Peršmanhof: Nie wieder und dann das…ein beängstigendes Signal der Exekutive
Der Peršmanhof in Kärnten, der als Ort einstiger Verbrechen der Nationalsozialisten heute als Gedenkstätte für den Widerstand der Kärntner Slowen_innen gegen das Nazi-Regime dient, wurde am 27. Juli 2025 zum Schauplatz eines unglaublichen Übergriffs – diesmal im autorisierten Gewand der Polizei, die meinte gegen ein Jugend-Camp vorgehen zu müssen, das explizit der Auseinandersetzung mit dem antifaschistischen Widerstand gewidmet war. Dass dieser amtliche Übergriff gerade im 80. Gedenkjahr an das Ende des 2. Weltkrieges und an dieser Gedenkstätte stattfindet, ist mehr als fatale Symbolik und liefert allen Grund zu tiefer Besorgnis – insbesondere unter all denjenigen, die sich gegen faschistische Tendenzen stellen.
Von der „amtshandelnden Polizei“ in Kärnten scheint vergessen oder einfach ignoriert worden zu sein, dass noch das Jahr zuvor der österreichische Bundespräsident und der Kärntner Landeshauptmann gerade an diesem Ort davon gesprochen haben, dass wir „uns die Geschichte stets vor Augen halten (müssen), um daraus lernen zu können. Damit sich diese schrecklichen Verbrechen nie mehr wiederholen. Damit Hass und Menschenverachtung niemals wieder als politisches Instrument eingesetzt werden“.
Die bis dato vorliegenden Begründungen für den beängstigenden wie unverhältnismäßigen Großeinsatz und das entsprechende Vorgehen der Polizei, die meint, dieses mit dem Verweis auf illegales Campen rechtfertigen zu können, lassen uns umso fassungsloser zurück. Deshalb erklären wir uns solidarisch mit den Teilnehmer_innen und Veranstalter_innen des Sommer-Camps und unterstützen die vom Kulturrat, vom KZ-Verband Wien, von der Initiative für Minderheiten, von der SOS Balkanroute und den Grünen vorgebrachten Forderungen nach einer umfassenden Aufklärung dieser inakzeptablen Anmaßung von Macht.
Senat & Rektorat der Akademie der bildenden Künste Wien