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Accessibility Day „Screen Reader – Positionen zur Barrierefreiheit”

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Accessibility Day
Organisationseinheiten
Akademie
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien
Ort, Raum (1)
Universitätsbibliothek (Lesesaal, M7)

Gemeinsam organisiert von Universitätsbibliothek und Student Welcome Center soll der Accessibility Day mit einem abwechslungsreichen Programm für viele Zielgruppen auf das vielschichtige Thema Barrierefreiheit aufmerksam machen.

Selbstbestimmte Lebensführung und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von Menschen mit Behinderung in Kunst, Kultur und Wissenschaft erfordern gleichermaßen den Abbau von physischen und räumlichen Barrieren, wie den Zugang zu virtuellen Räumen, der digitalen Inklusion, welche den barrierefreien Zugang zu Text, Bild und akustischen Phänomenen thematisiert.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, eine Gebärdensprachdolmetschung wird zur Verfügung gestellt. Es ist keine Anmeldung notwendig und auch punktuelle Teilnahme an einzelnen Programmpunkten ist willkommen. 

9:30 h Braille-Zentrum und Braille-Bibliothek
Präsentation | Beate Hattinger, Kerstin Wrba

Präsentiert werden die Angebote der Fachabteilung des Bundes-Blindeninstituts Wien, wie Bibliothek und Druckerei, sowie die Beratung zum Thema barrierefreie Gestaltung von Webseiten und Texten des Braille-Zentrums. Die Bibliothek umfasst 8000 Werke in Blindenschrift, in der Druckerei werden Brailleprodukte wie Zeitschriften, Visitenkarten, taktile Pläne und inklusive Kunstbücher hergestellt.

11:00 h 7 Tage am Schillerplatz
Ausstellung | Philipp Muerling

In seiner medial viel beachteten Performance-Reihe Besuch am Schillerplatz weigert sich der Künstler und Akademie-Student Philipp Muerling, über den Hintereingang seine Uni zu betreten. Er will nicht von Menschen abhängig sein, wo es nicht notwendig wäre. Er will über den Haupteingang, auf Augenhöhe und gleichberechtigt.

7 Tage hat sich Philipp Muerling vor die Türen der Akademie geworfen.
7 Mal hat Philipp Muerling sich der Hoffnung hingegeben, Kunst verändert.
7 Videos sind daraus bisher entstanden,
7 Zeichnungen, in denen Philipp Muerling diese Hoffnung verarbeitet, werden in der Ausstellung präsentiert.

Mit dieser Aktion hat der Künstler Anfang Oktober auf ein gesellschaftspolitisches Problem hingewiesen – ein Problem, das nicht nur die Prunkstiege am Schillerplatz betrifft. Er thematisiert, was Nicht-Betroffenen kaum bewusst ist und fordert mehr Inklusion und mehr Awareness.

11:30 h Zentrum Integriert Studieren, Universität Graz: Beratung und Services für Studierende mit Beeinträchtigung – Erfahrungen und Perspektiven für die Zukunft
Vortrag, Workshop | Barbara Levc

Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der Angebote für Studierende mit Behinderung bzw. gesundheitlicher Beeinträchtigung an Universitäten und Hochschulen in Österreich und zeigt aktuelle Diskussionen auf – z.B. eigene Serviceeinheiten für Studierende mit Beeinträchtigung versus Einbindung in das generelle Diversitätsmanagement. Die Teilnehmenden werden eingeladen eigene Erfahrungen, Ideen und Sichtweisen einzubringen und gemeinsam Modelle für Beratungs- und Unterstützungsangebote der Zukunft zu entwickeln.

14:00 h Inklusion und Barrierefreiheit in Virtual Reality und interaktiven Medien
Vortrag, Diskussion | Manuel Bonell, Flavia Mazzanti

Der Beitrag zielt darauf ab, das Potenzial von VR und interaktiven Medien für Inklusion und Barrierefreiheit zu diskutieren. Durch verschiedene Beispiele von Social Media und Face Filters, bis hin zu Avataren in Videospielen und Performances im digitalen Kontext sowie unsere eigene Arbeit und Forschung, möchten wir eine Diskussion über die Möglichkeiten und Probleme von VR und digitalen Medien eröffnen. Einerseits wird untersucht, wie herkömmliche Repräsentationen überwunden werden können und digitale Medien als Vermittler zwischen der Identität und dem Ausdruck der Person genutzt werden können. Andererseits konzentriert sich der Vortrag auf das Potenzial und die Herausforderungen dieser Technologien, um barrierefreie Erfahrungen für alle bereitzustellen.

15:30 h Flesh on Wheels
Intervention mit Bewegung | Vera Rosner

Die Performance beginnt vor dem Haupteingang der Akademie am Schillerplatz um 15:30 Uhr. Die Gruppe begibt sich gemeinsam in die Bibliothek, wobei wir zum Seiteneingang gehen/rollen: Das ist der Weg, den Studierende und Personen im Rollstuhl nehmen müssten. Einige Personen benutzen einen Rollstuhl. In der Bibliothek folgt eine Intervention mit Bewegung Dance out of Line und ein Gespräch, das den Austausch von Erfahrungen und Ideen sowie Diskussion und Fragen ermöglicht. 

