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Jelena Petrović erhält Stiftungsprofessur für Zentral- und Südosteuropäische Kunstgeschichte

Oktober 2015 – Juli 2017

Die Akademie der bildenden Künste Wien und die ERSTE Stiftung geben die Berufung von Jelena Petrović zur neuen Stiftungsprofessorin für Zentral- und Südosteuropäische Kunstgeschichte an der Akademie der bildenden Künste Wien bekannt.

Die Ausschreibung der Stiftungsprofessur erfolgte von der Akademie der bildenden Künste Wien in Kooperation mit der ERSTE Stiftung zum ersten Mal im Frühjahr 2013 und mit Suzana Milevska konnte für die erste (zweijährige) Periode von September 2013 bis Mai 2015 eine Expertin in diesem Feld engagiert werden. Die Professur richtet sich an Wissenschafter_innen mit ausgezeichneten Qualifikationen in zentral- und südosteuropäischer Kunstgeschichte (v.a. nach 1960). Im Sinne eines erweiterten Begriffs von Kunstgeschichte wurden Berührungspunkte zu anderen Gebieten der Kunst- und Kulturwissenschaften, insbesondere der kritischen Reflexion ökonomischer, politischer, kultureller und queer-feministischer Zusammenhänge, postkolonialer Theoriebildung und Institutionskritik vorausgesetzt. Als Serie von Gastprofessuren mit zweijähriger Vertragszeit ins Leben gerufen, setzt sich das Projekt zum Ziel, wechselnde Ansätze mit unterschiedlichen Hintergründen an die Akademie zu holen, um dieses breite Forschungsfeld über die Jahre möglichst umfassend beleuchten zu können.

Die Akademie der bildenden Künste Wien freut sich mit Jelena Petrović eine bekannte und profunde Expertin im Bereich der zentral- und südosteuropäischen Kunstgeschichte begrüßen zu dürfen:

Jelena Petrović
ist Feministin, Kulturtheoretikerin and Kulturarbeiterin. Sie ist (Mit-)Autorin zahlreicher Artikel, Veranstaltungen und interdisziplinärer Projekte postjugoslawischer Themen - insbesondere zu Miss-/interpretation von (post-)jugoslawischer Geschichte, Erinnerung, Kultur, Kunstgeschichte und Feminismus arbeitet sie an neuen  erkenntnistheoretischen Modellen der Wissensproduktion.
Ihren Hochschulabschluss hat sie in Sprachwissenschaften an der Universität Belgrad in Serbien absoviert und ihr PhD-Studium am Institutum Studiorum Humanitatis - ISH, Ljubljana Hochschule für Geisteswissenschaften in Slovenien. Seit 2014 ist sie Assistenz- Professorin des postgraduaten Programmes am ISH für Geisteswissenschaften und an unterschiedlichen Fakultäten in der Region als Gastlektorin tätig. Parallel dazu war sie Mitglied der Kunsttheorie-Gruppe Grupa Spomenik/The Monument Group, die sich in Kunstpraxis und -theorie mit der (Un-)Möglichkeit der Schaffung eines politischen Raumes für eine Diskussion über den Krieg der 1990er Jahre  und die Existenz von Nachkriegs-Kollektiven auseinandersetzt.

Petrović ist Mitbegründerin und Mitglied der feministischen Kuratorinnengruppe Red Min(e)d , die sich mit dem Verhältnis zeitgenössischer Kunst und Feminismus im postjugoslawischen Raum (seit 2011) auseinandersetzt. Sie gründete MINA, Institute for Socially Engaged Art and Theory in Ljubljana (2009), eine Plattform der gemeinsamen Kunstheorie Praxis, die wiederum als co-organisierter Background für das langfristige Red Min(e)d -Projekt The Living Archive und anderer Einzel- und Gemeinschaftsprojekte dient. Derzeit lehrt sie feministisches Kuratieren und zeitgenössische Kunstpraxis an der Akademie für bildende Kunst und Design, an der Universität Ljubljana. Ihre Hauptinteressensfelder sind: emanzipatorische Politik der Wissensproduktion, Erinnerungspolitik, Politik der Liebe/Freundschaft und Gemeinschaft, postjugoslawischer Feminismus sowie Kunsttheorie Praxis, Arbeits- und Familienpolitik, Sozialentwicklung/-utopie und politische Zukunftsszenarien.

Ausgewählte Publikationen & Beiträge:

Co-Herausgeberin/Co-Autorin von:

No One Belongs Here More Than You. The Living Archive: Curating Feminist Knowledge , 54th October Salon, eds. Red Min(e)d and Jelena Vesić, Cultural Center Belgrade, Cicero Belgrade 2014.

Feminist Critical Interventions, Thinking Heritage, Decolonising, Crossings eds. Biljana Kašić, Jelena Petrović, Sandra Prlenda and Svetlana Slapšak, RAUP, Red Athena University Press, Zagreb 2013.

Feminism - Politics of Equality for All and Yugoslav Feminism(s) , eds. Jelena Petrović and Damir Arsenijević, 2 special volumes of ProFemina, Journal of Women Writings and Culture ProFemina, Belgrade 2011.

Gender, Literature and Cultural Memory in the Post-Yugoslav Space , eds. By Damir Arsenijević, Katja Kobolt, Jelena Petrović, Tanja Velagić, City of Women : Borec ZAK : Institute Mina, Ljubljana, 2010.

Autorin von: Politics of Love and Struggle. Theoretical Insights and Political Voices of Yugoslav Feminism Between Two World Wars (forthcoming 2015)