Philosophie und ästhetische Theorie II
Ziel dieser Vorlesung ist es, eine überblickshafte Einführung in neuere philosophische Ästhetiken zu geben. Am Beginn der Vorlesung steht eine kurze Darstellung des Kontexts der Entstehung der philosophischen Disziplin der Ästhetik im 18. Jahrhundert. Damit kommt nicht nur die Epoche so großer Revolutionen wie jener in Frankreich und Haiti in den Fokus. Es ist zugleich die Zeit der Durchsetzung des kolonial gestützten Kapitalismus und die Hoch-Zeit des transatlantischen Sklavenhandels. In dieser Macht-Konstellation formiert sich das, was später das mehr oder weniger autonome Kunstfeld genannt wird. Dieses entsteht im Tandem mit der Disziplin der Ästhetik und einer Begrifflichkeit, die in den dominanten ästhetischen Diskursen bis heute prägend ist. Hauptsächlich werden wir uns aber damit beschäftigen, welche Spuren der Kämpfe des 18. Jahrhunderts in den ästhetischen Theorien des 20. Jahrhunderts zu finden sind. Zentrale Stationen der Vorlesung werden die ästhetischen Theorien von Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, bell hooks, Félix Guattari, Jacques Rancière sowie die Ansätze der Birmingham Cultural Studies, des Pragmatismus und der relationalen Ästhetik sein.Zu Beginn des Semesters werden auf MOODLE jene Texte zur Verfügung gestellt, die in der Vorlesung ausführlicher besprochen werden. Zudem werden zu allen Vorlesungen Handouts vorbereitet.Gerade weil Philosophie als schwierige und voraussetzungsreiche Angelegenheit gilt, ist es mein Anspruch an eine Einführungsvorlesung, so zu sprechen, dass kein Fachwissen nötig ist, um produktiv teilnehmen zu können. Die Vorlesung soll Lust auf Philosophie machen.