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piercing through

Datum
Termin Label
Ausstellung
Organisationseinheiten
Akademie
Ortsbeschreibung
DAS WEISSE HAUS
Souterrain
Hegelgasse 14
1010 Wien

Eröffnung:  8. November 2025, 19 h
Eröffnungsprogramm:
19:30 Uhr Begrüßungsreden
20:00 Uhr Play von Hanna Kučera

Eine Gruppenausstellung von DAS WEISSE HAUS in Kooperation mit der Akademie der Bildenden Künste Wien im Rahmen des Programms Curators’ Agenda.

Gruppenausstellung mit Lotti Brockmann, Clemens Grömmer, Sepideh Hassani, Natalia del Mar Kašik, Allegra Kortlang, Hanna Kučera, Jana Van Brussel, Nežka Zamar.
Kuratiert von Ahmad Darkhabani, João Victor Dias und Trinity Njume-Ebong
Mentoring, Supervision und kuratorische Leitung: Anamarija Batista
Projektassistenz: Elena Blum

Die Ausstellung piercing through richtet den Blick auf Formen des Ausdrucks, mit denen Künstler_innen ihren Weg durch die zeitgenössischen Ökonomien des Erfolgs navigieren. Dabei prägen und bestimmen sowohl persönliches Erzählen, unterschiedliche Formen der Darstellung, die Angst vor dem Vergessenwerden, als auch die Rolle des Körpers, die Autorität von Werten und Hierarchien, performative Effizienz und das Balancieren entlang der Kante des Scheiterns die künstlerischen Praktiken der Gegenwart. Über verschiedene Medien und Ansätze hinweg untersucht die Ausstellung jene Anstrengungen, die künstlerischer Arbeit zugrunde liegen, und legt zugleich die Kräfte offen, an denen sich deren vermeintlicher Erfolg bemisst – etwa institutionelle Anerkennung oder soziale Bestätigung.

piercing through bietet eine konzeptuelle Interpretation von Erfolg. In der Gegenüberstellung der Werke von Natalia del Mar Kašik und Jana Van Brussel entsteht ein Raum, der Erfolg als amorphes Feld sowie das zugleich ängstliche Verlangen, darin aufzugehen, reflektiert. Daran anschließend wendet sich die Erzählung den Arbeiten von Sepideh Hassani und Lotti Brockmann zu, in denen persönliche Beziehungen und politische Themen in künstlerisches Material übersetzt und so gleichsam zum Gegenstand kritischer Untersuchungen und zeitgenössischer künstlerischer Diskurse gemacht werden. Indem sie die Spannung zwischen materiellen Objekten und deren Verflechtung mit sozialen  und Konventionen von Erfolg thematisiert, untersucht Hanna Kučera jene Formen performativer Professionalität, die nötig ist, um am heutigen Erfolgsmarkt teilhaben und bestehen zu können. Zugleich unterläuft Nežka Zamar eben dieses Modell durch eine Form des Handels, die selbst zum Kunstwerk wird – ein Werk, das einen außergewöhnlich hohen finanziellen Wert annehmen könnte. Indem Clemens Grömmer seine Malpraxis aus dem Galerieraum in den öffentlichen Raum überführt, stellt er die historischen Grundlagen des Kunstmarkts und seiner Hierarchien in Frage und konfrontiert diese zugleich mit den politischen Dimensionen des Alltags. Zur konzeptuellen Betrachtung von Erfolg zurückkehrend, schließt und eröffnet Allegra Kortlang die Ausstellung gleichermaßen mit einer dystopischen Videoarbeit, die die aus der Obsession mit dem endlosen Streben nach Erfolg resultierende Zerstörung portraitiert. Letztendlich fragt die Ausstellung, was es bedeutet, an der Kante zwischen Scheitern und Erfolg zu stehen, und was es braucht, um bis zur anderen Seite durchzustoßen.

Diese Ausstellung präsentiert das Ergebnis des intensiven Residenzprogramms Curators' Agenda: VIENNA 2025. Sie wird in Zusammenarbeit mit der Akademie der bildenden Künste Wien und unter der Leitung der Kuratorin und Forscherin Anamarija Batista realisiert. Curators' Agenda wurde 2015 vom in Wien ansässigen Verein BLOCKFREI ins Leben gerufen und ist ein jährliches Residenzprogramm, das internationalen Kurator*innen die Möglichkeit bietet, ihr kuratorisches Wissen zu erweitern und sechs bis acht Wochen lang in die Wiener Kunstszene einzutauchen. Im Januar 2024 übernahm das BLOCKFREI Collective (Nevena Janković, Eva Kovač und Jana Dolečki) die Leitung von DAS WEISSE HAUS und integrierte dieses Residenzprojekt in das Programm von DAS WEISSE HAUS.