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Aktionstag – Programm Schillerplatz

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Programm
Organisationseinheiten
Akademie
Ortsbeschreibung
Schillerplatz 3
1010 Wien

Ein Projekt von Akademie | Kunst | Öffentlichkeit im Rahmen der Klima Aktion Oktober

Zum Aktionstag am 19.10.2022 im Rahmen des Klimamonats im Oktober wendet sich die Akademie nach außen, um den internen Lern- und Gestaltungsprozess zu Fragen der Nachhaltigkeit weiter zu vertiefen und die Öffentlichkeit zur Teilnahme einzuladen. Mit Workshops, Vorträgen, Diskussionen, mobiler Solarküche, Werkstätten und diversen Kunstaktionen werden Überlegungen zum nachhaltigen Agieren, zivilem Ungehorsam und alternativen Formen der Aneignung von öffentlichen Räumen verhandelt.

Mit Gästen wie der Kommunal- und Regionalentwicklungsexpertin Nina Svanda, dem Politikwissenschafter Alexander Behr und sowie Vertreter_innen der Artists und Museums for Future Bewegung werden an drei Standorten um die Akademie am Schillerplatz globale Folgen des Klimawandels, Migrationsbewegungen und Mobilisierungsstrategien aus verschiedenen Fachrichtungen beleuchtet und diskutiert. Kurator_innen Fanny Hauser und Mirela Baciak erörtern das Thema des nachhaltigen Ausstellungsmachens, die ÖH der Akademie und Studierende der Academy of Fine Arts and Design Bratislava und der University for Climate laden zu Workshops im Garten der Secession, während vor dem Akademiegebäude eine kollektiv gestaltete Kreidezeichnung der Fachbereiche Grafik/druckgrafische Techniken und Zeichnen visuell und partizipativ die Stadt adressiert.

Konzipiert von Akademie | Kunst | Öffentlichkeit und unter Teilnahme verschiedener Institute wie Studierenden, Künstler_innen, Architekt_innen und Wissenschafter_innen der Akademie wurde ein umfangreiches Programm zusammengestellt:

10 h – 18 h Schillerplatz
The Bigger Picture
Studierende des Instituts für bildende Kunst werden in einem kollektiven und kollaborativen zeichnerischen Prozess den Schillerplatz zur Skizze werden lassen. The Bigger Picture ist dabei der konkrete Versuch eines gemeinsamen Entwurfs, welcher Überlegungen, Ideen, Bilder, Pläne, Spiele und Entwürfe der Studierenden vereint und ein gemeinsames Bild entstehen lässt. Wie bearbeitet und verändert man ein Gesamtbild, dessen wesentlicher Teil man selbst ist? Diese Aktion gilt einem Nachdenken und künstlerischen Tun über unsere Zukunft- eine kollektive Zukunft, wo außerordentliche Kehrtwenden notwendig sein werden, und diese Zukunft beginnt jetzt.

10 h – 18 h Exhibit Studio
Whats another word for holding together?
Eine Gruppenausstellung in drei Kapiteln
Kapitel 1:  Samira Engel, Hicran Ergen, Anna Rimmel
Eine Ausstellung, die auf Spuren beruht. Sie reflektiert über die Notwendigkeit von „support structures“ und blickt auf die Ausstellungen des vergangenen Jahres im Exhibit Studio und die Themen, die sich darin entfaltet haben, zurück. Die durch die Pandemie entstandenen oder sichtbar gewordenen Krisen waren bereits Anlass genug, über die uns umgebenden und noch kommenden Unsicherheiten nachzudenken. Einige Monate und Krisen später, reflektiert die Präsentation im Umgang mit dem Raum darüber, wie die uns umgebenden Realitäten Ausstellungsformate beeinflussen können.

10 h – 14 h Akademie Innenhof
Care & Repair
Die Lehrenden und Studierenden des Instituts für Kunst und Architektur befassen sich mit der Reparatur von Dingen in ihrer alltäglichen Umgebung. Aufbewahrungsboxen, Tische, Stühle und Hocker werden aus alten und neuen Materialien neu erfunden, repariert und wiederverwendet. Diese Aktion entfaltet einen sichtbaren upcycling Produktionszyklus im Innenhof. Der Innenhof wird durch den Eingang in der Markartgasse temporär öffentlich zugänglich sein. 

