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Birgit-Jürgenssen-Preis 2005 geht an Marlene Haring

Datum
Termin Label
Created, Modified
Organisationseinheiten
Akademie

Preisverleihung: 23.04.2005, 18.00 h
Fest in Kooperation mit Vienna Art Week ab 20.00 h
Aula und Ausstellungsräume der Akademie der bildenden Künste Wien

© Marlene Haring|
"Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald.", Wien 2004
© Marlene Haring

Preisverleihung
23. April 2005, 18.00 h, Ausstellungsräume der Akademie der bildenden Künste Wien

Begrüßung: Stephan Schmidt-Wulffen, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien
Einleitung: Peter Kogler, Professor für Kunst und digitale Medien, Akademie der bildenden Künste Wien
Laudatio Preisträgerin: Brigitte Felderer, Kuratorin, Kulturwissenschaftlerin, Universität für angewandte Kunst Wien
Verleihung der Auszeichnung: Franz Morak, Staatssekretär für Kunst und Medien

Fest in Kooperation mit Vienna Art Week
ab 20.00 h, Aula der Akademie der bildenden Künste Wien

Präsentation der Arbeiten der Birgit-Jürgenssen-Preisträgerin 2005
24. und 25. April 2005, Ausstellungsräume der Akademie der bildenden Künste Wien,
11.00 - 18.00 h, Eintritt frei

Als Lehrende und als Mitglied diverser akademischer Gremien war Birgit Jürgenssen der Akademie der bildenden Künste Wien in besonderer Weise verbunden und bestimmte die Entwicklung des Hauses über Jahrzehnte entscheidend mit. Seit den frühen 80er Jahren war sie am Aufbau einer spartenübergreifenden Arbeitsplattform (Zwischenbereich Malerei/Fotografie) im Rahmen der Meisterklassen Arnulf Rainer und später Peter Kogler beteiligt, wobei ihr bis zu ihrem frühen Tod der Umgang und der Kontakt mit den Studierenden im Rahmen ihrer Lehre ein zentrales Anliegen blieb.

Kurz bevor sie verstarb, erhielt Birgit Jürgenssen für ihre künstlerische Arbeit, deren Ansatz - weit über die Grenzen eines Mediums hinaus - so verschiedene Ausdrucksformen wie Zeichnung, Performance, Fotografie, Video und Objekte beinhaltet, den Würdigungspreis für Fotografie des Bundeskanzleramts zuerkannt. Der Preisverleihung konnte sie persönlich nicht mehr beiwohnen und es ist dem Wunsch ihres Lebensgefährten Hubert Winter zu verdanken, dass der ihr zugesprochene Geldbetrag von EUR 11.000,- als Preis für Studierende der Akademie der bildenden Künste Wien gestiftet wurde.

Laut einer Vereinbarung zwischen dem Bundeskanzleramt, der Akademie der bildenden Künste Wien und Herrn Hubert Winter wird somit heuer zum zweiten Mal der Birgit-Jürgenssen-Preis zum Gedenken an die Künstlerin in der Höhe von EUR 2.000,- vergeben. Der Preis wird jährlich an eine Studentin oder einen Studenten der Akademie der bildenden Künste Wien für ihre/seine Arbeit im medialen Bereich verliehen, insbesondere unter Bedachtnahme auf Werke der künstlerischen Fotografie, der Video- oder (digitalen) Medienkunst.

Die Jury, bestehend aus Brigitte Felderer, Peter Noever und Peter Kogler, hat den diesjährigen Birgit-Jürgenssen-Preis einstimmig Marlene Haring zuerkannt. Ausschlaggebend für die Entscheidung war, dass die junge Künstlerin in ihren Arbeiten nicht mit Formalismen kalkuliert, nicht auf ein Medium fokussiert ist, Performance, Aktion, Fotografie, Video etc. einsetzt, dabei Trends, Inhalte und Strategien des aktuellen Kunstbetriebs reflektiert und gleichermaßen neu wie subversiv gewendet in ihre eigenen Arbeiten übersetzt. Besonders hevorgehoben sei eines ihrer letzten Projekte: "Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald.", eine Fotoarbeit, in der eine Einbauküche mit Unmengen gekochter Spaghetti zu einer ironischen und zugleich beklemmenden Vision banalen Alltags wird - nicht zufällig spielt der Titel auf Kippenbergerschen Sprach- und Definitionswitz an.

Die Preisträgerin entwickelt eine eigenständige Position, die ihre hohe Aufmerksamkeit für die Reglements in Kunstbetrieb wie Alltag voraussetzt und erarbeitet in ihren multimedialen Strategien eine ästhetische Kompetenz, die sich mit den großen Fragen nach den Kriterien für soziale Nähe und Distanz, Körper und Geist, Sex und Gender auseinandersetzt - dies jedoch in Bildsprachen und Körpertechniken, die nie ästhetisieren, sondern "dran" bleiben.

Marlene Haring, geboren 1978 in Wien. Studium am Chelsea College of Art and Design London und an der Akademie der bildenden Künste Wien, 1999-2003 als Formation "Halt+Boring" im Duo tätig.

© Marlene Haring|
"SEXTODNIVEA", London 2004
© Marlene Haring

Vom 8. - 24. April 2005 (Eröffnung: 7. April 2005, 18.00 h) ist eine Installation von Marlene Haring im Rahmen der Gruppenausstellung "SCHÖNE GRÜSSE KAPFERANDERLEHARING" mit Harald Anderle und Franz Kapfer im Bétonsalon im MuseumsQuartier, quartier 21, zu sehen.

Weblink zu Marlene Haring

Bétonsalon Wien - Paris

Vienna Art Week