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Rassismus als Bildungsraum

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Künstlerisches Lehramt
Ortsbeschreibung
Hörsaal 3. Stock
Ort, Treffpunkt (1)
Institutsgebäude
Ort, Adresse (1)
Karl-Schweighofergasse 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1070 Wien

Paul Mecheril | Univ.-Professor für Interkulturelles Lernen und Sozialer
Wandel an der Universität Innsbruck, Schwerpunkte: Migrationsforschung, Cultural Studies.
Im Rahmen der Vortragsreihe Kollektives Widerstandslernen organisieren! Konzipiert von Petja Dimitrova, Eva Egermann und Nora Sternfeld (als Kooperation des Instituts für das Künstlerische Lehramt und dem Ordinariat für Konzeptuelle Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien)

Rassismus als Bildungsraum – diese zunächst vielleicht irritierende Aussage verweist darauf, dass„Rassismus“ als eine Perspektive zu verstehen ist, die dieGemeinsamkeit eines Bündels von Praxen der herabwürdigendenUnterscheidung auf der Ebene von Wir-Zuschreibungen deutlich macht, indenen Rassekonstruktionen implizit, seltener explizit bedeutsam sind. Mit rassistischen Unterscheidungspraxen werden „Andere“ bezeichnet und komplementär werden „Nicht-Andere“, also legitim und fraglos als Zugehörige bestimmt. Rassistische Ordnungen wirken somit nicht allein als „äußerliche“ Verteilung von Ressourcen, sondern sind auch in dem Sinne produktiv, dass sie auf Selbst-, Gegenstands- und Weltverständnisse einwirken: Rassismus bildet. Diese grundsätzliche Perspektive möchte ich in meinem Vortrtag erstens erläutern und diskutieren und zweitens über Konsequenzen nachdenken, die sich aus dieser Perspektive für pädagogisches Handeln und reflektieren ergeben. Hierbei schließe ich an Überlegungen an, die den Cultural Studies zugerechnet werden.

Die Veranstaltungsreihe Kollektives Widerstandslernen  beschäftigt sich mit dem Themenkomplex der »education« als verändernde Praxis. Die Diskussionen reichen von alternativer Wissensproduktion und politischer Selbstermächtigung über die Auseinandersetzung mit universitären Strukturen bis zu radikaldemokratischen Ansätzen für die Schule. Was können künstlerische Praktiken leisten, die sich in diesem Spannungsfeld bewegen? Eine Analyse von pädagogischen und reformistischen Diskursen als Herrschaftstechnik bildet dabei die Voraussetzung. Aber nicht als Selbstzweck: Die Vorträge fokussieren die Entwicklung von Strategien des Verlernens, der Kritik, der Gegenmodelle oder der Subversion vor dem Hintergrund gegenwärtiger gesellschaftlicher Realitäten und im Hinblick auf eine Veränderung der Definitionsmachtverhältnisse.