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Unsettling Feminist Curating

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Symposium (in englischer Sprache)
Organisationseinheiten
Künstlerisches Lehramt
Ort, Treffpunkt (1)
Atelierhaus
Ort, Adresse (1)
Lehárgasse 8
Ort, Adresszusatz (1)
2. OG
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1060 Wien
Ort, Raum (1)
Mehrzwecksaal

Kuratiert von Elke Krasny, Barbara Mahlknecht, Lara Perry, Dorothee Richter, Fachbereich Kunst und Bildung/Institut für das künstlerische Lehramt IKL an der Akademie der bildenden Künste Wien und feminist Curators United fCU.

Eine neue Welle feministischen Widerstands wird aktuell mit großer medialer Aufmerksamkeit global verfolgt. Soziale Netzwerke und internationale Zeitungen debattieren sexualisierte Gewalt, Missbrauch von Macht, Frauenfeindlichkeit, Homophobie und Transphobie. Vor diesem Hintergrund und im Rahmen von Unsettling Feminist Curating berichten Kurator_innen, Künstler_innen, Forscher_innen, Aktivist_innen und Theoretiker_innen über ihre tägliche feministische Arbeit, über lokale Erfahrungen und transnationale Beziehungen.

Globalisierung, Diaspora und Migration führen zu einer situierten Praxis in geopolitisch spezifischen Situationen. Folgende Beispiele dazu versammelt das Symposium: die postsowjetische Situation in Estland, die Entwicklung feministischer Kunst in Israel, der internationale Kunstbetrieb in Athen in Zeiten der Finanzkrise, die Arbeitsbedingungen in einer globalen Stadt wie London und die lokale Situation in Wien. Unsettling bedeutet aufreiben, irritieren, verunsichern. Unsettling Feminist Curating fragt nach langfristigen Wirkungen feministischen Kuratierens – diesseits und jenseits des Museums.

PROGRAMM

Freitag, 01.12.2017 , 12.30 h - 20.00 h

12.30 h
Unsettling Feminist Curating
Begrüßung und Einführung von Elke Krasny, Barbara Mahlknecht, Lara Perry und Dorothee Richter

13.00 h
Break-up, Burn-out, Re-boot. Reflections on Feminist Tactics, Art and Activism
Präsentation und Gespräch mit Mare Tralla, Künstlerin, Aktivistin (Tallinn/London)

14.00 h
Resistências, Spaces  Affects, Decolonialidades!
Präsentation und Gespräch mit Marissa Lôbo, Künstlerin, Aktivistin (Wien)

15.00 h
Kaffee und Kuchen

15.30 h
How to Take Care of your Voice: Exhaustion and other Habitual Affects in Working within large-scale Art Institutions
Präsentation und Gespräch mit Alkisti Efthymiou, Kulturarbeiterin, Theoretikerin (Athen)

16.30 h
Situated Knowledge, Global Concerns: Unsettling Feminisms in Israel
Präsentation und Gespräch mit Tal Dekel, Kunsthistorikerin (Tel Aviv)

18.00 h
Anticolonial Autohistorias
Performance: Imayna Cáceres und Verena Melgarejo Weinandt, Künstlerinnen und Aktivistinnen (Wien)


Kurzbiografien

Imayna Cáceres ist eine peruanische Künstlerin und Kuratorin. In ihrer Arbeit fokussiert sie sich auf die Dekonstruktion der Kolonialität des Seins, der Macht, des Wissens, und der Künste; die Effekte des strukturellen Rassismus, sowie den Dritte-Welt-Feminismus und die lateinamerikanische Diaspora in Europa. Nach einem Abschluss in Soziologie und Kommunikationswissenschaften schließt sie derzeit ihr Diplomstudium der konzeptuellen Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien ab. Gemeinsam mit Sunanda Mesquita und Sophie Utikal hat sie 2017 Anti*Colonial Fantasies / Decolonial Strategies herausgegeben.

