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Birgit-Jürgenssen-Preis 2021 geht an Aykan Safoğlu

Die Jury hat den Birgit Jürgenssen Preis 2021 Aykan Safoğlu zuerkannt. Sie zeichnet damit einen Künstler aus, dessen Arbeiten durch unterschiedliche Medialitäten wie Film, Fotografie, Collage, Zeichnung und Performance beeindrucken. In Ausstellungen überschreitet der Künstler gängige Displaylösungen und stellt seine Werke als skulpturale Raumsettings vor. Aykan Safoğlu ist PhD-in-Practice-Student an der Akademie der bildenden Künste Wien.

Der mit 5.000 Euro dotierte Birgit-Jürgenssen-Preis wird seit 2004 jedes Jahr im Gedenken an die ehemals an der Akademie lehrende Künstlerin Birgit Jürgenssen verliehen. Die Auszeichnung wird in einer Kooperation des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, der Akademie der bildenden Künste Wien und Hubert Winter an eine Studentin oder einen Studenten der Kunstuniversität für Arbeiten im medialen Bereich, insbesondere der künstlerischen Fotografie sowie der Video- oder (digitalen) Medienkunst vergeben. Der Preisträger 2021 ist Aykan Safoğlu, dessen Arbeiten im November 2021 der Aula der Akademie am Schillerplatz präsentiert werden.

Aykan
Aykan Safoğlu, Hundsstern steigt ab , 2020,
Ein-Kanal-Video, Im Auftrag und produziert von Berlin Biennale for Contemporary Art
Mit Unterstützung von SAHA Association, mit Dank an Academy of Fine Arts Vienna, PhD in Practice, doc.funds und Senate of Berlin, Department for Culture and Europe.
© 2020, Courtesy Aykan Safoğlu and The Pill Istanbul

Jurybegründung

Thematisch siedelt Safoğlu seine autobiografischen Erzählungen an kulturellen und geografischen Grenzen an. Politische Fragen zu Staatsbürgerschaft und kultureller Hegemonie werden intensiv befragt und subtil dekonstruiert.

Aykan Safoğlus persönliche Biografie zwischen Herkunft und nunmehriger Existenz begleitet sehr stark seine Arbeit und damit die Auseinandersetzung zwischen den beiden Kulturen, bildet einen wesentlichen Teil seines Wirkens als Filmemacher. Gleichzeitig stellt seine filmische Arbeit den Ausgangspunkt für gezielte visuelle Strategien wie Installationen etwa in Form von „digital prints on strips of wallpaper“ dar. Seine Arbeiten überzeugen mit Beziehungen zwischen kulturellen, geografischen, linguistischen und zeitlichen Gegebenheiten.

Zudem überzeugt Safoğlus Werk durch eine visuelle Sprache, die Fragen des Politischen mit einer Reflexion über Bildpolitiken verbindet und mit persönlichen wie poetologischen Ansätzen verschränkt. Facettenreich im künstlerischen Ausdruck, steht die Suche nach der Angemessenheit des Bildes im Zentrum von Safoğlus Arbeiten, die sich installativ im Raum verorten und auch darüber eine präzise Standortbestimmung vornehmen.

Jurymitglieder: Veronika Dirnhofer, Dorit Margreiter, Vanessa Joan Müller, Peter Noever und Marlies Wirth