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Stadt-Land-Bild. Eine soziale Bildanalyse zeitgenössischer Sehnsuchtserscheinungen

Projektleitung:
Martina Fineder (IKL)

Projektteam:
Laura Commare, Karolin Galter und Paul Reiter (IKL)

Kooperationspartner_innen:
Luise Reitstätter, Labor für empirische Bildwissenschaft, Institut für Kunstgeschichte, Universität Wien
Claudia Peschel-Wacha, Volkskundemuseum Wien
Hubertus Kohle & Stefanie Schneider, Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Kunstgeschichte und Institut für Informatik

Gefördert von:
BMBWF - Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung www.bmbwf.gv.at ,
im Rahmen der Initiative Top Citizen Science https://www.zentrumfuercitizenscience.at/de/top-citizen-science

Logo Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Logo Top Citizen Science

BMBWF | Top Citizen Science Erweiterungsprojekt
geleitet von Martina Fineder, Institut für das künstlerische Lehramt
Projektlaufzeit: 1.11.2018 – 31.10.2019

Inmitten der digitalen Revolution, der weltweiten Krisen und einer globalen Verunsicherung steht der zeitgenössische Trend der Rückwärtsorientierung. Dieses Phänomen – vom Soziologen Zygmunt Baumann (2017) als "Retrotopia" bezeichnet – wird von einer Sehnsucht nach Authentizität, Einfachheit und Sicherheit begleitet. Es beruht auf der Anrufung konservativer Werte wie Familie, Arbeit und Gemeinschaft, die häufig mit einer neuen Nostalgie für das Leben auf dem Land einhergehen.

Ausgehend von der historischen Fotosammlung des Österreichischen Museums für Volkskunde in Wien widmen sich die Forschungsprojekte Stadt-Land-Kind und Stadt-Land- Bild diesem Phänomen. Stadt-Land-Bild erweitert die visuelle und materielle Analyse des Sparkling-Science-Projekts Stadt-Land-Kind durch die Etablierung des Ausstellungsraums als Forschungslandschaft für Citizen Science. Im sozialen Umfeld der Ausstellung werden Sehnsuchtsbilder vom Land im Dialog verhandelt. Hier kommen Citizen Scientists mit unterschiedlichen Wahrnehmungen, Meinungen und Erfahrungen zusammen, um sentimentale und ideologisch aufgeladene Sehnsuchtserscheinungen zwischen Stadt und Land zu reflektieren und einen gemeinsamen Beitrag zu einem offenen Heimatbegriff zu leisten.

Über eine raumgreifende multimediale Installation aus weitläufigen Touch-Screen-Wänden können die Fotografien des Stadt-Land-Bild-Projekts erfahren und erforscht werden. Das Programm baut auf die Durchführung von intergenerativen Bildgesprächen und Workshops sowie auf offene Forschungssitzungen zu Hochzeiten des Museums. Geforscht wird mit dem Social Image Tagging-Spiel ARTigo und mit den vom ARTigo Analytics Center angebotenen Tools zur sozialen Bildanalyse. Dabei können die Citizen Scientists sowohl Bilder beschreiben als auch die von ihnen selbst und anderen gemachten Beschreibungen statistisch analysieren. Die Teilhabe erfordert keine Vorkenntnisse. Jede/r, unabhängig von Alter oder Bildungshintergrund, kann beim Besuch der Ausstellung mitmachen.

Stadt-Land-Bild setzt den intergenerativen Forschungszugang des Sparkling Science-Projekts Stadt-Land-Kind mit Fokus auf Schüler_innen und deren Familien fort und bietet allen Generationen – Kindern und Jugendlichen, Erwachsenen und Senior_innen – die Möglichkeit der Teilhabe. Im Rahmen von Workshops und offenen Forschungssitzungen sind Forschungskooperationen mit mindestens 250 Citizen Scientists angestrebt. Ein offener Zugang zur Forschungsstation während der gesamten Öffnungszeiten des Museums sowie die Möglichkeit einer Online-Teilnahme erlauben darüber hinaus die Zusammenarbeit mit einer viel größeren Anzahl von Bürger_innen.