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Film, Avantgarde und Biopolitik

Datum
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Archive Year
Organisationseinheiten
Akademie

Tagung 19. - 20.01.2007
Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, 1010 Wien, Raum M 13
Eröffnungsvortrag am 18.01.2007 im Österreichisches Filmmuseum, Augustinerstraße 1 (im Gebäude der Albertina), 1010 Wien ab 18.00 h

www.bbooksz.de/biopolitik

eine Tagung, konzipiert und durchgeführt von
Sabeth Buchmann, Helmut Draxler und Stephan Geene
Organisation: Moira Hille und Dunja Reithner
veranstaltet von der Akademie der bildenden Künste Wien
und der Jan van Eyck Academie, Maastricht

Tag 1 : Eröffnungsveranstaltung / Österreichisches Filmmuseum
Tag 2 : Die Politik der Biopolitik
Tag 3 : Leben als ästhetische und als politische Kategorie

"Biopolitik" ist in den letzten Jahren zu einem Schlüsselbegriff in den unterschiedlichsten akademischen Disziplinen und theoretisch-politischen Feldern geworden. Er verdankt seine Karriere einer schillernden Mehrdeutigkeit, die gelegentlich sogar an das heranreicht, was mit ihm eigentlich hatte kritisiert werden sollen, nämlich ein emphatischer Lebensbegriff als Horizont radikaler Politik. Unsere Fragestellung setzt daher an den Ambivalenzen, Widersprüchen und Aporien von "Biopolitik" an und versucht, den von Foucault postulierten "Imperativ der Lebensoptimierung" sowohl in den globalisierten, neoliberalen Formen politischer Ökonomie als auch in jenen sozialrevolutionären, transgressiven Praktiken der künstlerischen und politischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts zu verorten.

Der erste Block ("Die Politik der Biopolitik") wird sich vor dem Hintergrund einer Differenzierung und Problematisierung des modernen Lebensbegriffs auf die Frage nach den politischen Diskurshorizonten konzentieren, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven einer biopolitisch verstandenen Wende ziehen lassen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Bewertung der ästhetischen Theorie als vielfach in lebensphilosophischen Konzepten verwurzelter Disziplin. Im zweiten Block ("Leben als ästhetische und politische Kategorie") geht es vor allem um die Frage, welche konzeptionellen und kategorialen Folgen der am Lebensparadigma ausgerichtete Gegensatz zwischen sozialrevolutionärer Avantgarde und künstlerischer Autonomie mit sich bringt, und ob das Mediale als Ersatzdroge des Lebens taugt, um eine politisierbare Geschichte postklassischer Formen von Kunst und Kino zu umreißen.

Donnerstag 18.1.2007
Österreichisches Filmmuseum, Augustinerstraße 1 (im Gebäude der Albertina), 1010 Wien

Tag 1
Eröffnungsvortrag

18.00 Einführung: Helmut Draxler und Stephan Geene

19.00 Peter Bürger "Lebensbegriffe der Avantgarde"

Freitag 19.1.2007
Akademie der bildenden Künste Wien

Tag 2
"Politik der Biopolitik"

12 h Astrid Deuber-Mankowsky
"'Nichts ist politisch. Alles ist politisierbar' Biomacht und mediale Öffentlichkeit"

13.30 Katja Diefenbach
"Wie lebendig ist Deine Arbeit? Über die Frage des Politischen in Theorien der Biomacht"

15 h Pause

16.30 Nitzan Lebovic
"The Nietzschean Paradigm in Biopolitical Film"

18 h Eva Geulen
"Agamben und die Situationisten"

Samstag 20.1.2007
Akademie der bildenden Künste Wien

Tag 3
"Leben als politische und als ästhetische Kategorie"

12 h Einführung Sabeth Buchmann und Elke Gaugele

12.30 Thomas Elsaesser
" 'Constructive Instability', or The Life of Things as the Cinema's Afterlife?"

14 h Wolfgang Bock
"Leben, Film, Stilisierung"

15.30 Pause

17.00 Tom Holert
"Screen Testing. Gus Van Sants exzellente Subjekte"

18.30 Gregg Bordovitz
"Sentiment, Belief and Medium"

Wolfgang Bock ist Hochschuldozent für Theorie und Geschichte der Visuellen Kommunikation an der Fakultät für Gestaltung der Bauhaus-Universität, Weimar.

Gregg Bordowitz ist Mitglied der Fakultät des Film/Video/New Media Departments der School of the Art Institute of Chicago und des Whitney Museum Independent Study Program; zur Zeit Visiting Professor an der Akademie der bildenden Künste, Wien.

Peter Bürger hat bis Ende 1998 an der Universität Bremen Literaturwissenschaft und ästhetische Theorie gelehrt.

Astrid Deuber-Mankowsky ist seit 2004 Professorin am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität, Bochum.

Katja Diefenbach, bis 2006 Lehrtätigkeit an der Universität der Künste, Berlin; Advising Researcher der Jan van Eyck Academie, Maastricht, Mitarbeiterin bei b_books/ Berlin.

Thomas Elsaesser ist Professor im Department of Media and Culture und Forschungsdirektor Film und Fernsehen an der Universität von Amsterdam.

Eva Geulen, Lehrtätigkeit an der Stanford University, University of Rochester und New York University, seit 2003 Inhaberin des Lehrstuhls für neuere deutsche Literaturwissenschaft am Germanistischen Seminar der Universität Bonn.

Tom Holert ist Kulturwissenschaftler und Kunstkritiker, Berlin; zur Zeit Gastprofessor für Theorie, Praxis und Vermittlung von Gegenwartskunst an der Akademie der bildenden Künste, Wien.

Nitzan Lebovic ist Stipendiat der Studienstiftung und des Leo Baeck Post-Doc-Program, Dan-David Fellow und Dozent an der Tel Aviv University.