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Die Akademie trauert um Gerda Kaltenbruner

Kondolenzbuch:
kondolenzbuch@akbild.ac.at
Die Kondolenzschreiben werden auf dieser Seite öffentlich gemacht.

Die an der Akademie sehr geschätzte Gerda Kaltenbruner wurde 2005 als Professorin an die Akademie der bildenden Künste Wien berufen, um am Institut für Konservierung-Restaurierung den Fachbereich für die Konservierung-Restaurierung moderner und zeitgenössischer Kunst aufzubauen. Sie hat dem Fachbereich 15 Jahre vorgestanden und war die erste Professorin für dieses damals neue Fachgebiet an der Akademie, zudem war sie die erste weibliche Professorin am IKR.

Die Arbeit von Gerda Kaltenbruner war bestimmt von großem Engagement, Wissen, Erfahrung und Einfühlungsvermögen für die Kunst und ihre Studierenden. Sie hat den Horizont für die Restaurierung erweitert, den intellektuellen Diskurs angeregt und mit Präzision und Charme maßgeblich geprägt. Gerda Kaltenbruner hat ausgehend von ihrer praktischen restauratorischen Erfahrung und ihrem umfassenden Wissen die Fragestellungen für die Konservierung- Restaurierung moderner und zeitgenössischer Kunst an der Akademie in einen lebendigen kulturwissenschaftlichen Diskurs überführt.

Wir danken Gerda Kaltenbruner für ihr Engagement und ihren Einsatz an der Akademie.

Unser Beileid und unsere Anteilnahme gilt der Familie und den Hinterbliebenen sowie allen Kolleg_innen in dieser traurigen Zeit.

Johan Hartle, Ingeborg Erhart und Werner Skvara 

Ich bin sehr traurig und erschüttert, dass Gerda Kaltenbrunner von uns gegangen ist, mein herzliches Beileid an alle Familienangehörigen, Verwandte, Bekannten und Freunde.
Wolfgang Specht, Gemäldegalerie

2020 bin ich an einem regnerischen Tag Gerda in der Sukkulenten-Sammlung in Zürich in die Arme gelaufen. Ich verbinde diesen Ort noch immer mit ihr, Geduld und Einsicht braucht es um Sukkulenten zu lieben. Eine Stille subtile Welt die leicht übersehen wird.
Du wirst mir sehr fehlen, Gerda. Danke, dass du mir deine Welt, deine Einsichten so liebend geöffnet hast. Danke, dass du mich mit deinem zärtlichen Umgang mit der Welt inspiriert hast. Danke für deinen Humor, danke für deine Freundschaft.
David 

Liebe Gerda, dein delikates Wesen, deine große Sensibilität und auch dein verschmitzter Humor waren für mich etwas ganz Besonders, mit dem du jedes Zusammentreffen, und sei es nur auf dem Gang, immer ein bisschen verzaubert hast – dies ganz abgesehen von deiner unbestrittenen großen fachlichen Kompetenz, durch die ich Dich in Fragen der „Konservierung“ Neuer Medien (?) kennenlernen durfte. Mein Beileid gilt deiner Familie und deinen Freund_innen.
Bettina Henkel

Adieu, liebe Gerda, gute Reise!
Danke für Dich.
Der Familie und den Freund_innen wünsche ich viel Kraft und Mut, um mit der Traurigkeit über den Tod von Gerda zurechtzukommen.
Herzlichst,
Mona Hahn

Oh nein! Ohne irgendwem auf die Füsse treten zu wollen, war Gerda immer eine meiner LieblingskollegInnen in meiner Zeit an der Akademie. So eine feine, elegante Person. Und dabei so lustig!
Ich bin sehr traurig.
Riposa in Pace,
Matthias Herrmann

Dear Gerda,
I ll continue to think about you as the most gentle and fine lady professor I had the great opportunity to know and to work with, and from whom I could learn a lot.
I ll keep you closely linked to my dearest memories.
Also, my deepest condolences to your family and your closest friends.
With love, Valentina

