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Platz nehmen #3: Right of Passage – Wegerecht

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Event
Organisationseinheiten
Akademie
Ortsbeschreibung
Schillerplatz 3
1010 Wien

Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt!

Eine Veranstaltungsreihe am Schillerplatz von Akademie | Kunst | Öffentlichkeit.

Mit einer Communal Walking Experience von und mit Hamish Fulton, einer Lecture des Philosophen Jens Badura und Beiträgen von Studierenden der Bildenden Kunst, kuratiert von Miya Yoshida.

Mit Platz nehmen #3: Right of Passage – Wegerecht wollen wir sichtbar machen, wie Bildende Kunst mit ihren Mitteln die Anliegen von Demokratie, Öffentlichkeit und öffentlichem Raum transportieren und zur Partizipation einladen kann. 

Das Event ist in zwei miteinander sich austauschenden Elementen verbunden. Im ersten Teil des Events wird der britischen Künstler Hamish Fulton, der seit den frühen 70er Jahren als Walking Artist international bekannt wurde, am Schillerplatz eine seiner offenen Communal Walking Experiences in Wien mit dem Publikum abhalten. Seit 40 Jahren plant der Künstler seine Performances im öffentlichen, urbanen Räumen weltweit, die radikaler und einfacher in ihrem Ansatz der Natur und den Menschen gegenüber nicht sein können, als aus dem Gehen die Welt wahrzunehmen.

Verknüpft wird das zweistündige Programm durch künstlerische Beiträge und Performances von Studierenden des Instituts für Bildende Kunst. Gemälde werden drachengleich  von einem innerstädtischen, Parkareal, dem Schillerplatz aufsteigen. Clemens Grömmer, befreit hierbei gemaltes und gezeichnetes Medium aus der starren Zweidimensionalität und scheitert spielerisch am natürlich animierten Bewegbild. Textilvernarbte Papiere zeichnen sich am Himmel ab, während Kweku Okokroko den Baumkronenraum des bürgerlich gepflegten Parksettings für Hängekonstruktionen für seine Kunst nutzt. Leicht schwebend und sich der Szenerie entziehend.  Performativ ist auch Ilay Schwingshandls herantastende Performance an einen gemeinsam gelebten, öffentlichen Raum. Die Künstler:in stellt die Frage nach sozialer Empathie die öffentlichen Raum erst gangbar und lebbar für alle macht und Grenzen verschwinden lässt. Sie alle bewegen sich sehr nahe, in unterschiedlichen Medien, an den Fragestellungen die auch Hamish Fulton bewegen: die Bewahrung, Erfahrbarmachung und das Erleben von Demokratie als schützenswerte Lebensform.

Matei Alexandrescu nimmt das Spiel skulptural auf, in einer Bildsprache, die nicht unbedingt rein anthropomorph ist und menschliche Bedürfnisse demokratisch bespricht: er lässt metallene Sandrosen auf der Prunktreppe der Akademie erblühen. Die Diskussion um Barrieren und Privilegien erzählt hier von zukünftigen, dystopisch schönen Auswüchsen einer sich klimatisch und gesellschaftlich zum Wandel gezwungenen Welt. Ähnliche zukünftige Brücken, die zum Übersetzen angelegt sind, baut die Arbeit von Esther Vörösmarty und Randolf Helmstetter, die beide mit einem Augenzwinkern gesellschaftliche und demokratische Grenzen erkunden, um uns unserer eigenen Ausschlüsse bewusst zu werden, und die Grenzen, die wir ziehen, um Demokratie zu verhindern.

Kuratiert werden die Arbeiten von Miya Yoshida, die sich in ihrer Arbeit insbesondere mit Konnektivität von unterschiedlichsten Lebens- und Gesellschaftsformen auseinandersetzt und zeigt, wie sich die einzelnen Alltagsräume gegenseitig bereichern und ergänzen. Gemeinsam werden Themen wie soziale Empathie, Demokratie, Barrieren und die Rolle der Kunst bei der Gestaltung des öffentlichen Raums erkundet.

Der Philosoph Jens Badura wird eine Brücke und weitere Luftwurzeln gedanklich über die Akademie hinaus und ausufernd in die einzelnen künstlerischen Positionen und zurück zu Hamish Fulton schlagen.

Konzeption:
Michael Höpfner, Institut für Bildende Kunst, Kunst und Bild I Fotografie
Claudia Kaiser, Projektleitung Akademie | Kunst | Öffentlichkeit
Ruby Sircar, Institut für Bildende Kunst, Kunst und Bild I Kontext

Grafik:
Beton Studio

Hamish Fulton, geboren 1946, ist ein britischer Fotograf, Konzeptkünstler, Maler und Bildhauer. Seit 1973 schafft er ausschließlich Werke, die auf der Erfahrung von Wanderungen und dem Gehen des Menschen in der Umwelt basieren und nennt sich selbst Walking Artist. Er setzt seine Spaziergänge und angeleitete Performances in einer Vielzahl von Medien um, darunter Fotografie, Illustrationen und Wandtexte. Seine Arbeiten sind in bedeutenden Museumssammlungen wie der Tate Britain und dem MoMA vertreten. Er war Teilnehmer der Documenta 5, 6, und 7.

Programm Ablauf

16 h
Treffpunkt Außenbereich Akademie Portal
Begrüßung: Johan F. Hartle (Rektor)
Einführung: Ruby Sircar, Michael Höpfner und Miya Yoshida

Verbindliche Anmeldung zur Teilnahme an der Communal Walking Experience von Hamish Fulton vor Ort –
anschließende parallele Einschulung für diese Gruppe!
Während der Abhaltung des Walks ab 17h ist eine spontane Teilnahme nicht mehr möglich!!

16:15 h
Miya Yoshida (Kuratorin, Professur Künstlerische Forschung, Leitung des Zentrums Fokus Forschung, Universität für Angewandte Kunst Wien)
und die Studierenden des Instituts für bildende Kunst: Clemens Grömmer,  Kweku Okokroko, Ilay Schwingshandl, Matei Alexandrescu, Esther Vörösmarty, Randolf Helmstetter begehen den Außenraum der Akademie der bildenden Künste Wien und den Schillerplatz

16:40 h
Lecture: Platzen. Ein Plädoyer für Unvermittlung von Jens Badura  (Philosoph, Co-Leiter der Graduate School Kulturen der Alpen an der Universität Luzern/Gastprofessor an der Fakultät für Gestaltung der UdK Berlin)

17 h
The walking participant is also the art observer
Communal Walking Experience von und mit Hamish Fulton (Walking Artist)

18 h
Ende und Ausklang