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Internationaler Frauentag am 8. März 2012

Eva Blimlinger: "Es geht nicht um die Einführung einer Frauenquote, sondern darum, die Männerquote zu reduzieren, um ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern zu schaffen."

Die Akademie der bildenden Künste Wien tritt für Gleichbehandlung und Gleichbeteiligung der Geschlechter in Wissenschaft, Kunst, Beruf und Gesellschaft ein und erfüllt damit beispielgebend unter den österreichischen Universitäten die zentralen Forderungen der internationalen Frauenbewegung.

Die Akademie der bildenden Künste Wien hat als erste österreichische Universität rund 53% Frauenanteil bei Universitätsprofessor_innen erreicht. Damit nimmt die Akademie den nationalen Spitzenplatz in Bezug auf Gleichstellung von Männern und Frauen unter den Universitäten ein. Auch im akademischen Mittelbau zählt die Akademie mit 57% zu den Spitzenreiterinnen.

Als Ergebnis einer konsequenten Gleichstellungspolitik konnte auch eine enorme Steigerung bei den Leitungspositionen innerhalb der Akademie erreicht werden: Rund 73% aller Führungskräfte der Akademie (Institutsleiter_innen, Abteilungsleiter_innen, Senatsvorsitzende etc.) sind Frauen. Seit Oktober 2011 wird die Akademie von dem ersten weiblichen Rektorinnen-Team geleitet: Eva Blimlinger als Rektorin, Andrea B. Braidt als Vizerektorin für Kunst und Forschung und Karin Riegler als Vizerektorin für Lehre und Nachwuchsförderung.

Die Akademie der bildenden Künste Wien ist auf allen Ebenen dem Prinzip der Gleichbehandlung, antidiskriminatorischen Maßnahmen sowie der Frauenförderung verpflichtet. Verfolgt wird damit zuallererst das emanzipatorische Ziel gleicher Rechte, Handlungsspielräume, Chancen und gesellschaftlicher Teilhabe aller Akademieangehörigen. Dabei geht es zunächst um die Identifikation von kulturell und gesellschaftlich hergestellten Unterscheidungen. Für das Feld der Geschlechterpolitik bedeutet dies, sich nicht auf ein Abzählen von weiblichen und männlichen Köpfen zu beschränken, sondern gesellschaftlich hergestellte und reproduzierte Geschlechtsunterscheidungen zuerst zu dekonstruieren, um dann geeignete Maßnahmen zu setzen. Unabhängig von Geschlecht, Bildungshintergrund, kultureller/ethnischer/religiöser Zugehörigkeit, Nationalität, sexueller Orientierung, Elternschaft, ökonomischer Lage, Alter, anderer Befähigung oder Krankheit sollen alle Personen der Akademie der bildenden Künste Wien in ihrer Arbeit und ihrem Studium motiviert und gefördert werden. Gerade in Zeiten eines erhöhten ökonomischen Drucks bei gleichzeitig steigender Arbeits- und Flexibilisierungsbelastung bedeutet dies auch eine Personal- und Wissenspolitik, die nicht vorrangig auf das Prinzip von Konkurrenz und Wettbewerb ausgerichtet ist, sondern bewusst eine Kultur des respektvollen Umgangs, der Zusammenarbeit und Solidarität stärkt.

In der Lehre wurde Gender Studies als Wahlpflichtfach in allen Studienrichtungen etabliert. Frauenspezifische Lehrveranstaltungen sind zu einem festen Bestandteil des Lehrangebots geworden. Ein frauenspezifisches Coaching für Mitarbeiterinnen der Akademie wurde ebenfalls eingerichtet, in welchem Einzel-Coaching-Einheiten und Workshops zum Thema Selbstcoaching und Karriereplanung angeboten werden. Darüber hinaus wurde eine Arbeitsgruppe Antidiskriminierung initiiert die eine für österreichische Universitäten einmalige antidiskriminatorische Betriebsvereinbarung erarbeitet hat.

Weitere Informationen: Netwerk für Frauenförderung