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Art as Unlearning – Künstlerische Forschung und Transkulturelle Bildung

Projektleitung:
Annette Krauss (IKW)

Gefördert von:
FWF - Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung | Elise-Richter PEEK (V495)

FWF | Elise-Richter PEEK-Fellow
Annette Krauss, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften
Projektlaufzeit: 1.1.2017 – 30.11.2023

Alternative Bildungskonzepte und feministische, post- und de-koloniale Theorien verwenden den Begriff des unlearning (dt. verlernen, ent-üben), um auf gegenwärtige Herausforderungen wie Krisen von Nationalstaaten, zunehmende Ökonomisierung, Umweltzerstörung und die damit einhergehenden Formen von Migration eingehen zu können. Dieses Forschungsprojekt greift die Debatten über unlearning auf und führt künstlerische Forschung als eigenständige Akteurin und wichtiges Handlungsfeld in die Auseinandersetzung mit unlearning ein. Künstlerische Forschung wird hierbei auf ihre Möglichkeiten und Modalitiäten befragt, um auf experimentelle Weise scheinbare Selbstverständlichkeiten in Lernprozessen aufzuspüren und sowohl theoretisch und praktisch zu untersuchen.

In diesem Projekt arbeite ich mit Akteur_innen aus nichtwestlichen Kontexten zusammen, die durch künstlerische Strategien an der Veränderung von Bildungszusammenhängen beteiligt sind und diese entscheidend prägen. Diese Veränderungen, und die Rolle, die künstlerische Praktiken dabei spielen, werden in diesem Projekt weniger auf ihr Lernpotential hin untersucht (im Sinne einer Anhäufung von Wissen und des Erwerbs bestimmter Verhaltensmuster), sondern im Hinblick auf Prozesse des Verlernens und Ent-übens.

In methodischer Hinsicht baut dieses Projekt auf Traditionen aus dem Performance-bereich und politisch engagierter Kunst auf und verknüpft diese mit dem sogenannten educational turn in der Kunst einerseits und einer transkulturellen Bildungsperspektive auf die Moderne andererseits. Auf diese Weise untersucht und praktiziert das Projekt Art as Unlearning die Wirkkraft von künstlerischen Strategien im Hinblick auf Prozesse des Verlernens / Ent-übens. Aus dieser multidimensionale Herangehensweise ergibt sich die übergreifende Forschungsfrage, nämlich: Woraus besteht eine künstlerische Näherung an unlearning , die sich transkulturellen Herausforderungen stellt?