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Birgit-Jürgenssen-Preisträgerin 2024: Ayala Shoshana Guy

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Preisverleihung
Organisationseinheiten
Akademie
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien
Ort, Raum (1)
Aula

Die Akademie der bildenden Künste Wien lädt gemeinsam mit dem BMKÖS und der Galerie Hubert Winter zur Preisverleihung des Birgit-Jürgenssen-Preises 2024 in die Aula des historischen Akademiegebäudes am Schillerplatz.

Begrüßung
Ingeborg Erhart, Vizerektorin für Kunst | Lehre

Präsentation der Arbeit
Ayala Shoshana Guy

Laudatio
Sabeth Buchmann und Moira Hille, Akademie der bildenden Künste Wien

Preisübergabe
Theresia Niedermüller, Sektionsleitung Sektion IV Kunst und Kultur; Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

Die Künstlerin Ayala Shoshana Guy erhält den mit 5.000 Euro dotierten Birgit-Jürgenssen-Preis. Die Arbeit von Ayala Shoshana Guy zeichnet sich durch eine prägnante, medienübergreifende Bild- und Erzählsprache aus. In ihrem multidisziplinärem Werk verbinden sich Dokumentation, Fiktion und Poesie mit autobiografischen Fragen und universellen Problemstellungen. Dabei setzt sich die Künstlerin liebevoll entschlossen sozialen Kontexten des Alltäglichen aus, die sie – auch unter Einsatz ihres eigenen Körpers – phänomenologisch durchdringt, künstlerisch hinterfragt und damit zu neuen Möglichkeitsräumen erweitert. Dieses mutige Sich-Einlassen auf den kreativen Prozess zeugt von einer bemerkenswerten persönlichen und künstlerischen Integrität. Zudem beeindruckt ihre überzeugende, eigenständige Ästhetik im Zusammenwirken mit der collageartigen Animation. Nicht übersehen sollte man ihre Auseinandersetzung mit dem kollektiven Traumata und dem menschlichen Dasein.

In ihrem 19-minütigen Kurzfilm I will take your shadow, 2022, verarbeitet die Künstlerin beispielsweise die aus Erinnerungsfragmenten erzählte Geschichte ihres Großvaters als Animation. Sie verwebt seine ephemere Erinnerung an die Flucht aus Wien vor dem Nationalsozialismus mit eigenen inneren Bildern und kreiert damit eine herausragende surreale und poetische Collage aus faktischen und fiktionalen Elementen. Die Wahl der schwarz-weißen Zeichnungen und Monotypien wirkt dabei wie ein Filter, der Abstraktion und Distanz, zugleich jedoch eine berührende Intimität und Fragilität herstellt. Die klare und nachvollziehbare Haltung der Künstlerin zu ihrem Schaffensprozess und den in ihren Werken behandelten Themen trägt maßgeblich zur Authentizität ihrer künstlerischen Arbeit bei.

Die Thematik von Ayala Shoshana Guys Arbeiten wird auf eine abstrahierende Ebene gehoben, was die Betrachter_innen einlädt, über die unmittelbare Darstellung hinaus zu denken. Ihre Kunst ist durchdrungen von einer Brüchigkeit zwischen Linearität und Nichtlinearität, spricht emotional an und berührt tiefgründig.

Über den Birgit-Jürgenssen-Preis