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Buchpräsentation | Unzipping Philosophy

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Akademie
Ortsbeschreibung
Salon für Kunstbuch, Mondscheingasse 11, 1060 Wien

Elisabeth von Samsonow (Hg.): Unzipping Philosophy. Wissen/Kunst,Passagen Verlag Wien 09. Buchpräsentation im Rahmen der BUCH WIEN 09, Lesefestwoche.

Die neuerdings intensiv geführte Diskussion - also in ein wirklich heißes Stadium eingetretene - zur Transdisziplinarität animiert, wie es scheint, besonders die Kunstuniversitäten. Deren Problem, das automatisch im Verhältnis zwischen (Kunst)Theorie, Kunstwissenschaften oder Kunstgeschichte und einer lebendigen Kunstproduktion gegeben ist, macht sie zum idealen Labor einer Erkundung disziplinenübergreifender Fragestellungen und Darstellungen. Die von Elisabeth von Samsonow herausgegebene Publikation „Unzipping Philosophy“ ist nicht so sehr metatheoretische Fiktion zur idealen Forschungsmethode und –situation, als vielmehr Einblick in die aktuelle Arbeit der DissertantInnen der Philosophie an der Akademie der bildenden Künste. Die drastisch verschiedenen Ansätze, die zwischen historischer Recherche und Wissenspoesie angelegt sind, stehen selbst für das sich auffaltendes Wissensprofil einer zeitgenössischen Intelligenz, wobei sich (hoffentlich) wahrnehmen lässt, was nun das besonders Förderliche einer Kunstuniversität in Blick auf Innovation und Experiment sein könnte. Die Tagung „Unzipping Philosophy“ (2006) an der Akademie der bildenden Künste thematisierte nicht nur das Verhältnis zwischen theoretischen und praktischen Formen der Wissensproduktion, sondern versuchte sich auch als Raum von Interventionen, performances, Installationen, Musik. Es wurde auf experimentelle Weise untersucht, ob und wie eine Kunstuniversität einen profilierten Rahmen für theoretische Fragestellungen abgibt. Der Raum wurde für Reflexion und Aktion geöffnet, die Gegenwart mit dem Pathos einer geschichtlichen sowie einer entwerfenden, visionären Logik ausgelotet. Dieser „Weg zum Text“ der Studierenden des Doktoratsstudiums der Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien lässt sich als mäandernd, sich durch die künstlerische Erfahrung den Weg bahnend beschreiben, als bilderreich, körperlich, assoziativ, collagenhaft, allegorisch, konstruktivistisch oder mosaikartig. Die bisher dem Schisma der Disziplinen zugeschlagenen Spannungen zwischen ästhetischer Erfahrung und wissenschaftlichem „Methodenzwang“ (Feyerabend) sowie Ansätze zu ihrer Überwindung werden erstmals im Bereich des Junior-Researchs aufgezeigt und zur Debatte gestellt.