Ragnar Kjartansson und Ingibjörg Sigurjónsdóttir
Ein Gespräch mit Ragnar Kjartansson und Ingibjörg Sigurjónsdóttir, organisiert vom Fachbereich Kunst und Zeit | Film im Rahmen ihres Themas Life-Like.
Begleiten Sie uns bei einem besonderen Gespräch mit Ragnar Kjartansson und Ingibjörg Sigurjónsdóttir über Santa Barbara, A Living Sculpture, das wegweisende Projekt, das für GES-2 House of Culture in Moskau geschaffen wurde.
In diesem ambitionierten Werk inszenierte Kjartansson die legendäre amerikanische Seifenoper „Santa Barbara“ neu – ein Fernsehphänomen, das die postsowjetische Kultur der 1990er-Jahre prägte. Gedreht in Russland mit einem professionellen Team und unter der Regie von Ása Helga Hjörleifsdóttir, rekonstruiert das Projekt fast 100 Episoden, die jeweils an einem einzigen Tag und in einer einzigen Einstellung gedreht wurden. So spiegeln sich sowohl die Unmittelbarkeit des Theaters als auch das für Kjartanssons künstlerische Sprache zentrale Ritual der Wiederholung wider. Mit dieser monumentalen Live-Produktion verwandelt Kjartansson die Seifenoper in eine dynamische, skulpturale Umgebung – ein sich stetig entfaltendes „lebendiges Geschichtsgemälde“. Das Projekt untersucht, wie Fiktion in das kollektive Gedächtnis Eingang findet, wie Emotionen durch Medien geformt werden und wie die Vergangenheit in der Gegenwart wiederkehrt.
Der Vortrag reflektiert zudem die kuratierte Ausstellung „To Moscow To Moscow To Moscow“, die eine umfassendere Auseinandersetzung mit Erzählkunst, Theatralik und den Übergängen zwischen Realität und Fiktion bot. Er beleuchtet den Entstehungskontext der Ausstellung, die Gründe für ihre Absage und die Folgen, die das fiktionale Melodrama mit dem realen Drama geopolitischer Ereignisse verschmelzen ließen.
Ragnar Kjartanssons Arbeiten wurden in bedeutenden Institutionen weltweit präsentiert, darunter das Metropolitan Museum of Art, die Barbican Art Gallery, der Palais de Tokyo und die Biennale von Venedig.
Ingibjörg Sigurjónsdóttirs Arbeiten wurden im Reykjavík Art Museum, in der Galerie OPEN (Reykjavík), in der Galerie 3 137 (Athen) und in der Galerie Phoenix (Exeter) gezeigt. Sie ist langjähriges Mitglied der von Künstlern betriebenen Galerie Kling & Bang in Reykjavík.
Die beiden haben eng zusammengearbeitet, unter anderem bei der Kuratierung der Ausstellungen „To Moscow, To Moscow, To Moscow“ und „Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia“.