17:00 h Land des Schweigens und der Dunkelheit
Filmscreening | Dokumentarfilm von Werner Herzog

Wie kann man sich in der Welt zurechtfinden, wenn weder Sehvermögen noch Gehör zur Verfügung stehen? In seinem Dokumentarfilm porträtiert Werner Herzog mehrere Menschen mit dieser schweren, doppelten Behinderung, insbesondere die 56jährige Fini Straubinger, die nach einem Unfall zuerst erblindete und dann langsam auch ertaubte. Sie kann jedoch immer noch sprechen und bleibt mittels des "Lormen", des Handalphabets, in Kontakt zu ihrer Umgebung. Zu Herzog sagt sie: "Wenn Sie meine Hand loslassen, ist es, als seien wir tausend Meilen voneinander entfernt." (Filmportal)

Beitragende:

Beate Hattinger, 1970 blind in Wien geboren studierte Romanistik an der Universität Wien ist Leiterin des Braille-Zentrums am Bundes-Blindeninstitut Wien. Ihre berufliche Tätigkeit umfasst die Aufbereitung von Texten in für blinde Menschen zugängliche Formate wie Brailleschrift, Hörmedien, visuell barrierefreie elektronische Formate.

Kerstin Wrba, 1986 in Niederösterreich geboren und mit 14 Jahren späterblindet. Sie besuchte 4 Jahre das Bundes-Blindeninstitut Wien, wo sie unter anderem die Blindenschrift lernte, um anschließend die Ausbildung zur Telefonistin zu absolvieren. Seit 2010 ist sie Bibliothekarin am BBI, wo sie sich besonders um die Braille-Druckarbeiten kümmert.
Website: https://bbi.at/

Philipp Muerling, 1988 in Niederösterreich geboren studiert Kontextuelle Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Einzelausstellungen: (2022) Besuch am Schillerplatz, Performance-Reihe; Parallel Vienna Artist Statement; Kunst am Bau; Zeichnen ist Politisch (2021) Gegenbauer am Naschmarkt (2018) Galerie Ausstellungsraum; Universitätsbibliothek; Jan Arnold Gallery, MQ (2017) Don't Touch the Artwork!, Mariahilfer Straße, Performance; Zeitgalerie, Dresden (2016) Reindorfgasse 9
Gruppenausstellungen: (2022) give me a higher love, Lehargasse, Studio Exhibition (2021) bAu 2-6
 (2020) Studio Exhibition; Me, myself and I, Christine König Galerie; Futur 3, Kiel
; fwp Kunstakt (2019) Studio Exhibition; Leopold Museum, Publication
; Young Urban Performances Festival, Osnabrück (2018) Living Studio, frei_raum, MQ
; Rizzuto Gallery, YICCA Art Prize, 1st Place (2017) Studio Exhibition; fluc, Auction (2016) Studio Exhibition
 (2015) Akademie der bildenden Künste Wien, Participation

Barbara Levc studierte Erziehungswissenschaft und ist seit 1994 Behindertenbeauftragte, ab 2004 Leiterin des Zentrum Integriert Studieren an der Universität Graz. Seit 2017 ist sie auch Lehrende an der Pädagogischen Hochschule Steiermark und Leiterin der dortigen Kompetenzstelle Inklusiv Studieren. Die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind Beratung und Service für Studierende mit Behinderung und gesundheitlichen Beeinträchtigungen sowie die barrierefreie Gestaltung des universitären Umfeldes und der Lehr- und Lernbedingungen. Schwerpunkte ihrer Lehrtätigkeit sind Diversität und Inklusion, Intersektionalität und Selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderung.
Webseite: http://integriert-studieren.uni-graz.at

Flavia Mazzanti (28) und Manuel Bonell (30) sind zwei in Wien lebende Medienkünstler_innen, Architekt_innen und Unternehmer_innen im Bereich Virtual Reality und digitale Medien. Sie sind Mitbegründer_innen von Immerea, einem Unternehmen für digitale Medien, das sich auf die Entwicklung von VR-Spielen und interaktiven Installationen konzentriert, Mitorganisator_innen von XRVienna, und Vortragende an der Universität Wien. Beide schlossen ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien mit Auszeichnung ab. Ihre Arbeiten erforschen postanthropozentrische Theorien, digitale Inklusion und neue Wege der Wahrnehmung und Interaktion in virtuellen und hybriden Räumen.
Websites: https://immerea.com/
https://www.flaviamazzanti.com/
https://www.mitzutaimatsu.com/

Vera Rosner wurde in Wien geboren, sie beschäftigt sich mit Tanz, Choreographie, Performance sowie interdisziplinären Konzepten und lebt in Wien. Sie unterrichtet unterschiedliche Formate im In- und Ausland (u.a. Porto, Helsinki, München, Oslo, Belin, London...) und veranstaltet Jattle, BAM + Poetry und SPINNING WHEEL, Dance Labs und Interventionen im öffentlichen Raum. Von 2005 bis 2009 tanzte sie bei Danse Brute. 2008 gründete sie Gruppe A.D.A.M. Als Performerin war sie in Gala von Jerôme Bel auf der Bühne zu sehen und in Habitat und Everybody Electric von Doris Uhlich.
Website: www.verarosner.at