12:30 h Schillerplatz
Das Pop up Solarlabor Vienna kocht mit der Sonne im öffentlichen Raum. Ein Lastenfahrrad mit unterschiedlichen Solarkochern und Solaröfen öffnet einen kulinarisch experimentellen performativen Raum, wo das Solarkochen gezeigt und verkostet wird. Es entstehen spannende Gespräche über die Herkunft der Lebensmittel (made in, packaged in, transported by... bio, fair, saisonal, regional..) und neue Solar Kochrezepte für eine wachsende Solar Community in Wien. Kooperationspartner*innen sind Blubbergarten sowie Robinfoods und das gemeinschaftliche Landwirtschaftprojekt der LaaerBergBauerInnen.  Ebenso kommt der Maderna Tractor aus Wien und wurde vom Mobilitätsfonds Wien für das Sonnwendviertel Ost gefördert.
www.tozomia.net/solar-manufaktur/
RobinFoods werden auch aus den eigenen Lastenrad gerettetes Lebensmittel verteilen, ihre eigene Projekte vorstellen und für Austausch und Vernetzung da sein.
www.robin-foods.org/

Pop up Solarlabor Vienna

13 h – 15 h Schillerplatz
Mobile Fahrradwerkstatt
Auf dem Schillerplatz gibt Marianne „BIKEPUNKpfanne“ Eberl, Absolventin Bildende Kunst, Hilfe und Anleitung, wie Räder selbst durchgecheckt und repariert werden können.

13 h – 17 h Schillerplatz
Die Klima-Zeitmaschine
Die zerlegbare Kabine der Zeitmaschine ist gedämmt und wird auf bestimmte Temperaturen, mit denen wir in Zukunft rechnen müssen, aufgeheizt. Über einen Sensor und einen Raspberry Pi wird die Temperatur in der Kabine anhand einer von den Scientists For Future erstellten Tabelle mit dem Jahr, in dem mit diesen Höchsttemperaturen zu rechnen ist, verlinkt. Diese Jahreszahl wird auf einem Monitor außen an der retro-futuristisch gestalteten Zeitmaschine angezeigt. Zusätzlich gibt es in der Kabine eine VR-Brille mit welcher man sich auch visuell in einer möglichen Zukunft wiederfindet. Die Zeitmaschine soll ermöglichen, am eigenen Körper und mit allen Sinnen zu erfahren, was auf uns zukommt, wenn wir – besonders aber die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger_innen – nicht endlich bereit sind zu handeln. Tom Poe für Artists For Future Austria in Kooperation mit Scientists For Future, Fridays For Future, Teachers For Future und anderen Klimaallianzen. Die VR-Umgebung wurde von Our Earths Project zur Verfügung gestellt.

Zeitmaschine, Foto © Tom Poe

14 h  Schillerplatz
Offizielle Eröffnung
Rede des Rektorats (Johan F. Hartle, Ingeborg Erhart und Werner Skvara) zur Klima Aktion Oktober und zur Rolle der Nachhaltigkeitspolitik an der Akademie

14:15 h  Schillerplatz
Akademie | Kunst | Öffentlichkeit: Projektpräsentationen
Kurzpräsentation einer Auswahl der durch das Referat Akademie | Kunst | Öffentlichkeit bezuschussten Projekte für 2022. Tomash Schoiswohl kündigt sein Projekt Geile Knoten, das am 22.10. Verkehrsknoten in Wien künstlerisch und diskursiv thematisieren wird, an. Mariama Sow berichtet von ihrem Schwarzen Stadtspaziergang (re)claming our bodies in the city, der im Juli stattgefunden hat und Johannes Wiener stellt sein Projekt „Von den Kirschbäumen getragen“ vor. Moderation: Johan F. Hartle, Rektor

