionellem Bildjournalismus im Irak und in Afghanistan sowie mit der Digitalisierung seines eigenen Archivs beschäftigt. Snyder gilt als einer der wichtigsten Vertreter der jüngeren recherchebasierten Kunstpraxis und wird in seinem Vortrag seine „Selbstbefragung zu praxisbasierter Forschung“ fortsetzen, die er vor kurzem in einem Artikel des e-flux-Journal begonnen hat ( http://www.e-flux.com/journal/view/57 ), und darüber sprechen, wie künstlerische Forschung als Methode und Problem betrachtet werden kann.