Versuche 21
 Filmvorführung des Fachbereichs Kunst und Film. 
  https://www.breitenseer-lichtspiele.at/event/versuche-21-filmvorfuehrung-der-klasse-kunstfilm/ 
Der Fachbereich Kunst und Film, unter der Leitung von Thomas Heise, lädt zu einer Filmvorführung in die frisch renovierten Breitenseer Lichtspiele ein. Die „Versuche“ reichen von dokumentarischen, fiktionalen, bis hin zu essayistischen Formen. Ergänzt wird das Programm von kurzen 16mm-Miniaturen, die im Rahmen des Studiums entstanden sind.
Programm :
 VORFILM: 
   6er  
 von Lukas Ellmer. DCP (von 16mm), sw, 4 min 
   Helgas Freiheit und die Waschmaschine  
 von Anna Hirschmann. AUT 2021, DCP, Farbe, 38 min 
 DAZWISCHEN: 
   Am Walde  
 von Gabriel Monthaler. DCP (von 16mm), sw, 4 min 
   Jeder Mensch für sich  
 von Tobias Langer. AUT 2021, DCP, Farbe, 14 min 
 DAZWISCHEN: 
   Platzwart  
 von Samira Fux. DCP (von 16mm), sw, 3 min 
   Die schönste Zeit  
 von Daniel Fill und Maria Lisa Pichler. AUT 2021, DCP, Farbe, 26 min
(10 min Pause)
 VORFILM: 
   Erdberg  
 von Francesco Tacoli. DCP (von 16mm), sw, 4 min 
   The Flash  
 von Taeyoung Kim. KOR/AUT 2021, DCP, sw, 20 min 
 DAZWISCHEN: 
   AMER  
 von Carina Plachy. DCP (von 16mm), sw, 3 min 
   Woanders ist auch hier  
 von Benedikt Werth. AUT 2020, DCP, Farbe, 57min 
 DAZWISCHEN:   Morgenstund´  von Luise Müller. DCP (von 16mm), sw, 4 min 
   Stop staring at the shadows  
 von Film Combat Crew. AUT 2021, DCP, Farbe, 8 min
Über die einzelnen Arbeiten :
 VORFILM: 
   6er  
 Durchführung:   Lukas Ellmer  Assistenz:   Gabriel Monthaler  . DCP (von 16mm), sw, 4 min. stumm
Die Straßenbahnlinie 6 fährt durch Rudolfsheim-Fünfhaus, Meidling, Favoriten und Simmering. Einsteigen, Aussteigen, Anstehen und Warten in der Station. Türen öffnen und schließen.
   Helgas Freiheit und die Waschmaschine  
 Idee, Regie, Schnitt:   Anna Hirschmann  Kamera:   Kaspar Panizza  Originalton:   Leo Tax  Grafik:   Carmiña Tarilonte Rodríguez  Tonmischung:   Gustavo Petek  Color Grading:   Simon Graf  Förderung:   BKA, MA 7, Akademie der bildenden Künste  . 
 AUT 2021, DCP, Farbe, 38 min. Deutsch mit englischen UT
Helgas Freiheit und die Waschmaschine ist ein filmisches Portrait und die Dokumentation einer kurzen Begegnung. Die Protagonistin arbeitet ihre Familiengeschichte anhand eines Fotobuches auf und ich beobachte sie dabei. Sie sortiert Fotos und mistet aus, ganz nebenbei, während sie ihren neuen Alltag in der Frühpension entwirft. Kaffee trinken, rauchen, Balancetraining und Ausflüge gehören dazu. Helga Chinagi macht sich Gedanken über ihre Herkunft und über das, was als normal gilt.
 DAZWISCHEN: 
   Am Walde  
 Durchführung:   Gabriel Monthaler  Assistenz:   Lukas Ellmer  . DCP (von 16mm), sw, 4 min. stumm 
 Ein Jäger folgt Spuren.   Am Walde  folgt einem Jäger bei seiner Arbeit - und wirft den Blick nicht nur über seine Schulter.
   Jeder Mensch für sich  
 Regie, Buch, Schnitt:   Tobias Langer  Kamera, Color Grading:   Benedikt Werth  Tongestaltung:   Karina Magomedova  Originalton:   Johannes Lehnen  Darsteller/innen:   Leopold Haas  ,   Theresa Greil  . AUT 2021, DCP, Farbe, 14 min. Ohne Dialog
 Ich hatte das Bild eines jungen Mannes, der in gelber Jacke durch eine Landschaft streift. Die gelbe Jacke habe ich einem Gastarbeiter entlehnt, der mein Kollege bei der Spargelernte im ersten Lockdown war. Ich wollte also eine simple Idee umsetzen – und diese nicht mit weiterführenden Überlegungen verwässern. Ich wollte meinem ursprünglichen Impuls folgen und sehen, wohin er uns führt. Ich habe Benedikt, Johannes und Fintan ins Boot geholt – und im zweiten Lockdown waren wir, glaube ich, alle froh über diese konkrete Aufgabe, die wir uns selbst auferlegt haben: Der Protagonist Thomas streift durch seine Landschaft und stößt auf einen unbekannten Körper am Boden. 
 DAZWISCHEN: 
   Platzwart  
 Durchführung:   Samira Fux  Assistenz:   Gloria Hinterleitner  . DCP (von 16mm), sw, 3 min. stumm 
 Ein Tag auf einem Eislaufplatz, die tägliche Routine eines Platzwartes. Eine Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aggregatzuständen von Wasser und ihre Reaktionen auf Licht.