14:30 h Schillerplatz
Paneldiskussion Mob.Mobility
Mit dem Begriff des Mobs werden geringschätzig Lebensformen und Verhaltensweisen beschrieben, die die geordneten Gefüge des sozialen Raumes überschreiten. Einerseits gehören einige dieser Formen von Überschreitung zu Grundprinzipien demokratischer Praxis (die Inbesitznahme von öffentlichen Räumen). Andererseits sind einige Formen geordneter Mobilität (Autoverkehr, Flugverkehr, Kreuzfahrtschiffverkehr) von äußerster Destruktivität. Diese Destruktivität setzt ihre eigene Mobilität frei – unter anderem in Form von Migrationsbewegungen, die mit einer zunehmend katastrophischen Klimasituation unvermeidbar sind. Zu den Themenkomplexen der Klimamigration, den Grenzen und Möglichkeiten einer Energiewende bzw. der Inbesitznahme des öffentlichen Raums sprechen der Politikwissenschafter Alexander Behr (Uni Wien) mit der Kommunal- und Regionalentwicklungsexpertin Nina Svanda (TU Wien) und der Architektin Lisa Schmidt-Colinet (Institut für Kunst und Architektur, Akademie).
Moderation: Jens Kastner, Sozialwissenschafter, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften, Akademie

Alexander Behr, Foto © Lisa Bolyos

Alexander Behr ist Politikwissenschaftler und Journalist. Neben seiner Lehrtätigkeit an Universitäten, an Schulen und bei Gewerkschaften engagiert er sich in weltweit vernetzten sozialen Bewegungen. Schwerpunktmäßig ist er in antirassistischen Zusammenhängen aktiv sowie in Klimabewegungen und Bewegungen für eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft. Er arbeitet in einem Netzwerk zur Unterstützung von Landarbeiter_innen in der Gemüseproduktion und gründete das Netzwerk Afrique-Europe-Interact mit, das westafrikanische und europäische Basisbewegungen vereint. Als Journalist hat er mehrere Bücher von Geflüchteten übersetzt und herausgegeben. Behr ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Diskurs. Das Wissenschaftsnetz sowie Kuratoriumsmitglied der Hilfsorganisation medico international. Sein neuestes Buch Globale Solidarität. Wie wir die imperiale Lebensweise überwinden und die sozial-ökologische Transformation umsetzen. ist bei Oekom Verlag als Taschenbuch erschienen.

Nina Svanda, © TU Wien, Matthias Heisler

Nina Svanda studierte Raumplanung und Raumordnung an der TU Wien und war von 1996-2004 in einem Planungsbüro in nationalen und internationalen Kommunal- und Regionalentwicklungsprojekten in Österreich und Südamerika tätig. Seit 2004 lehrt und forscht sie am Institut für Raumplanung der TU Wien. 2013 hat sie ihre Dissertation zum Thema "Building Bridges - Brückenschlag zwischen Internationaler Humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit: Der Beitrag der Stadtentwicklungsplanung“ abgeschlossen. Die Themen Katastrophen und Krisen und wie diese mit Unterstützung der Raumplanung bewältigt bzw. Katastrophenprävention betrieben werden kann, ziehen sich durch ihre Lehr-, Forschungs- und Projekttätigkeit und haben sie von Naturkatastrophen über kriegerische Konflikte aktuell zur Klimakrise als Forschungsschwerpunkt geführt. Klimagerechte Raumplanung und ihre Umsetzung auf regionaler und stadtregionaler Ebene sind Nina Svanda ein besonderes Anliegen.

16 h Schillerplatz
Panel-Diskussion: Wie beeinflusst die Klimakrise Kunst und Kunstproduktion?
Die von der ÖH.Akbild organisierte Paneldiskussion thematisiert mit Gästen von Artists for Future, Museums for Future und Künstler_innen die Auswirkungen der Klimakrise in Hinblick auf Fragen zur aktuellen Kunstproduktion. Teilnehmer_innen: Maria Christine Holter von Artists for Future, Elisabeth Feinig von Museums for Future, Georg Russegger, Wissenstransfer Zentrum, und Vizerektor Werner Skvara.

Maria Christine Holter, Foto: Eva Wahl

Maria Christine Holter ist international tätige Kunsthistorikerin, Kuratorin und Programmgestalterin für Gegenwartskunst. Zudem ist sie Autorin zahlreicher einschlägiger Publikationen und arbeitet im Bereich der Kunstkommunikation. Initiiert von Regisseur Werner Boote ist Holter Mitbegründerin von Artists For Future Austria und agiert seit 2019 im Organisationsteam sowie als Aktivistin für diese Allianz der Fridays-For-Future-Bewegung.

Elisabeth Feinig

Elisabeth Feinig ist Kulturvermittlerin, Umweltpädagogin, Kuratorin, Gestalterin und Aktivistin. In ihrer Masterarbeit widmete sie sich dem Thema "Museen als Verbündete einer klimagerechten Transformation – Handlungsfelder und Potenziale". Sie ist Mitbegründerin der Bewegung Museums For Future, und setzt sich dort bis heute national und international für eine klimagerechte Zukunft ein.

