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Wir gratulieren: Preise für wissenschaftliche Arbeiten 2020/21 an Marion Thuswald und Belinda Kazeem-Kamiński

Den Preis der Akademie der bildenden Künste Wien für wissenschaftliche Arbeiten 2020/21 erhält Marion Thuswald für ihre Dissertation am Institut für das künstlerische Lehramt. Der Würdigungspreis für wissenschaftliche Arbeiten 2020/21 geht an Belinda Kazeem-Kamiński für ihre PhD in Practice-Dissertation. Herzliche Gratulation!

Mag. Dr. Marion Thuswald
Möglichkeitsräume sexueller Bildung ausloten.
Sprachlosigkeit, Lust, Verletzbarkeit und Emanzipation als Herausforderungen pädagogischer Professionalisierung (Dissertation)

Die Dissertation untersucht Sexualität als pädagogisches Thema und fragt danach wie sexualpädagogische Professionalisierung in der Pädagog*innenbildung gestaltet wird. Seit 1970 gilt das Unterrichtsprinzip Sexualerziehung in Österreich fächerübergreifend und für alle Schultypen. Wie werden Lehrer*innen auf sexualpädagogische Herausforderungen in der Schule vorbereitet? Welcher Stellenwert kommt dabei Lustfreundlichkeit, sexueller Vielfalt, Gewaltprävention und Antidiskriminierung zu?

In einer soziografischen Studie untersucht Marion Thuswald sexualpädagogische Aus- und Fortbildungsveranstaltungen an Pädagogischen Hochschulen, Universitäten und Fachstellen in Österreich. Anhand von kritischen Analysen didaktischer Praktiken formuliert sie Herausforderungen sexualpädagogischer Professionalisierung und lotet Möglichkeitsräume emanzipatorisch orientierter sexueller Bildung aus.

Die Arbeit erscheint im Frühjahr 2022 unter dem Titel „Sexuelle Bildung ermöglichen“ im transcript Verlag: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5977-1/sexuelle-bildung-ermoeglichen/

Begründung der Jury:

Marion Thuswalds herausragende Dissertation „Möglichkeitsräume sexueller Bildung ausloten. Sprachlosigkeit, Lust, Verletzbarkeit und Emanzipation als Herausforderungen pädagogischer Professionalisierung“ wurde aufgrund der Relevanz der Problematik, der gründlichen wissenschaftlichen Arbeit am Thema und der Forschungsleistung prämiert. Die Wirkung, die sie damit im gesellschaftlichen Feld entfaltet, ist unbestreitbar und repräsentiert gut die Arbeit der Akademie der bildenden Künste Wien in diesem Bereich.

Portrait der Künstlerin
Belinda Kazeem-Kamiński, Foto © Abiona Esther Ojo

Mag. Belinda Kazeem-Kamiński, PhD
Fleshbacks & H(a)untings. Notes on Research, Blackness, Empaths, and the Destruction of the World As We Know It (Dissertation)

Das wiederholte Aufeinandertreffen mit einer Vergangenheit, die sich dem Vergangen-Sein widersetzt, und die aus diesem Umstand resultierenden Flashbacks und hauntings, das Spukende, stehen im Zentrum von „Fleshbacks & H(a)untings. Notes on Research, Blackness, Empaths, and the Destruction of the World As We Know It“, einer creative non-fiction in vier Kapiteln. Ade, Red und She – drei Personas – werden von einer andauernden Vergangenheit heimgesucht und von der Präsenz der ihnen Vorangegangenen, dem Chorus. Und was von ihnen und ihrer Recherche eingefordert wird, begreifen die drei erst nach und nach.

Begründung der Jury:

Mit ihrer Disseration „Fleshbacks & H(a)untings. Notes on Research, Blackness, Empaths, and the Destruction of the World As We Know It” thematisiert Belinda Kazeem-Kamiński die österreichische Kolonialgeschichte und verknüpft gekonnt wissenschaftliche Theorie und künstlerische Praxis. Die Form des Dialogischen, die sie einsetzt, ist innovativ und macht die Arbeit äußerst lesenswert.