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Ich bin die Vielen | Das Ende der zweiwertigen Logik

Datum
Organisationseinheiten
Akademie
Ortsbeschreibung
M13a
Ort, Treffpunkt (1)
Hauptgebäude
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien

Internationale Konferenz veranstaltet vom Institut für Kunst und Kulturwissenschaften | Lehrstuhl für Philosophische und Historische Anthropologie der Kunst | Prof.Dr.Elisabeth Samsonow.
Tag 1: 15.00 - 20.00 h
Tag 2: 10.00 - 20.00 h

Die Tagung dient der Schärfung und Vertiefung einer Diskussion, die in einer Reihe von zeitgenössischen Wissensbereichen heiß geworden ist. Die zentrale Frage ist die nach einer Identitätskonstruktion, die genau diejenigen Begriffspaare zu vermeiden bzw. zu unterlaufen weiß, die etwa Kulturen in die einen und in die anderen gespalten hatte, aber auch Ethnien, Künste und Kontinente, Gesellschaften und Gruppen, Naturen und Religionen, Welten, Geschichte(n) und Theorien. Die aktuelle Auseinandersetzung zum Thema des Trans- oder Posthumanen bringt nach der Ankündigung der Einebnung der Natur/Kultur-Differenz auch ähnliche, damit in Zusammenhang stehende Differenzen ins Wanken – nicht zuletzt die Geschlechterdifferenz. Eine Herausforderung für die Gesellschaft der Zukunft ist die  Nivellierung des Alteritätsbegriffs dort, wo nach wie vor eine starke metaphysische Begrifflichkeit zum Zwecke der Subordination und der (kolonialen, postkolonialen) Repression eingesetzt wird. Alain Badiou meinte, daß Differenz als philosophisches und logisches Prinzip das Charakteristikum des 20.Jahrhunderts gewesen sei. Ist Differenz ein Begriff, der seine Konjunktur hinter sich hat? Wenn ja, was bedeutet das für zeitgenössische Wissensmodelle? Könnte es sein, dass Differenz zwar ein logisches, nicht aber ein anthropologisches Prinzip darstellt? Hat das „zweiwertige Denken“ ausgedient? Die Tagung macht sich diejenigen philosophischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Ansätze zum Thema, die auf Alternativen zum Begriffspaar Identität und Alterität aufbauen, aber überhaupt als Alternativen zur Paarigkeit und dualen logischen Maschinen ins Rennen gehen. Der Fokus liegt also auf Kategorien des Transitorischen, Medialen, Komplexen und Transgenerischen. Die Konferenz soll dazu beitragen, die Transversalen zu skizzieren, der entlang sich zunächst in der beginnenden Modern, fortgesetzt in der Postmoderne, die Einbrüche historischer Epistemologien ereigneten, und denen wiederum folgend es gilt, neue Begrifflichkeiten zu Bewusstsein und Leben, Körper und Medium, Raum und Kommunikation zu entwerfen. Also: wer sind wir heute?

TeilnehmerInnen:

Otto E.Rössler, Physiker Tübingen
Ernsto Alvarado, Psychologe und Heiler ( Denver Colorado)
Renate Lachmann, Literaturwissenschaftlerin (Konstanz)
Thomas Slunecko, Psychologe (Wien)
Thomas Fillitz, Ethnologe Universität (Wien)
Elisabeth von Samsonow, Philosophin und Künstlerin (Wien)
Arno Böhler, Philosoph (Wien)
Jakob Lena Knebl, Künstler(in) Wien
One State Ambassadors Tal Adler (Israel) und Osama Zatar (Palästina)

Programm

Freitag, 13.11.2009

15.00  h
Begrüßung und Einführung:
Elisabeth von Samsonow

15.30  h
Ernesto Alvarado, Denver Colorado: Message in the Stones

17.00 h
Otto E.Roessler, Tübingen: Descartes,  Nichtlokalität, transzendentale Zärtlichkeit und der allgemein akzeptierte globale Selbstmordversuch

19.00 h
Kleine Feier zu Ehren von Gerburg Treusch-Dieter *13.11.1939 +19.11.2006
Vorstellung des Gerburg Treusch-Dieter-Archivs an der Akademie der bildenden Künste durch Heiko Kremer

20.00 h
gemeinsames Abendessen in der Mensa der Akademie

Samstag, 14.11.2009

10.00 h
Thomas Slunecko, Wien: Auch Medien werden im Gebrauch begriffen

11.30 h
Thomas Fillitz, Wien: Zeitgenössische Kunst in Afrika und die Organisation von Differenz

13.00 h
Performance von Jakob Lena Knebl

anschließend gemeinsames Mittagessen in der Mensa der Akademie

15.00 h
Renate Lachmann, Konstanz: Verwandlungen in der Literatur

16.30 h
Arno Böhler, Wien: Psyche ist ausgedehnt, weiß nichts davon.

18.00 h
One State Ambassadors Tal Adler und Osama Zatar, performance lecture