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derdiedas bildende | Ausstellen

Akademiezeitung Nr. 4

Mit Beiträgen von:

Martin Beck | Die Bandmitglieder und die Band
Andreas Nierhaus | Ausstellen im Museum
Jelena Petrović | Wofür steht Ausstellen heute?
Simone Bader, Mulugeta Gebrekidan | Ausstellen im öffentlichen Raum

Kirsi Mikkola, Christoph Rodler | Fachbereich Gegenständliche Malerei 2015
Beatrix Bastl, Ulrike Hirhager, Paul Köpf, Eva Schober | Das Analoge und das Digitale

Karin Bellmann, Rainer Fuchs | Zur feministischen Appropriation des österreichischen Unbewussten – Ein Erfahrungsbericht
Brigitte Borchhardt Birbaumer | Materialschlacht mit Prothesen

Stephanie Baumgarten | Erasmus-Partnerschaft mit Athen

Liebe Leser_innen,

wir freuen uns, Ihnen die vierte Ausgabe der Akademiezeitung derdiedas bildende präsentieren zu können. Diese Ausgabe widmet sich dem Thema Ausstellen und knüpft damit an zahlreiche aktuelle Diskurse und Diskussionen an, die auch an der Akademie der bildenden Künste Wien in unterschiedlichen Zusammenhängen geführt werden. Vom Kunstbetrieb abgesehen, hat das Verb „ausstellen“ die verschiedensten Bedeutungen, sei es, dass ein Pass von der Behörde ausgestellt wird (oder nicht), dass ein Duplikat ausgestellt wird, Röcke werden nicht, sondern sind ausgestellt beziehungsweise können ausgestellt werden. Das Ausstellen, wie es von den Autor_innen in dieser Nummer von derdiedas bildende thematisiert wird, ist jedoch jenes in künstlerischen und kulturellen Zusammenhängen. Ausstellen wird hier als Erkenntnismedium in seinen vielfältigen Funktionsweisen verstanden und deutlich vom Begriff der Ausstellung, wie er seit dem 19. Jahrhundert in Abgrenzung zur Schausammlung des Museums entstanden ist, unterschieden. Sei es das Ausstellen in einem Museum, sei es das Ausstellen in politisch-programmatischen Zusammenhängen, sei es das kollektiv kuratierte Ausstellen. Ausstellen ist für Studierende, Absolvent_innen und auch Lehrende eine zentrale Publikationsmöglichkeit und -strategie. Umso wichtiger ist es, dass während des Studiums und unmittelbar danach immer wieder die Möglichkeiten des Ausstellens eröffnet werden, bei der kuratorischen Tätigkeit oder im selbst organisierten Ausstellen in unterschiedlichen (öffentlichen) Räumen.

Neben dem thematischen Schwerpunkt präsentieren sich einzelne Fachbereiche, dieses Mal das Institut für bildende Kunst mit dem Fachbereich Gegenständliche Malerei. Dieser war in den letzten Jahren durch eine Reihe rasch wechselnder Professuren geprägt, und so zeigen sich dadurch die spezifischen Zugänge zur Malerei und zur bildenden Kunst. Der zweite Bereich ist dieses Mal die Bibliothek und das Archiv. Die Bibliothek mit ihrem architektonisch so bemerkenswerten Lesesaal bewahrt die bibliophilen Schätze der Vergangenheit und der Gegenwart und stellt insbesondere mit ihrer digitalen Infrastruktur eine zukunftsorientierte Serviceeinrichtung unserer modernen Informationsgesellschaft dar. Im Archiv finden sich zahlreiche Dokumente über ehemalige Studierende und Lehrende der Akademie.

Vorgestellt wird dieses Mal die Partneruniversität Athens School of Fine Arts, wo es vor allem im Bereich der bildenden Kunst einen regen Studierendenaustausch gibt. Ausstellungskritiken und Rezensionen nehmen Bezug auf aktuelle Produktionen der Akademie, Meldungen, seien es Personalia, Preise und Stipendien, ergänzen wie immer derdiedas bildende .

Die Mittelseite ist dieses Mal den Preisträger_innen der Abschlusspreise der Akademie der bildenden Künste gewidmet. Die Zahl der Preise, die Absolvent_innen für besonders hervorragende Leistungen für ihre Abschlussarbeiten verliehen werden, wurde in den letzten Jahren ebenso wie das Preisgeld erhöht, und es wurden neben Preisen für künstlerische Arbeiten gesonderte auch für wissenschaftliche Arbeiten geschaffen. Abgesehen von jenen Preisen, die die Akademie der bildenden Künste Wien stiftet, werden weiters ein Preis der Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste, ein Ausstellungspreis der SAMMLUNG LENIKUS, das „Irmgard Lettner und Ernst Lemberger Wohn- und Atelierstipendium zum Studienabschluss“ sowie heuer erstmals der Preis der Kunsthalle Wien 2015 in Kooperation mit der Akademie vergeben.

Gerne möchten wir noch auf eine Initiative verweisen: Angesichts der derzeitigen Flüchtlings- und Asylwerber_innensituation sehen wir es als wichtige Aufgabe der Akademie der bildenden Künste Wien, hier unterstützend aktiv zu werden. MORE ist eine Initiative der Österreichischen Universitätenkonferenz, die es Asylwerber_innen und Asylberechtigten ermöglicht, Kurse, Vorlesungen und künstlerische Studienangebote an österreichischen Universitäten zu besuchen, und ihnen die Gelegenheit bietet, ihr Wissen und ihre Sprachkenntnisse weiterzuentwickeln. Die Akademie der bildenden Künste Wien heißt alle MORE-Studierenden willkommen und möchte bevorzugt unbegleiteten minderjährigen Asylwerber_innen und Asylberechtigten mit Interesse für künstlerische Studien Angebote unterbreiten. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.akbild.ac.at auf der Startseite.

Und schließlich dürfen wir Sie schon jetzt auf den Rundgang 2016 hinweisen, der dieses Mal von Donnerstag, 21., bis Sonntag, 24. Jänner 2016, stattfindet. Wir laden zum Flanieren durch die Sammlungen, Klassen und Ateliers ein, um einen Einblick in die laufenden Arbeitsprozesse zu gewinnen. Lehrende und Studierende aller Institute freuen sich auf Dialog und Auseinandersetzung mit den Besucher_innen.

Und bitte schon jetzt im Kalender vormerken: Die Akademie veranstaltet unter dem Ehrenschutz von Margit Fischer am Freitag, 22. Jänner 2016, um 19.00 Uhr im Atelierhaus (Semperdepot) wieder die „CHARITY Auktion Zeitgenössische Kunst“ zugunsten Studierender aus Drittländern oder mit Asylhintergrund und für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. Der Erlös aus der Auktion dient der Unterstützung von Studierenden, die aufgrund ihres Hintergrunds als Asylwerber_innen oder aufgrund ihrer Staatsbürgerschaft erschwerte Lebensbedingungen vorfinden. Darüber hinaus ermöglichen die Erlöse der Auktion ein Artist-in-Residence-Programm, das die Akademie für Künstler_innen aus sogenannten Drittstaaten ins Leben gerufen hat und in Kooperation mit magdas HOTEL durchführt. Ein Drittel des Erlöses kommt dem seit 2002 bestehenden Projekt „tralalobe Haus des Diakonie-Flüchtlingsdiensts“ (Schirmherrschaft: Michaela Klein) zugute (www.tralalobe.at).

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

Eva Blimlinger, Rektorin

Andrea B. Braidt, Vizerektorin Kunst | Forschung

Karin Riegler, Vizerektorin Lehre | Nachwuchsförderung