17 h Exhibit Galerie
Diskussionsrunde: Ecologically Responsible Exhibition-Making
Angesichts der anhaltenden Klimakrise hat sich der Kunstindustrie zunehmend Begriffen wie Care und Solidarität sowie ökologischer und artenübergreifender Fürsorge zugewandt. Die Abhängigkeit der Industrie von Billigflügen, fossiler Energie und materieller Akkumulation hat dazu veranlasst, das Transformationspotenzial von Institutionen hin zu einem nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Modell zu untersuchen. Wie können wir im Ausstellungsbereich unsere Bedingungen und Produktionsmittel ändern, obwohl wir im Rahmen des neoliberalen globalen Kapitalismus agieren? Es sprechen Ewa Chomicka, Christopher J. Garthe und Elke Krasny. Moderiert und konzeptualisiert von Mirela Baciak and Fanny Hauser.

Zoom-Link:
https://akbild-ac-at.zoom.us/j/96021371546
Meeting-ID: 960 2137 1546

17 h Schillerplatz
Anna Khodorkovskaya - "Texten" 
Zeichnen macht es möglich, auch in beengtem Raum und mit geringen ökonomischen Ressourcen künstlerisch und politisch tätig zu sein. Anna Khodorkovskaya gibt im Workshop, der aktuelle emanzipierende zeitgenössische Zeichenformen, politische Artikulation und solidarische ästhetische Praxis verbindet, Anleitung zum künstlerischen Selbstausdruck.

Foto: © Anna Khodorkovskaya

18 h Schillerplatz Finissage Kreidezeichnung
The Bigger Picture

18:15 h Akademie Aula, Schillerplatz
Wider den fossilen Kapitalismus! Mit Kunst Awareness schaffen und aktivistisch agieren
Vorträge mit anschließender Diskussion Im abschließenden Panel zu Fragen von Kunst, Klima und Aktivismus diskutieren die Künstlerin Katrin Hornek und der Künstler Oliver Ressler mit Vizerektorin Ingeborg Erhart und den Teilnehmer_innen des Aktionstages Perspektiven zeitgenössischer künstlerischer Interventionen zur Klimakrise. Ausgangspunkte sind die Arbeiten der beiden Künstler_innen, um eine Diskussion über die Frage der Wirkmächtigkeit von künstlerischen Protestformen im Lichte gesellschaftlicher Gesamttendenzen zu führen. Wie stark können künstlerisches Aufzeigen von Missständen und Aktionen über das bloß Symbolische hinauswirken und reale gesellschaftliche Veränderungen anstoßen? Kann mit künstlerischen Strategien gegen den fossilen Kapitalismus angekämpft werden?

Oliver Ressler (Foto: Lineematiche, Luca Guadagnini), Katrin Hornek (Foto: Eva Engelbert)

Katrin Hornek, Alumna der Akademie der bildenden Künste Wien, Otto Mauer Preisträgerin 2021 und Betreiberin des vom WWTF geförderten interdisziplinären Forschungsprojekts „The Anthropocene Surge - evolution, expansion and depth of Vienna‘s urban environment“, verfolgt seit Jahren eine künstlerische Herangehensweise, die untersucht, wie Auswirkungen des Kapitalismus, des Kolonialismus und der Ausbeutung sich in die Beschaffenheit der Erde einschreiben.

Oliver Ressler, Absolvent der Universität für Angewandte Kunst, ist Künstler, Filmemacher und Aktivist. Die Klimakrise und Formen des Widerstands sind Themen, die er seit langem bearbeitet und damit aufzeigt, dass Umweltfragen untrennbar mit ökonomischen und sozialpolitischen Inhalten verknüpft sind. In seinem seit 2019 laufendem FWF-Forschungsprojekt „Barricading the Ice Sheets“ zeichnet er Mobilisierungen, Aktivitäten, Versammlungen und Arbeitstreffen von Klimaaktivist_innen nach und begleitet Aktionen zivilen Ungehorsams.

19:30 h Akademie Innenhof 2
Benefizbar der Studierenden des Fachbereichs Zeichnen. Alle Einnahmen werden Greenpeace gespendet.