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Viszerale Operationen / Assemblage

Projektleitung:
Christina Lammer (IBK)

Projektteam:
Barbara Graf, Philipp Fleischmann, Juan Rojas Routon

Gefördert von:
FWF | PEEK (AR515)

Weblink:
www.corporealities.org

FWF | PEEK-Projekt
geleitet von Christina Lammer, Institut für bildende Kunst
Projektlaufzeit: 1.2.2019 – 31.7.2023

Hände, nichts als Hände sehe ich im chirurgischen Operationstheater. In der Chirurgie verändert sich zunehmend die Bedeutung der Hand durch die Anwendung elektronischer Technologien. Dieser Wandel durch digitale Hilfsmittel betrifft den Akt der Heilung und die Beziehungen zwischen Patient_innen und Klinikpersonal gleichermaßen. Taktile Operationen / Remontage begegnet diesen Veränderungen in der Praxis der Chirurgie, basierend auf der Forschung Chirurgische Gesten , mit der Entwicklung künstlerischer Ansätze.

Hierzu werden die Handlungen im Operationssaal während minimal invasiver und klassisch offener Eingriffe mit der Kamera beobachtet und vergleichend gegenübergestellt. Besonderes Augenmerk wird auf taktile Aspekte der Wahrnehmung gelegt. Das Taktile bezieht sich allerdings keineswegs alleine auf körperliche Berührung, sondern auf die Vielschichtigkeit der menschlichen Kommunikation. Nonverbale Ausdrucksformen, Gesten und Körpersprache, sind unmittelbar in die Prozesse der Heilung in der Chirurgie eingebunden. Gegenwärtig wird unter Geste häufig die manuelle Manipulation eines Geräts oder eines Bildschirms verstanden. Hingegen sollen in Taktile Operationen Hände in Hinblick auf ihren Bedeutungswandel für die chirurgische Behandlung erforscht werden.

Der Frage nachzugehen, welche Rolle die Hände gegenwärtig in der Chirurgie spielen und ob sie zukünftig mit dem Akt der Heilung im Operationstheater verbunden bleiben, erfordert sensible künstlerische Vorgehensweisen. Methodisch schließen diese das Entwerfen von textilen Arbeiten, die Verwendung von Silikon, Gießharz und anderen Materialien, die Entwicklung raumbezogener Versuchanordnungen sowie das Zeichnen und Filmen mit ein. Nahtstellen von Chirurgie und Kunst sollen im Handeln offengelegt werden. Körperbezogene Darstellungen sollen entstehen, die zwischenmenschliche Dimensionen in den Handlungen miteinander zum Ausdruck bringen und spürbar werden lassen.