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David Lieberman erhält Gastprofessur für Architekturentwurf

Seine Gastprofessur wird im Studienjahr 2022/23 an der Plattform ADP Analog Digital Production am Institut für Kunst und Architektur angesiedelt sein.

Der Architekt, Künstler, Dichter und Filmemacher David Lieberman versteht sich als Alchemist, wenn er die Auffassung vertritt, dass Architektur Mechanismen konstruiert, die Erfahrungen transformieren, indem sie den Körper als empathisches Instrument zum Erfassen und Verstehen von Raum betrachtet.

Seine Projekte umfassen die Entwicklung von Materialien mit Schwerpunkt auf Glas und Holzwerkstoffen, nachhaltige oder verantwortungsvolle Architektur, Landschaftsgestaltung, Kunst im öffentlichen Raum und Mahnmalgestaltung, Wohnhäuser sowie Künstlerateliers. Seine Ausstellungen erstrecken sich über verschiedene Disziplinen, darunter ein Spielfilm, Klang- und Skulpturinstallationen in Museen sowie Vorträge auf Symposien, zuletzt über Persische Gärten in Teheran und digitale Fertigung in Monterrey.

Weiters untersuchen seine Arbeiten Wasser als Linse, um sowohl Licht als auch Klang als greifbare Materialien architektonischer Umschließung zu manipulieren. Die traditionelle Raumkomposition hat sich auf die Oberflächen des Widerstands und der Reflexion gestützt; der Raum kann als die Auflösung und Unschärfe des Visuellen und des Akustischen an den Grenzen der Wahrnehmung und der Taktilität verstanden werden. In Österreich sind die Wälder Gegenstand der Erforschung: der "Birkenwald" von Gustav Klimt und die Jurafichte, das bevorzugte Holz für die Streichinstrumente von Cremona und die Resonanzböden von Klavieren als postkinematische Ausdrucksformen unter Berücksichtigung der handwerklichen Herstellung.

David Lieberman studierte Architektur, Bildhauerei und Industriedesign an der Cornell University in New York, am California Institute of the Arts, am California Institute of Technology und an der Architectural Association in London, England. Seit 1974 ist er als Architekt tätig. Seit mehr als dreißig Jahren ist er Gastdozent, Gastkritiker und Studioprofessor an mehreren Universitäten in Nordamerika und Europa, wobei er für längere Zeit in Toronto und Waterloo tätig ist. Im Juni 2020 wurde er an der University of Toronto emeritiert. Seine Lehrtätigkeit umfasste Stadtplanung, umfassende Studios und Vorlesungsseminare in den Bereichen Zeichnen, globale Urbanistik und Kultur der Architektur sowie die Betreuung von Masterarbeiten und Dissertationen in den Bereichen Architektur, Landschaft, Stadtplanung, Ingenieurwesen, Kunst und Musik.

Zuletzt konzentrierte sich seine Forschung auf das Hören der Klänge und Sehnsüchte der Stadt, was zum Bau einer Reihe von großformatigen Instrumenten und wissenschaftlichen Veröffentlichungen über Iannis Xenakis führte. David Lieberman ist kein Musiker, genießt aber die Freuden der Musik und wird ständig durch den "Raum zwischen den Noten" herausgefordert.