Tal Dekel leitet das Visual Literacy Program und das Curatorial Studies Program am Kibbutzim College of Arts and Technology in Tel Aviv. Sie ist Autorin der Bücher Transnational Identities: Women, Art and Migration in Contemporary Israel (Wayne State 2016) und Gendered: Art and Feminist Theory (Cambridge Scholars Publishing 2013). Ihr Schwerpunkt liegt auf feministischer und transnationaler Kunstkritik.

Alkisti Efthymiou ist Kulturarbeiterin und interdisziplinäre Theoretikerin in Athen. Nach einem Master in Gender Studies an der Panteion University of Social and Political Sciences in Athen und einem Master in Museum Studies am University College in London hat sie international und in Griechenland in Institutionen gearbeitet, wie der Athen Biennale, der Cubitt Gallery London und dem Künstlerhaus Stuttgart. Ausgehend von einem Hintergrund in Kulturtheorie, queerer und feministischer Theorie arbeitet sie an Fragen von Gender, Identität, Sexualität und Affekt im Zusammenhang mit zeitgenössischer Kunst. Bis vergangenen Oktober war sie Education Producer der documenta 14.

Elke Krasny arbeitet als Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie ist Kulturtheoretikerin, Stadtforscherin und Kuratorin mit Fokus auf feministische Kunst und Historiographie des Kuratierens, Architektur und Urbanismus. Sie hat an der University of Reading ihr Doktorat gemacht. 2012 war sie Visiting Scholar am Canadian Centre for Architecture in Montréal. 2011 war sie Visiting Curator am Hongkong Community Museum. Zu ihren kuratorischen Arbeiten zählen: Care + Repair with Angelika Fitz, Vienna 2017-2019 und Mapping the Everyday. Neighbourhood Claims for the Future, Vancouver 2011-2012. Sie ist Ko-Herausgeberin von In Reserve! The Household mit Regina Bittner 2015 und von Women's:Museum. Curatorial Politics in Feminism, Education, History, and Ar t 2013.

Marissa Lôbo ist eine Künstlerin aus Bahia, Brasilien, die nach mehreren Jahren in Italien und Portugal, in Wien lebt. Sie studierte post-konzeptuelle Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo sie derzeit an ihrem Doktorat in Philosophie arbeitet. Ihre künstlerische Praxis, darunter viele Performances, befassen sich mit hegemonialen sexualisierten und rassifizierten Körperregimen von einer Queer-of-Color Perspektive. Sie versucht, queere Theorie zu dekolonialisieren und in Narrative der White Supremacy zu intervenieren. Sie war viele Jahre die Leiterin der kulturellen Arbeit von maiz , einer selbstorganisierten migrantischen Organisation in Linz, in der sie Projekte zwischen kultureller und politischer Bildung, die programmatisch Politik, Bildung und Kunst aus einer migrantischen Perspektive verschränkten, realisierte. Sie ist künstlerische Leiterin von kültüř gemma!, einer Initiative, die migrantische Positionen im Kunstfeld unterstützt. 2016 kuratierte sie gemeinsam mit Njideka Stephanie Iroh Bodies of Knowledge , eine Verbindung von Narrativen des Widerstands und der Utopie in Kunst und Aktivismus.

Barbara Mahlknecht ist Kuratorin, Kunstvermittlerin und Forscherin. Sie ist Universitätsassistentin an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie arbeitet zu Feminismus, sozialer Reproduktion, dem Kuratorischen sowie im Feld der kritischen Kunstvermittlung. Sie hat eine Reihe von Ausstellungen, Konferenzen und Workshops (co-)kuratiert wie Verbinden/ Vetreten/ Verteilen/ Vermitteln/ Verhandeln. 70 Jahre Tiroler Künstler*schaft , gemeinsam mit Georgia Holz (Ausstellung Tiroler Künstlerschaft, 2016); Uncanny Materials. Founding Moments of Art Education, gemeinsam mit Elke Krasny (Ausstellung an der Akademie der bildenden Künste Wien 2016). Sie arbeitet an ihrem Ph.D. an der Goldsmith University London.