Mit großer Bestürzung und Trauer haben wir, die Kolleg_innen des Instituts für Kunst- und Kulturwissenschaften, vom viel zu frühen Tod Gerda Kaltenbruners erfahren. Es ist erst drei Jahre her ist, dass sie die Akademie verlassen hat, und sie ist uns allen noch in lebendiger Erinnerung. Stets haben wir Gerda als eine höchst engagierte, scharfsinnige, humorvolle und charmante Kollegin erlebt – sei es im fachlichen Austausch oder in gemeinsamen Gremien, Jury- oder Senatssitzungen. Ihr Blick für institutionelle Machtverhältnisse und Missstände war unbestechlich und immer im Interesse der Studierenden und des Hauses. Ihre konservatorisch-restaurative Fachexpertise war von größter Bedeutung für die Forschung und Lehre.
Es war ihr Verdienst, die Konservierung und Restaurierung von moderner und zeitgenössischer Kunst nicht nur als neues Fachgebiet am Hause zu entwickeln sondern auch als zukünftiges Aufgabengebiet zu etablieren. Unvergessen ihr verschmitztes Lächeln und ihre unvergleichliche Eleganz, welche selbst den mühsamsten Sitzungen Glanz verliehen.
Im Namen aller Kolleg_innen des Instituts für Kunst- und Kulturwissenschaften

Mit Gerda Kaltenbrunner müssen wir uns von einer sehr geschätzten Kollegin verabschieden, die mit ihrer Arbeit am Institut für Konservierung – Restaurierung ebenso wie in der Gremialarbeit bleibende Impulse in der Akademie hinterlässt. Dein freundlicher, verbindlicher, charmanter und zugleich feiner Esprit, liebe Gerda, bleibt für uns immer präsent.
Unsere Anteilnahme gilt Gerdas Familie, Freund_innen und Kolleg_innen.
Ein sehr herzliches Adieu, liebe Gerda, aus dem IKL!
Elke Krasny, Elke Gaugele, Elisabeth Sattler

Liebe Frau Kaltenbrunner,
Sie werden mir immer als die beeindruckende, wundervolle, zauberhafte zarte Zauberin in Erinnerung bleiben als die ich Sie bei meiner Aufnahmeprüfung an meinem ersten Tag im Wien wahrgenommen habe.
Mit Ihrer unglaublich aufmerksamen, zarten und klugen Ausstrahlung und Ihrem eimfühlsamen Umgang mit Ihren Studierenden, Ihrem umfassenden Wissen und ihrer Zartfühligkeit im Umgang mit Kunstwerken, waren und sind Sie eine große Quelle der Inspiration und ein Vorbild für mich, als die Frau und Restauratorin die ich gerne werden würde.
Ich habe Ihre kluge und liebevolle Art sehr geschätzt und Sie werden mir immer als mein erstes großes, weibliches Vorbild in der Restaurierung in Erinnerung bleiben.
Meine Gedanken gehen an Sie und Ihre Familie, der ich in dieser Zeit des Verlustes und des Abschiednehmens viel Kraft wünsche.
Ich werde Sie als meine erste Professorin stets im Herzen tragen,
Ihre Studentin Leonie

Dein profundes Interesse an Menschen, Tieren und Pflanzen. Deine sprachliche Präzision. Dein feiner Humor. Deine umwerfende Liebenswürdigkeit und dein großes Herz.
Wir durften viel von Dir lernen – dafür bin ich unendlich dankbar.
Gerda, du fehlst mir sehr.
Mein herzliches Beileid gilt deinem Sohn und deiner Familie
Martina Pfenninger Lepage

