honoris causa 2025
Mit honoris causa startete die Akademie der bildenden Künste Wien 2023 eine öffentliche Reihe von Veranstaltungen, bei denen sich die Akademie ihrer historischen Verantwortung als Bildungsinstitution stellt.
Programm:
Do 4.12.2025, 19 h: Buchpräsentation Ergänzungen und Eingriffe. Zur Geschichte der Akademie der bildenden Künste Wien 1930–1960
Ort: Sitzungssaal, Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, 1010 Wien
Vorgestellt und diskutiert wird eine Neuerscheinung, die einige jener Forschungslücken adressiert, die im Laufe der honoris causa-Konferenzreihe identifiziert worden sind. Der Band versammelt kulturwissenschaftliche, literarische und künstlerische Auseinandersetzungen mit der Geschichte der Akademie der bildenden Künste Wien von 1930 bis 1960. In ihrem Ensemble erzählen sie über Transformationen und das Fortdauern des Faschismus an einem zentralen Ort der österreichischen Kunstproduktion.
Eduard Freudmann, Jakob Krameritsch, Michael Lunardi, Ruth Sonderegger (Hg.): Ergänzungen und Eingriffe. Zur Geschichte der Akademie der bildenden Künste Wien, 1930–1960. Mandelbaum: Wien 2025.
Weitere Informationen zum Buch siehe: https://www.mandelbaum.at/buecher/eduard-freudmann-jakob-krameritsch-michael-lunardi-ruth-sonderegger/ergaenzungen-und-eingriffe/
Fr, 5.12.2025, 10–17 h: Tagung
Ort: Sitzungssaal, Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, 1010 Wien
Das Nebeneinander aber auch das Ineinandergreifen von Austrofaschismus und Nationalsozialismus, lässt sich an der Akademie laborhaft studieren. Deshalb wird diese Konstellation die Querschnittthematik der Tagung sein, auf der aktuelle Forschungen, etwa zu der an der Akademie einflussreichen Burschenschaft Athenaia, präsentiert werden. Auf dem Programm steht ebenso der Antrag zur Aberkennung einer Ehrenmitgliedschaft an der Akademie.
Detailliertes Programm folgt!
Einen Rückblick auf das Programm der letzten beiden Tagungen finden Sie auf unserer Website: honoris causa 2023, honoris causa 2024
Fr, 5.12.2025, 10–17 h: Lesung Hitlers queere Künstlerin
Ort: Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs, Maysedergasse 2/28, 1010 Wien
Es freut uns, zur Abendveranstaltung in die VBKÖ einladen zu können. Georgia Holz (Kuratorin und Teil des Archivteams der VBKÖ) ist dort im Gespräch mit Nina Schedlmayer, die aus ihrem neuen Buch liest: „Hitlers queere Künstlerin. Stephanie Hollenstein. Künstlerin und Soldat“
Veranstalter: Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien
Stephanie Hollenstein, geboren 1886, stammte aus bäuerlichen Verhältnissen, zog als Soldat in den Ersten Weltkrieg und lebte ihre Homosexualität offen aus. Nach dem Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule verdiente sie sich als expressionistische Malerin und engagierte sich in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs. 1926 war sie Gründungsmitglied der Wiener Frauenkunst, einer progressiven Abspaltung der VBKÖ. Sie verfasste antisemitische Schriften und trat noch vor 1938 in die NSDAP ein. In der Folge wurde sie 1939 als Präsidentin der VBKÖ installiert und brachte die Vereinigung bis zu ihrem Tod 1944 „auf Linie“.
In ihrem Buch zeichnet die Kulturpublizistin Nina Schedlmayer das Leben dieser ambivalenten Künstlerin nach, die symptomatisch für die Tätergeschichte der VBKÖ steht. Eine Geschichte, die die VBKÖ aktiv thematisiert und aufarbeitet.
Nina Schedlmayer studierte Kunstgeschichte in Wien und promovierte über Kunstliteratur im Nationalsozialismus. Sie ist Chefredakteurin des Kulturmagazins „morgen“, schreibt unter anderem für „Handelsblatt“, „Weltkunst“ und „Parnass“ und betreibt den artemisia.blog über Kunst und Feminismus. 2017 erhielt sie den ersten Österreichischen Staatspreis für Kunstkritik. „Hitlers queere Künstlerin. Stephanie Hollenstein. Künstlerin und Soldat“ ist 2025 bei Zsolnay erschienen.