Birgit-Jürgenssen-Preisträgerin 2018: Viltė Bražiūnaitė
Öffnungszeiten: täglich 12.00–18.00 h, Eintritt frei
 Preisverleihung: 02.05.2018, 18.00 h 
 Begrüßung: Eva Blimlinger, Rektorin 
 Laudatio:   Vanessa Joan Müller  , Dramaturgin Kunsthalle Wien, gemeinsam mit   Constanze Ruhm  , Professorin für Kunst und digitale Medien 
 Verleihung der Auszeichnung:   Gudrun Schreiber  , Bundeskanzleramt, Sektion Kunst und Kultur
 Jury:   Mona Hahn  , Künstlerin und Professorin für Kunst im öffentlichen Raum;   Vanessa Joan Müller,  Dramaturgin Kunsthalle Wien;   Peter Noever,  Designer und Ausstellungsmacher;   Constanze Ruhm  , Künstlerin und Professorin für Kunst und digitale Medien;   Gabriele Schor  , Direktorin Sammlung Verbund 
 Juryvorsitz:   Andrea B. Braidt  , Vizerektorin Kunst und Forschung
Künstlerin-Führung: 04.05.2018, 15.00 h
     Foto: Viltė Bražiūnaitė    
 Der  mit 5.000 Euro dotierte Birgit-Jürgenssen-Preis wird heuer zum  fünfzehnten Mal im Gedenken an die ehemals an der Akademie lehrende  Künstlerin Birgit Jürgenssen verliehen. Seit 2004 wird die Auszeichnung  jährlich in einer Kooperation von Bundeskanzleramt, der Akademie der  bildenden Künste Wien und Hubert Winter an eine Studentin oder einen  Studenten der Kunstuniversität für Arbeiten im medialen Bereich,  insbesondere unter Bedachtnahme auf Werke der künstlerischen Fotografie  sowie der Video- oder (digitalen) Medienkunst vergeben. 
 Als Lehrende und als Mitglied diverser akademischer Gremien war Birgit Jürgenssen (1949–2003)  der Akademie der bildenden Künste Wien in besonderer Weise verbunden  und bestimmte die Entwicklung des Hauses über Jahrzehnte entscheidend  mit. Seit den frühen 80er Jahren war sie am Aufbau einer  spartenübergreifenden Arbeitsplattform (Zwischenbereich Malerei/  Fotografie) im Rahmen der Meisterschule Arnulf Rainer und später der  Klasse Peter Kogler beteiligt, wobei ihr bis zu ihrem frühen Tod der  Umgang und der Kontakt mit den Studierenden im Rahmen ihrer Lehre ein  zentrales Anliegen blieb.
     Foto: Courtesy of the artists    
 Die Jury, bestehend aus Mona Hahn,  Künstlerin und Professorin für Kunst im Öffentlichen Raum, Vanessa Joan  Müller, Dramaturgin Kunsthalle Wien, Peter Noever, Designer und  Ausstellungsmacher, Constanze Ruhm, Künstlerin und Professorin für Kunst  und digitale Medien, Gabriele Schor, Direktorin Sammlung Verbund, hat  den Birgit-Jürgenssen-Preis 2018 einstimmig Viltė Bražiūnaitė zuerkannt: 
 Das Werk von Viltė Bražiūnaitė zeichnet sich durch einen  überaus reflektierten Umgang mit zeitgenössischen Formen der  Bildproduktion aus. Insbesondere in ihren Videoessays überlagern sich  reale und virtuelle Ebenen scheinbar übergangslos und nivellieren unser  Distinktionsvermögen. 
 Die auf eine übersteigerte  Oberflächenästhetik setzenden Filmarbeiten und Skulpturen der Künstlerin  wirken artifiziell und hyperreal zugleich, schaffen aber gerade in  ihrer Ambivalenz einen irritierenden Einblick in die Bildlogiken der  Gegenwart, ihre ökonomischen Verwertungsstrategien und manipulativen  Mechanismen. Natur erscheint nur noch in kommodifizierter Form,  Dokumentarfotos und Stock Images sind austauschbar, Nahrungsmittel  werden mit Farbstoffen angereichert, um attraktivere Konsumangebote  darzustellen. 
 Bražiūnaitės Arbeiten verhalten sich gegenüber  solchen Übersteigerungen und Optimierungen vermeintlich affirmativ, um  auf einer Kommentarebene die herausgehobene Rolle zu betonen, die  sensorische Stimulationen auch in ökonomischer und politischer Hinsicht  spielen – als Agenten multipler Entscheidungsprozesse, die von der  rationalen auf eine scheinbar intuitive, letztlich aber gezielt gelenkte  Ebene verschoben werden. 
 (Jurybegründung: Vanessa Joan Müller)
     Foto: Courtesy of the artists    
Viltė Bražiūnaitė , geboren 1991 in Vilnius, Litauen, studiert seit 2015 an der Akademie der bildenden Künste Wien im Fachbereich Kunst und digitale Medien bei Constanze Ruhm. Davor machte sie ihren Bachelor in Fotografie und Medienkunst an der Vilnius Academy of Art. Seit 2014 ist sie künstlerisch im Duo gemeinsam mit Tomas Sinkevičius , geboren 1991 in Birštonas, Litauen, tätig. Eines ihrer Werke A Romance of Many Dimensions war zuletzt 2017 im Rahmen der Ausstellung Posthuman Complicities im xhibit der Akademie der bildenden Künste Wien zu sehen.
Birgit-Jürgenssen-Preisträger_innen 2004-2017:
   2004:   Pirmin Blum  
   2005:   Marlene Haring  
   2006:   Andreas Duscha  
   2007:   Björn Kämmerer  
   2008:   Ulrike Köppinger  
   2009:   Susanne Miggitsch  
   2010:   Nathalie Koger  
   2011:   Toni Schmale  
   2012:   Bernadette Anzengruber  
   2013:   Antoinette Zwirchmayr  
   2014:   Jennifer Mattes  
   2015:   Daniela Grabosch  
   2016:   Cana Bilir-Meier  
  2017:   Johannes Gierlinger 
![Birgit Jürgenssen Preisverleihung, Mehrzwecksaal im Atelierhaus, 02.05.2018 [br] von links nach rechts, hinten: Andrea B. Braidt, Gudrun Schreiber, Vanessa Joan Müller, Eva Blimlinger, Constanze Ruhm, Mona Hahn, Peter Noever, vorne: Tomas Sinkevičius und Viltė Bražiūnaitė [br] Foto: eSeL.at - Joanna Pianka [br] Öffnungszeiten: täglich 12.00–18.00 h, Eintritt frei](https://www.akbild.ac.at/de/universitaet/veranstaltungen/ausstellungen-vermittlung/2018/birgit-juergenssen-preistraegerin-2018-vilte-braziunaite/leadimage/@@images/image-1400-1066e8d72c9ea67ed41d453421fa1e9f.jpeg)