Liebe Frau Kaltenbruner,
mein Studium bei Ihnen in der "Moderne" ist schon eine ganze Weile her... Ich denke bis heute mit größtem Vergnügen an diese Zeit zurück. An Ihre feine, freundliche und immer zugewandte Art. Ihr Fachwissen und Ihre Kompetenz. Ihr großes Vertrauen in uns Studierende. Bis heute einmalig und unvergessen.
Ich werde Sie sehr vermissen. Mein tiefes Mitgefühl Ihrer Familie und Ihren Freund_innen.
Ihre Luise Becker (Diplom-Jahrgang 2010)

Nachruf auf Gerda Kaltenbruner

Wir möchten an Gerda Kaltenbruner erinnern, die im Juni verstorben ist. Mit ihr verlieren wir eine geschätzte, verehrte und geliebte Kollegin, Lehrerin und Freundin, deren Wiedersehen wir uns gerade erhofft hatten. Ihr viel zu früher Tod hat unsere geplanten Gespräche und Verabredungen mit ihr abrupt unterbrochen und lässt uns traurig zurück.

Gerda Kaltenbruner wurde 2005 als Professorin an die Akademie berufen, um am Institut für Konservierung-Restaurierung den Fachbereich für die Konservierung -Restaurierung moderner und zeitgenössischer Kunst aufzubauen. Sie stand dem damals an der Akademie neu etablierten Fachgebiet 15 Jahre vor und war damit auch die erste weibliche Professorin am Institut für Konservierung-Restaurierung.

Ihre Arbeit war geprägt von großem Engagement, umfangreichem Wissen, wertvoller Erfahrung und einem tiefen Einfühlungsvermögen für die Kunst und ihre Studierenden. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, den Horizont der Restaurierung im zeitgenössischen Kontext zu erweitern und hatte stets Freude an anregenden Diskussionen und intellektuellem Austausch. Ihre herausragende fachliche Präzision und ihr großer Charme hatten einen bedeutenden Einfluss auf das Institut und haben über die Akademie hinaus im gesamten Fach Spuren hinterlassen.

Gerda Kaltenbruner hat ihr Studium für Konservierung und Technologie an der Akademie der bildenden Künste Wien 1974 abgeschlossen. Dem Studium in Wien folgten weitere Studienaufenthalte in London am Courtauld Institute for Conservation and Technology und am Schweizer Institut für Kunstwissenschaft (SIK) in Zürich. Orte, an denen in diesen Jahren die zentralen Forschungen in der Restaurierung stattfanden. Anschließend ging sie ins Rheinland, wo sie als Amtskonservatorin in Bonn beim Landeskonservator Rheinland begann. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bildete zunächst die Restaurierung und Forschung zur mittelalterlichen polychromen Holzskulptur. Danach arbeitete sie an der Studie über Raum und Ausstattung Rheinischer Kirchen von 1860 – 1914 mit. Weitere Projekte waren die Untersuchung der Mailänder Madonna im Kölner Dom.

1980 eröffnete Gerda Kaltenbruner ihre eigene Restaurierungswerkstatt in Bonn mit vielfältigen Aufträgen, so zum Beispiel die kunsttechnologische Untersuchung und Restaurierung des Goldaltars in Oberwesel und des Altars in der Abtei Marienstatt aus dem 13. Jahrhundert. In dieser Zeit begann aber auch die verstärkte Auseinandersetzung mit der Konservierung moderner und zeitgenössischer Kunst durch die restauratorische Betreuung des Kunstmuseums Bonn, das über einen großen Bestand an Kunstwerken der Moderne verfügt, der Sammlung des Bundes für Zeitgenössische Kunst und des Museums Bahnhof Rolandseck. 1987 zog sie innerhalb von Bonn in ein größeres Atelier, das heute nach wie vor als Ateliergemeinschaft besteht. Als das Kunstmuseum Bonn ein neues Gebäude mit eigenen Restaurierungsateliers erhielt, wurde Gerda Kaltenbruner 1988 dort Chefrestauratorin. Sie war somit auch eine der ersten Restauratorinnen für moderne und zeitgenössische Kunst.

