Die Akademie trauert um Arnulf Rainer (1929–2025)
Die Akademie der bildenden Künste Wien teilt mit großem Bedauern mit, dass Arnulf Rainer verstorben ist. Von 1981 bis 1995 war Rainer Professor für Malerei an der Akademie. Er starb am Donnerstag, dem 18. Dezember 2025, im Alter von 96 Jahren.
Seine Lehrtätigkeit hat in den 1980er und -90er Jahren Generationen von Studierenden und auch viele Kolleg_innen geprägt. Als Schlüsselfigur der österreichischen Nachkriegskunst war er ein Wegbereiter des Informel. Seine „Übermalungen“ waren mehr als eine Technik, sie bringen einen Prozess der Verneinung, Kommentierung und Überbietung zum Ausdruck. In Werkgruppen wie den „Face Farces“ oder den gestischen Finger- und Handmalereien lotete er die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion, zwischen Selbstausdruck und Selbstauslöschung aus.
Arnulf Rainer hat an der Akademie studiert, zunächst nur kurz im Wintersemester 1949/50 in der Meisterschule für Malerei bei A. P. Gütersloh und dann nochmals 1953-57 in der Meisterschule für Malerei bei Josef Dobrowsky. Er hat Österreich auf der Biennale in Venedig und der documenta in Kassel vertreten, den Großen Österreichischen Staatspreis erhalten und war 1989 mit einer Retrospektive im New Yorker Guggenheim Museum geehrt worden – als erster lebender europäischer Künstler überhaupt. 2009 wurde in Baden, seiner Geburtsstadt, das eigens ihm gewidmete Museum im einstigen Frauenbad eröffnet.
Wir werden Arnulf Rainer als großartigen Künstler und als prägende Persönlichkeit unseres Hauses in Erinnerung behalten.
Unser Beileid und unsere Anteilnahme gelten der Familie und den Hinterbliebenen, ihnen und allen Kolleg_innen, die mit ihm zusammengearbeitet und bei ihm studiert haben, wünschen wir viel Kraft in dieser traurigen Zeit.
Johan Hartle, Ingeborg Erhart, Werner Skvara
Rektorat der Akademie der bildenden Künste Wien