Skip to main content

"Kunste zur Text" (Algorithmen)

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Künstlerisches Lehramt
Ortsbeschreibung
Raum 3.06
Ort, Treffpunkt (1)
Institutsgebäude
Ort, Adresse (1)
Karl-Schweighofergasse 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1070 Wien

Gastvortrag von Michael Riedel im Rahmen der Vortragsreihe "Komplizenschaft: Künstlerisch-Kuratorische Praxis" am Institut für das künstlerische Lehramt.

Mit dem Titel "Kunste zur Text", ebenfalls Titel seiner im September zu Ende gegangenen Museumsausstellung in der Schirn Kunsthalle (Frankfurt am Main) [Katalog; 288 Seiten, Farbe], bezieht sich Riedel auf die deutsche Kunstzeitschrift "Texte zur Kunst", dessen Name er verdreht und im Sinne der deutschen Rechtschreibung falsch wiedergibt. Er liest sich aber auch als eine Aufforderung, eine "Handlungsvorschrift, zur Lösung eines Problems oder einer Klasse von Problemen" (Algorithmus), bei der das Betrachten von Kunst (Diskussion, Beurteilung, Vermittlung, Abbildung) Ausgangspunkt neuer Kunstproduktion ist. Dass daraus folgernd nicht mehr von Kunst gesprochen werden kann, sondern von einer sich davon unterscheidenden Form (Kunste), stellt die aktuelle Kunstkritik und ihre "anspruchsvolle[n] Beiträge zu zeitgenössischer Kunst" (Texte zur Kunst) vor eine veränderte Situation.

Als Ausgangspunkt der künstlerischen Praxis von Michael Riedel, kann die 1997 gegebene Performance gelten, bei der er sich als Künstler selbst erfand, indem er sich eine Papiertüte mit seinem Namen aufsetzte und den Künstler im Künstler darstellte. Darüber hinaus gelang es ihm in den vergangenen Jahren mit fortlaufenden Reproduktionen das System Kunst in das Kunstsystem wieder einzuführen und eine sich selbst fortsetzende Produktion zu provozieren, aus deren Überfluss Riedel nun schöpfen kann.

In dem Vortrag spricht Riedel über den Aspekt von Kunst und Publikation anhand zahlreicher Bildbeispiele aus den Jahren 1997 bis 2012.

Am darauffolgenden Tag, dem 22.11. findet um 14h im Künstlerhauskino eine Performance von Michael Riedel unter dem Titel "Antrittsrede als Leiter des Frankfurter Kunstvereins und des Künstlerhauses Wien" gemeinsam mit Matthias Ulrich (Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main) statt.

In der Vortragsreihe Komplizenschaft: Künstlerisch-kuratorische Praxis sprechen Künstler_innen, Kurator_innen, Ausstellungsmacher_innen, Theoretiker_innen und Wissenschafter_innen über die jeweils angeeigneten Handlungsformen in ihrer Praxis in den Bereichen Kunst, Mode, Design und Vermittlung.

Der nächste Termin in dieser Reihe ist:

4.12. 2012, Lucie Kolb, mit einer Musikperformance von Felicia Atkinson, Raum 3.06, 18 Uhr