2005 wurde vom damaligen Rektor Stephan Schmidt-Wulffen an der Akademie der bildenden Künste Wien die erste Professur für die Konservierung-Restaurierung moderner und zeitgenössische Kunst eingerichtet. Gerda Kaltenbruner hat in ihrer 15-jährigen Zeit als Professorin diesen Fachbereich, zusammen mit ihrem Team aufgebaut, mit ihrem großem Wissen und Erfahrung verbunden, in die Lehre umgesetzt und international sichtbar gemacht.

Sie hat die neuen Herausforderungen für die Restaurierung moderner und zeitgenössischer Kunst aufgegriffen, die neue Materialvielfalt in zahlreichen Projekten erforscht und in Projekten zusammen mit ihren Studierenden veröffentlicht. Vor allem auch der transversale Dialog mit den anderen Instituten war ihr ein Anliegen. So etwa thematisierte das Projekt „Der gesamte Himmel ist überarbeitet“ (2014) improvisierte Arbeitswerkzeuge und -behelfe, die sich kaum von den zu restaurierenden Objekten unterschieden; dafür entwickelten und produzierten Studierende des Lehramts im Rahmen einer Kooperation mit dem Institut für Konservierung-Restaurierung, ein auf Vermittlung ausgerichtetes Ausstellungsdesign.

Den Lehrstuhl für Konservierung-Restaurierung moderner und zeitgenössischer Kunst hatte sie bis zur Vollendung ihres 70. Lebensjahrs inne und sie übte ihre Lehrtätigkeit mit viel Engagement und Freude aus. Neben ihrer restauratorischen Tätigkeit zeichnete sie eine große Begeisterung für alle künstlerischen Ausdrucksformen und die Zusammenhänge zwischen Kunst und Zeitgeschehen aus.

Gerda Kaltenbruner verkörperte eine einzigartige Kombination aus Sanftmut, Intelligenz, Klugheit, Klarheit und Charme. Die Sprache war für sie von großer Bedeutung, und sie beherrschte sie mit beeindruckender Präzision und tiefem Verständnis. Ihr umfangreiches Wissen war bemerkenswert. Sie prägte viele Studierende auf maßgebliche Weise und begleitete sie liebevoll. Trotz ihrer zarten Ausstrahlung war ihre Stärke spürbar präsent. Sie besaß einen humorvollen und zugänglichen Charakter. Durch ihre respektvolle Nahbarkeit schwebte sie über den Dingen und blieb dennoch bodenständig. Sie vereinte auf faszinierende Weise scheinbare Gegensätze.

Die engagierte Arbeit von Gerda Kaltenbruner an der Akademie war für sie von großer Bedeutung, und sie spielte eine herausragende Rolle für ihre Studierenden und Kolleg_innen in der gesamten Akademie.

Am Freitag, den 23.6.23, hatten wir gemeinsam mit ihrer Familie und ihren Freunden die Möglichkeit, in einer bewegenden und dennoch schönen Zeremonie Abschied von ihr zu nehmen. Was bleibt sind Erinnerungen ihrer Studierenden und Kolleg_innen, die ihre Nähe und Feinfühligkeit über die Fürsorge, Betreuung und Freundschaft erleben durften.

An einer Kunstakademie die Konservierung-Restaurierung zeitgenössischer Kunst zu begründen war ein großes Projekt, das Gerda Kaltenbruner mit Engagement, Wissen, Erfahrung und Einfühlungsvermögen umgesetzt hat. Ihre Liebenswürdigkeit und ihre Kompetenz werden uns fehlen. Gerne hätten wir sie auch weiterhin um Rat gefragt und als Gesprächspartnerin an unserer Seite gewusst. Mit Gerda Kaltenbruner verlieren wir eine wunderbare Kollegin, die wir immer in Gedenken halten werden.

Das Team des Instituts für Konservierung-Restaurierung