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'Spannung halten': Auf dem Weg zu einer indigenen Erkenntnistheorie der Konflikttransformation unter Afar, Oromo und Somali in Äthiopien

Projektleitung:
Anette Baldauf (IKW)

Projektteam: 
Berhanu Ashagrie Deribew, Janine Jembere (Akademie der bildenden Künste Wien, IKW)
Emiru Gemechu Kedida, Tesfaye Gudeta Gerba, Gutema Imana Keno (Haramaya University)

Projektdauer:
2 Jahre

Gefördert von:
OeAD | Africa-UniNet

OeAD | Africa-UniNet
geleitet von Anette Baldauf, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften
Projektlaufzeit: 1.1.2026–31.12.2027

Die politische Instabilität und die wiederkehrenden interethnischen Konflikte in Äthiopien sind zum Teil auf Regierungsmodelle wie den ethnischen Föderalismus zurückzuführen, die die Spannungen im Land eher verschärft als gemildert haben. Unser Projekt beleuchtet das oft übersehene Potenzial indigener Regierungssysteme der Oromo, Somali und Afar, z.B. Gadaa, Xeer und Mablo, für nachhaltigere und inklusivere Ansätze zur Friedensförderung. Diese Systeme legen den Schwerpunkt auf partizipative Regierungsführung, konsensbasierte Entscheidungsfindung und gemeinschaftsorientierte Konfliktbearbeitung und bieten alternative Perspektiven auf Koexistenz und relationale Regierungsführung. Anstatt zu versuchen, Spannungen aufzulösen oder zu beseitigen, fragen wir uns, wie diese indigenen Systeme Möglichkeiten schaffen, diese Spannungen zu "halten" – Konflikte zu navigieren, ohne Differenzen auszulöschen. An der Schnittstelle von Konflikttheorie und künstlerischer Forschung setzen uns mit indigenen Wissenstraditionen auseinander, um zu erforschen, wie unterschiedliche Arten des Wissens und des sich-in-Beziehung-Setzens zur Bearbeitung von Konflikten beitragen können.

Partnerinstitution: Haramaya University (Äthiopien)