   Die schönste Zeit  
 Regie, Buch, Kamera:   Daniel Fill  Schnitt, Originalton, Produktion:   Maria Lisa Pichler  Zweite Kamera:   Lukas Schöffel  Sounddesign:   Ulrich Dallinger  Tonmischung:   Tone Demand e.U.  Musik:   Sarah Maria Dragović  Übersetzung:   Christiane Pichler  Förderung:   MA 7  . AUT 2021, DCP, Farbe, 26 min. Deutsch mit englischen UT
Girardigasse 9, 1060 Wien. Früher war viel los im Café Girardi. Doch die Zeit hinterlässt Spuren und die vielen Gäste von damals bleiben heute aus. Die schönste Zeit , ein Film von Daniel Fill und Maria Lisa Pichler, begleitet die beiden Freunde Franz, den Besitzer des Cafés und Hans, seinen Kellner, durch den kalten Wiener Winter, rund um den Jahreswechsel 2020. Ein ungleiches Paar. Der Geschäftsmann Franz, der sein Geld mit der Planung von Windparks verdient und von Millionen träumt, und Hans, ein pensionierter Uhrmacher, der sich seit dem Tod seiner Frau nun alleine um den 14-jährigen Sohn kümmert. Gegensätze verbinden. Leid ist teilbar. Das Café ist gleichermaßen Hobby wie Mittel gegen die Alltäglichkeit. Ein Lichtblick.
 VORFILM: 
   Erdberg  
 Durchführung:   Francesco Tacoli  Assistenz:   Kier Trockner  . DCP (von 16mm), sw, 4 min. stumm 
 Menschen nehmen Abschied voneinander am Busbahnhof Erdberg.
   The Flash  
 Regie, Buch, Schnitt:   Taeyoung Kim  Kamera:   Taeyoung Kim, Seung Hun Lee  Licht:   Sang In Lee  Regieassistenz, Originalton:   Seo Yun Jang  Darsteller/innen:   Bokyung Park, Jihyeong Kim, Mindong Kim, Jia Yoon, Taeyong Yoon, Charlie Park  . KOR/AUT 2021, DCP, sw, 20 min. Koreanisch mit englischen UT
Nachdem ihr Freund sich von ihr getrennt hat, möchte Bokyung dieses Ende nicht akzeptieren. Ruhelos ist sie unterwegs. Ihre Fotografien sind das schmerzliche Zeugnis der gemeinsamen Zeit. Dann verliert sie bei einem Zusammenstoß auch noch das einzige Bild, auf dem die Verflossenen zusammen abgebildet waren. In poetischer Verdichtung und in melancholischem Grundton verhandelt The Flash einen großen Verlust.
 DAZWISCHEN: 
   Amer  
 Durchführung:   Carina Plachy  Assistenz:   Valentina Hirsch  . DCP (von 16mm), sw, 3 min. stumm 
 Amer, ein Rebell, ein Playboy - und doch auch nur ein 15 Jahre alter Jugendlicher, der seinen Hauptschulabschluss an der Produktionsschule Wedding in Berlin nachholt.
   Woanders ist auch hier  
 Regie, Kamera, Schnitt:   Benedikt Werth  Originalton:   Frederik Werth  Sounddesign:   Vlad Baran  Übersetzung:   Sara Halvova, Sascha Cortés  . AUT 2020, DCP, Farbe, 57min. Deutsch mit englischen UT
Eine Studie über das Verhalten von Rotwild am ehemaligen Eisernen Vorhang beschreibt, dass die Populationen den mittlerweile aufgelösten Grenzstreifen nicht überschreiten. Wie also kommt man aus sich heraus? Wie nähert man sich an, wenn man nicht weiß, an wen oder was? Wie macht man einen Film, wenn man nicht weiß, mit wem? Dies ist ein Film über Hoffnung und Enttäuschung. Über Versuchen und Scheitern. Über Orte und Menschen. Menschen, die ich nie traf. Ein essayistischer Versuch, eigenes Scheitern zu verorten. Dort, wo es entsteht: an der Grenze.
 DAZWISCHEN: 
   Morgenstund'  
 Durchführung:   Luise Müller  Assistenz:   Maria Lisa Pichler  . DCP (von 16mm), sw, 4 min. stumm
Die Passanten strömen am Zeitungsverkäufer vorbei und nur selten streift ein Blick die ausgelegte Ware, löst sich eine Gestalt aus dem Strom der Passanten, um etwas zu kaufen.
   Stop staring at the shadows  
  Film Combat Crew  . / Regie, Schnitt, Sounddesign:   Dominik Szereday  Regieassistenz, Schnitt:   Johannes Lehnen  Kamera:   Benedikt Werth  ,   Taeyoung Kim  Originalton:   Gabriel Monthaler  Tonpostproduktion:   Frederic Stritter  Text:   Rebecca Fuxen  Übersetzung:   Soliman Lawrence  . / AUT 2021, DCP, Farbe, 8 min. Deutsch mit englischen UT
Heute glänzt die shiny Fassade des Theseustempels weißgewaschen. Besiegt scheint dieser Ort, der vor rund fünfzig Jahren braun, dreckig und heruntergekommen im Wiener Volksgarten als Fixertempel diente — und dessen Yuppieisierung kein Ende finden möchte. In Stop staring at the shadows ist der Tempel der Protagonist, der einen historischen Dialog erzeugt: zwischen den Fixer_innen von 68, denen Drogen im Kampf gegen das Establishment als Antithese zur kalten, kapitalistischen Rationalität dienten — und Trap, der sowohl Musik, als auch bipolare Beziehung zur heutigen Lebensrealität ist. Trap ist mittlerweile im Mainstream weit verbreitet, aber in seiner Bedeutung nicht trennbar von den prekären Lebensbedingungen, unter denen die Musik ursprünglich produziert wurde. Gleichzeitig handelt sie hauptsächlich vom Überfluss an Geld, Sex und Drogen.
