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Von der Sammlung zum Archiv: Überlegungen zur Bildproduktion im inter-revolutionären Raum zwischen Nelken- und Samtener Revolution (1974–1989)

Dissertantin:
Ana de Almeida

Dissertationsbetreuer:
Diedrich Diederichsen

Projektstart:
29.09.2014

Doktoratsstudium:
Doktoratsstudium der Philosophie

Webauftritt:
www.anadealmeida.com

Dissertationsprojekt
von Ana de Almeida, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften
Projektstart: 20.09.2014

Abstract

Ausgehend von den Amateurfotos meines Vaters, José Alberto Vidal de Almeida, der von 1978–1987 als portugiesischer Stipendiat in der ehemaligen Tschechoslowakei studierte, verfolge ich in meiner Dissertation die Transformation einer Fotosammlung von deren Aufbewahrung in einem Schuhkarton zur Aufbereitung in einem Archiv, wo gelebte und vermittelte (eingeschriebene) Erfahrung neben makropolitischen und historischen Prozessen dargestellt wird. Eine Analyse des Archivs erlaubt es, gleichzeitig Einblick in die letzten Jahre des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei und in die ersten Jahre nach der linksgerichteten Revolution im April 1974 in Portugal zu erhalten. Autoethnografie dient demnach in dieser Untersuchung als Ausgangspunkt, um die Idee eines kollektiven Revolutionsgedächtnisses zu erkunden. Sie fragt: Wie wird dieses Gedächtnis stetig ausgeformt, wer sind die Protagonisten, und wie kann das Potential für sozialen Umbruch, das es in sich trägt, bewusst unterdrückt oder freigesetzt werden? Letztendlich widmet sich diese Studie der Analyse unterschiedlicher Bildproduktionsprozesse im inter-revolutionären Archiv.

Kurzbiographie

Ana de Almeida ist eine Künstlerin aus Lissabon, die derzeit in Wien lebt und arbeitet. Nach ihrem Studium der Malerei an der Faculdade de Belas Artes der Universität Lissabon und der Medienkunst am Lahti Art Institute setzte sie ihr Studium in Wien fort und schloss mit einem Stipendium der Stiftung Calouste Gulbenkian den Master in Critical Studies an der Akademie der bildenden Künste ab. Sie ist Mitglied des Künstlerkollektivs dienstag abend, der VBKÖ und des Interndinner-Kollektivs gegen die Prekarisierung der Arbeit im Kulturbereich. Ihre künstlerische Praxis befasst sich mit Gedächtnis und Erinnerungsprozessen, mit narrativen Konstruktionen, die Raum und Subjekt verbinden, sowie mit plurispatialen und vielschichtigen Erzählungen im Allgemeinen.

Ana de Almeida ist derzeit Empfängerin eines DOC-Team-Stipendiums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste Wien, wo sie unter der Betreuung von Univ.-Prof. Diedrich Diederichsen eine Doktorarbeit über die Produktion von Bildern und ihre ideologischen Implikationen im interrevolutionären Raum zwischen der Nelken- und der Samtenen Revolution 1974-1989 verfolgt. Sie war als Lektorin am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste Wien und am Institut für Germanistik der Universität Wien tätig.

Jüngste Ausstellungen und Projekte fanden unter anderem im CAV Centre for Visual Arts in Coimbra (2022), im House of Arts Ústí nad Labem (2021), in der Kunsthalle Wien (2020), im Tabakalera International Centre for Contemporary Culture in Donostia/San Sebastián (2020), in der GHMP Prague City Gallery (2019) und im MAAT Museum for Art, Architecture and Technology in Lissabon (2018) statt. Ana de Almeida war 2021 Empfängerin des Österreichischen Staatsstipendiums für Medienkunst, 2017-2019 Junior Fellow am IFK Internationales Forschungszentrum für Kulturwissenschaften in Wien und Gewinnerin des BES Revelação Art Prize der Serralves Foundation und des Museums für zeitgenössische Kunst in Porto im Jahr 2011.

Schlagworte: Revolution, Begehren, Archiv, Postmemory