Dekoloniale Nachhaltigkeit und ethische Kreativität
Vortrag von Kat Sark, Vancouver, Kanada
In ihrem Vortrag geht Kat Sark den Verflechtungen von dekolonialer Nachhaltigkeit und ethischer Kreativität anhand multidisziplinärer Forschungsansätze, Schlüsselkonzepten und pädagogischen Zugängen nach. Dabei wird sie auch Lösungsansätze für Pädagogen, Forscher und Studenten diskutieren, die dazu beitragen können, Modestudien und Modepraxen auf der Grundlage dekolonialer Methoden, Kenntnisse und Praktiken zu verändern.
Dekoloniale Nachhaltigkeit ist ein Aufruf, Nachhaltigkeit durch die Linse der dekolonialen Theorie neu zu konzeptualisieren, indem koloniale Hinterlassenschaften, kolonialer Kapitalismus und Machtstrukturen, die unsere Beziehungen zu Menschen, Natur, Ressourcen und Wirtschaftsmanagement geprägt haben, in Frage gestellt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Rückgewinnung indigenen Wissens, der Aufarbeitung historischer Ungerechtigkeiten und der Förderung gerechterer Formen des Umweltschutzes und der sozialen Gerechtigkeit.
Ethische Kreativität basiert auf ethischen Methoden der Konzeption, Schaffung und Gestaltung von Objekten und Systemen „mit der Absicht, moralisch gut zu sein und sozialen und ökologischen Schaden zu vermeiden“ (K. Small), sowie auf der Einbeziehung dekolonialer Nachhaltigkeit in kreative Praktiken. Sie dient dem Wohlergehen der Gemeinschaft und fördert eine bessere Verbindung zwischen dem Menschen und der „übermenschlichen Welt“ (R. Wall Kimmerer). Ethische Kreativität verlagert den Schwerpunkt vom übermäßigen Konsum und der Anhäufung von Gütern und Reichtum hin zu Praktiken relationaler Gegenseitigkeit und achtsamer Beziehungsfähigkeit.
Kat Sark untersucht Dekolonialität nicht nur aus einer theoretischen Perspektive, sondern auch als eine Möglichkeit, die tiefe Verbundenheit aller Wesen, der Natur und der Kultur zu sehen und unsere kreativen Fähigkeiten zur Unterstützung der Gemeinschaft einzusetzen.