Verena Melgarejo Weinandt ist Künstlerin, Kuratorin und Forscherin. Ihr Interesse gilt lateinamerikanischer, dekolonialer und feministischer Theoriearbeit. 2016 hat sie in der Stadtbücherei Wien die Ausstellung A(r)mando Vo(i)ces , die sich mit Gloria Anzaldúa und Yuderkys Espinosa Miñoso befasste, kuratiert. Derzeit arbeitet sie an ihrem Doktorat an der Akademie der bildenden Künste Wien.

Lara Perry ist Migrantin und Lehrende/Forschende für Geschichte der Kunst und des Designs an der University of Brighton. Sie arbeitet zur Geschichte britischer Kunstinstitutionen wie der National Portrait Gallery und der Tate Modern. Jüngste Forschungen sind mit feministischen kuratorischen Praxen in Europa und Nordamerika befasst. Gemeinsam mit Angela Dimitrakaki hat sie Politics in a Glass Case (2013) herausgegeben und gemeinsam mit Dorothee Richter und Elke Krasny, issue 29 of OnCurating zu feministischen kuratorischen Praxen. Zu ihren jüngsten Publikationen zählen ein Beitrag zu den Haushalten von Künstler_innen im 19. Jahrhundert, erschienen in Third Text 144, und der mit Victoria Horne herausgegebene Band Feminism and Art History Now: Radical Critiques of Theory and Practice , 2017. Sie ist Teil der Steuerungsgruppe von feminist Curators United.

Dorothee Richter ist Professorin für Contemporary Curating an der University of Reading und seit 2005 Leiterin des Postgraduate Programme in Curating (MAS/CAS), www.curating.org an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Sie leitet mit Prof Susanne Clausen das Ph.D. in Practice in Curating Programme, eine Zusammenarbeit des Postgraduate Programme in Curating und des Department of Fine Arts an der University of Reading, unterstützt durch Swissuniversities. Sie ist Herausgeberin von OnCurating.org. Curating in Feminist Thought , issue 29, wurde mit feminist Curators United veröffentlicht, herausgegeben von Elke Krasny, Lara Perry, Dorothee Richter; Migration, Memes and Personal Geopolitics , issue 30, wurde parallel zur Manifesta Zurich veröffentlicht. Mit Ronald Kolb veröffentlichte sie den Film Flux Us Now! Fluxus explored with a camera , der 2013 in der Staatsgalerie Stuttgart sowie am Migros Museum in Zürich, am Museum Tingeley in Basel und einer Reihe von Kunstakademien gezeigt wurde. Ihr jüngstes Symposium De Colonizing Art Institutions, gemeinsam mit Ronald Kolb, fand 2017 im Kunstmuseum Basel statt.

Mare Tralla ist queer-feministische Künstlerin, Organisatorin und Aktivistin. Sie war eine der führenden interdisziplinären Künstler_innen der jüngeren Generation in Estland der 1990er Jahre und hat als eine der wenigen im Feld der zeitgenössischen Kunst eine feministische Revolution initiiert. Ihre Arbeit umfasst Video, Fotografie, Performance, Malerei und interaktive Medien. Als Aktivistin ist sie Teil von Act Up , London, No Pride in War coalition und LGSMigrants . Ihre kuratorische Praxis umfasst: Est.Fem 1995, die erste feministische Ausstellung in Estland, gemeinsam mit Eha Komissarov, Reet Varblane; Private Views 1998-99, eine estisch-britische feministische Wanderausstellung, die Publikation Private Views: Spaces and Gender in Contemporary Art from Britain and Estonia , herausgegeben mit Angela Dimitrakaki und Pam Skelton 2000; Act Up- Art Up , Ritzy, London 2016.