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Decolonial Moves in den Gender Studies. Unsere Lernverhältnisse dekolonial in Bewegung bringen

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Bildende Kunst, Künstlerisches Lehramt, Kunst- und Kulturwissenschaften
Ort, Treffpunkt (1)
Atelierhaus
Ort, Adresse (1)
Lehárgasse 8
Ort, Adresszusatz (1)
1. OG
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1060 Wien
Ort, Raum (1)
Atelier Süd

Vortrag von Prof. Dr. Maureen Maisha Auma im Rahmen der Vortragsreihe Vorträge zu antirassistischen, BPoC und migrantischen Perspektiven aus Kunst und Bildung . Moderation: Sushila Mesquita

Im ersten Teil meines Vortrags möchte ich die gegenwärtige Auseinandersetzung mit Dekolonialität in den Gender Studies, genauer in der ‚AG Selbstverständnisse der Fachgesellschaft Geschlechterstudien’ nachzeichnen. Ausgangspunkt dieser Auseinandersetzung war die Kritik von Scholars-of-Color an die geringe Reichweite von Diversität als Instrument zur Transformation machtvoller Räume (die ausbleibende Diversifizierung der Institutionen, Forschung und Lehre von Gender Studies/Hochschulen). Unter dem Schlagwort „Decolonize not Diversify“ haben wir erste gemeinsame Suchbewegungen unternommen, auszuloten was eine Dekolonisierung der Gender Studies beinhalten würde. Was kann Dekolonisierung in den Gender Studies in Bewegung bringen? Mit welchem theoretischen Rahmen geschieht das? Wie lässt sich eine dekolonisierte Praxis an der Intersektion zwischen Geschlechterforschung und Rassismuskritik aufbauen bzw. stärken?

Im zweiten Teil meines Vortrags konkretisiere ich die Auseinandersetzung mit Dekolonialität in den Gender Studies, mithilfe eines von mir im WS 2017/18 durchgeführten Seminars „Decolonial Moves!“. Ich habe diesen programmatischen Titel gewählt, um die Zielsetzung zu betonen, dass es darum geht „Verhältnisse (dekolonial) in Bewegung zu bringen“. Welche Verhältnisse kann Dekolonialität in Bewegung bringen? Machtverhältnisse, Anerkennungsverhältnisse, Geschlechterverhältnisse, rassistische Verhältnisse, Ungleichheitsverhältnisse, Selbst- und Weltverhältnisse, globale Verhältnisse? Der Ruf nach einer konstruktiven Verknüpfung von Diversität, Intersektionalität und Dekolonisierung wird lauter. Es ist ein wissensbezogener Ruf, der sich ganz konkret an Hochschulen als Ort der Verknüpfung von Erkenntnis, Macht und Legitimation und den Erhalt kolonialgeprägter Asymmetrien (den Western Code, die koloniale Matrix, die Kolonialität von Macht und Wissen, die Kolonialität von Gender) wendet. Welche Möglichkeiten gibt es Dekolonialität als Option zu stärken (in den Gender Studies, an den Hochschulen und in der Gesellschaft), feministische Kritik als eine Option zu stärken und Rassismuskritik als eine Option zu stärken? Konkrete ‚Dekoloniale Projekte’, die im Überblick vorgestellt werden liefern hierzu Lösungsansätze.

Prof. in Dr. in Maureen Maisha Auma , Erziehungswissenschaftlerin und Geschlechterforscherin, Professorin für Kindheit und Differenz (Diversity Studies) an der Hochschule Magdeburg-Stendal, am Standort Stendal. Seit Oktober 2014 Gastprofessorin an der Humboldt-Universität-Berlin, am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien und am Institut für Erziehungswissenschaften, Abteilung Historische Bildungsforschung. Forschungsschwerpunkte: ‚Diversität in Bildungsmaterialien in Ost- und Westdeutschland’, Kritische Weißseinsforschung, Intersektionalität im Kontext von Critical Race Theory und Rassismuskritik. Seit 1993 aktiv bei Adefra, Schwarze Frauen in Deutschland.

Das Interesse dieser Vortragsreihe ist es, einen Dialog zwischen den eingeladenen Vortragenden und lokalen Aktivist*innen, Theoretiker*innen und Künstler*innen herzustellen.

Gespräche rund um aktuelle Bedingungen von Schwarzen, PoC und migrantischen Lebensrealitäten innerhalb des Kunstfeldes sollen Antirassistische Kämpfe und ermächtigende Strategien aufzeigen.

Die Vortragsreihe beabsichtigt einen Ort zu kreieren, der die vielfachen BPoC und migrantischen Stimmen im Feld der Kunst respektiert, präsent und hörbar macht. Außerdem möchte diese Vortragsreihe frei von eurozentrischer Ignoranz und beleidigenden Aussagen sein. Wir laden alle Anwesenden dazu ein, dies zu berücksichtigen und dabei mitzuhelfen, diese Voraussetzungen zu schaffen.

Organisiert und finanziert werden die Vorträge durch den Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen, Akademie geht in die Schule, dem Institut für Kunst und Kulturwissenschaften und dem Institut für bildende Kunst der Akademie der bildenden Künste Wien, dem Referat Genderforschung der Universität Wien, und PhD-in-Practice. Folgende Personen haben die Vortragsreihe zusammengestellt und sind verantwortlich: Simone Bader, Barbora Chen, Moira Hille, Annette Krauss, Sushila Mesquita, Ruth Sonderegger.

Seite der Vortragsreihe:
https://www.facebook.com/Vorträge-zu-antirassistischen-BPoC-und-migrantischen-Perspektiven-309741989614653/

Wir versuchen, die Veranstaltung so zugänglich wie möglich zu gestalten, es folgen einige Infos zur Zugänglichkeit.

  • Das Atelier Süd ist stufenlos erreichbar. Zur Öffnung der Eingangstüre im Erdgeschoss bitte klingeln.
  • Um dem Vortrag störungsfrei folgen zu können, kann auf Anfrage eine FM-Anlage zur Verfügung gestellt werden.
    (Anfragen an: af_gleichbehandlung@akbild.ac.at )
  • Die Veranstaltung findet im ersten Stock statt, der Zugang zum Aufzug ist 90cm breit, die Knöpfe befinden sich auf einer Höhe von 1,30 m.
  • Zum Veranstaltungsraum muss eine Türschwelle von 2,5cm überwunden werden.
  • Es befinden sich in jedem Stockwerk zugängliche Toiletten, im Erdgeschoss gibt es am Weg zur Toilette eine 1,5cm hohe, abgeschrägte Türschwelle.
  • Assistenztiere sind willkommen, Trinkwasser wird zur Verfügung gestellt.
  • Wir haben bedauerlicherweise keine Ressourcen für Übersetzungen in Österreichische Gebärdensprache
  • In der Lehargasse und der angrenzenden Girardigasse gibt es mehrere Parkplätze, die für Besitzer_innen eines Ausweises nach § 29b StVO sind