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New professor for Art and Image | Figuration as of 1.10.: Anna Schachinger

We warmly welcome  Anna Schachinger (Univ.prof. Art and Image | Figuration, Institute for Fine Arts), to the Academy of Fine Arts Vienna!

Anna Schachinger ist eine bildende Künstlerin, deren Schwerpunkt auf der Malerei liegt. In ihrer künstlerischen Arbeit befasst sie sich mit Figuration und Defiguration als Mittel der Auseinandersetzung mit Bildsprachen, die nicht auf Abbildung, sondern auf Wahrnehmung beruhen. In Ausstellungen wie „Hitze” (2020), „Aneinander” (2022) und „Wachstumsfuge” (2023) sowie in der Publikation „TREFFEN” (2022) lotet sie dieses Konzept aus einer queer-feministischen Perspektive aus. Körperlichkeit entsteht hier erst durch das Miteinander. In der Ausstellung „Céu Limpo” (2024) hinterfragt sie gängige Repräsentationen von Mutterschaft und Fürsorgearbeit. Schachinger versteht Malerei als einen Möglichkeitsraum, in dem Darstellung, Repräsentation und Bildpolitik neu verhandelt werden. Sie ermutigt Studierende, eigene Formen der (De-)Figuration als individuelle Bildsprache und als kritische Haltung zur Welt zu entwickeln.

Schachinger legt Wert auf einen erweiterten Malereibegriff, der über die klassischen Bildträger hinausgehen kann. Ihre eigene Arbeit umfasst Ölmalerei auf Leinwand, Mischtechniken auf Textilien wie Handtüchern, Samt oder recyceltem Gewand, großformatige Tuschearbeiten für den Außenbereich, sowie Keramik. Malerei ist für Schachinger nie rein formal, sondern immer auch gesellschaftlich, historisch und materiell eingebettet. Jede Arbeit verhandelt Bildkörper, Sichtbarkeit und Stofflichkeit – sie ist figürlich, auch wenn sie abstrakt erscheint, und abstrakt, auch wenn sie Figuration zeigt. Zu ihrer Klassenleitung gehört auch die Förderung einer erweiterten Malereipraxis, die sich in Richtung Video, Performance, Skulptur usw. öffnet. 

Die Arbeiten anderer – wie auch die eigenen – eingehend zu betrachten, das Wahrgenommene zu analysieren und zu verstehen, bildet den Grundstein ihres künstlerischen und pädagogischen Verständnisses. In wöchentlichen Klassentreffen schafft sie gemeinsam mit den Kolleg_innen des Fachbereichs und den Student_innen einen Raum für Austausch, Reflexion und gemeinsames Denken. Die Struktur folgt dem Prinzip der In-Progress Group Reviews (Crit Sessions), bei denen Studierende ihre aktuellen Arbeiten präsentieren und in einem gleichberechtigten Rahmen Feedback geben und erhalten. Die Lehre wird durch Einzelgespräche, Textlektüren, Exkursionen, Zeichenübungen und Präsentationen ergänzt. Kunst zu studieren – und auch Kunst zu machen – ist ein Prozess in zwei Richtungen: Einerseits geht es um die Entwicklung der eigenen künstlerischen Arbeitsweisen, andererseits um die Verortung in kunsthistorischen, gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen. Studierende in diesem doppelten Prozess zu begleiten und zu bestärken, ist ihr ein zentrales Anliegen.

 Anna Schachinger lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien sowie an der School of the Art Institute in Chicago und nahm am maumaus Independent Study Programme in Lissabon teil. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Belvedere 21, Wien, im Kunstverein Salzburg, im Palais de Tokyo, Paris und im MOCAB, Belgrad (in Zusammenarbeit mit der Halle für Kunst Steiermark) gezeigt. Sie stellt bei der Galerie SOPHIE TAPPEINER in Wien aus.